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Wellentänze: Roman (German Edition)

Wellentänze: Roman (German Edition)

Titel: Wellentänze: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Fforde
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aber nie im Leben zugegeben.
    »Ich habe gerade mit Bidford telefoniert und uns eine Anlegestelle reservieren lassen, da gibt’s also keine Probleme. Aber ich weiß, dass die Brücke von Bidford ziemlich heikel ist, denn ich erinnere mich, dass Ralph und Jason einmal davon gesprochen haben. Aber die Kerle haben natürlich nicht erwähnt, um was genau es dabei geht!« Suzy riss sich von dem Flussführer los und erfasste mit einem Blick, dass der Salon makellos sauber und Julia schon halb mit den Vorbereitungen fürs Mittagessen fertig war, während die Passagiere zufrieden die Schwäne fütterten. Sie sah zerknirscht auf. »Und ich wollte das Frühstücksgeschirr abwaschen.«
    Julia hob abwehrend die Hand. Es wäre für jeden eine große Verantwortung gewesen, erst recht für eine so junge und unerfahrene Frau wie Suzy. »Kümmere du dich um die Organisation und überlass mir die einfachen Dinge.«
    »Wenn ich nur einen Schimmer hätte, was ich tun muss.«
    »Könntest du nicht Joan anrufen? Vielleicht kann Ralph ein paar Notizen schicken. Du könntest behaupten, Jason hätte sie angefordert.«
    »Wie wahrscheinlich ist es, dass Jason auch nur ein einziges Wasserrattenloch auf irgendeiner Tour vergisst, die er mehr als einmal gemacht hat?«
    »Was kannst du denn sonst tun? Schließlich ist der Flussführer nicht für zwanzig Meter lange Kanalboote geschrieben. Und früher oder später wirst du Ralph und Joan ohnehin von Jasons Kündigung erzählen müssen.«
    Suzy biss sich auf die Unterlippe. »Das Schlimme ist, ich werde das Gefühl nicht los, dass ich an Jasons Kündigung schuld bin. Wenn ich als Teamchef eine glücklichere Hand gehabt hätte, wäre er nicht gegangen.«
    »Unsinn! Er ist ein Blödmann. Deshalb ist er einfach auf und davon spaziert. Einen anderen Grund gab es nicht. Und jetzt geh und ruf an. Du wirst dich hinterher besser fühlen.«
    Suzy verschwand mit dem Handy in der hinteren Kabine. Als sie wieder zurückkam, wirkte sie noch bedrückter als zuvor. »Also, ich habe Joan das mit Jason erzählt, und sie will versuchen, Ralph ein paar Notizen abzuschwatzen, ohne ihm zu verraten, warum sie sie haben will. Außerdem will sie in Ralphs Adressbuch nachsehen, ob sie einen Ersatz für Jason finden kann. Aber sie hat mit Dad telefoniert. Er ist immer noch stinksauer auf mich, weil ich diesen Job hier mache, und er hat gedroht, uns die Gesundheitsbehörde auf den Hals zu hetzen. Dabei hatte ich gehofft, er hätte mittlerweile Vernunft angenommen.«
    Julia übersetzte diese Bemerkung als ein: Lass mich in Zukunft die Dinge auf meine Weise regeln. »Hm?«
    »Und Joan ist halb krank vor Sorge, weil Ralph die Gesundheitsbehörde nie ernst genommen hat. Irgendwie ist es ihm immer gelungen, sich vor einer Untersuchung zu drücken, sodass sie jetzt bestimmt tausend Dinge zu bemängeln haben.«
    »Nun«, erwiderte Julia in dem Bemühen, optimistisch zu klingen. »Du hast ein separates Becken, in dem man sich die Hände waschen kann, das ist immerhin etwas. Ich weiß aus meiner Arbeit in dem Pub damals, dass man ein separates Waschbecken haben muss. Vielleicht wird es ja nicht so schlimm.«
    »Aber sie können einem den Laden trotzdem schließen, hat Joan gesagt. Wenn sie wollen, können sie unsere Passagiere einfach mit ihrem Gepäck ans Ufer setzen, und die Leute haben dann nicht einmal ein Dach überm Kopf.«
    »Könnten wir nicht versuchen herauszufinden, wie die Vorschriften aussehen, und sie dann einfach erfüllen?«
    Suzy schüttelte den Kopf über diese simple Lösung ihrer Probleme. »Dafür haben wir keine Zeit. Wir müssen ihnen einfach bis zum Ende der Saison aus dem Weg gehen. Das dürfte nicht weiter schwierig sein. Einen Vorteil hat es nämlich, mit Booten unterwegs zu sein: Wir sind ständig in Bewegung.«
    Ja, im Schneckentempo, dachte Julia. »Aber die Behörde wird nicht wissen, wo sie mit der Suche anfangen soll«, meinte sie laut, »nicht ohne einen Zeitplan.«
    Suzy blickte gequält drein. »Aber leider haben sie vielleicht einen. Joan hat Dad einen Prospekt geschickt, um ihn zu beruhigen. Die Leute von der Gesundheitsbehörde wissen vielleicht genauso gut wie unsere Passagiere, wo wir an jedem Samstag der Saison zu finden sein werden.«
    »Behörden arbeiten doch sicher nicht samstags.« Julias Optimismus wirkte langsam ein wenig gezwungen.
    »Ich wette, sie tun es. Aber wie auch immer, Joan wird versuchen, einen Ersatzmann für Jason aufzutreiben.« Plötzlich gewann Suzys angeborene gute

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