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Wellentänze: Roman (German Edition)

Wellentänze: Roman (German Edition)

Titel: Wellentänze: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Fforde
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stieg hinunter in das Boot.
    »Weil ich den ganzen Kühlschrank auf dem Boden ausgebreitet habe und Sie uns den Laden dicht machen könnten.« Julia stand mit dem Rücken zur Tür und versuchte, ihrem unerwünschten Gast den Blick auf die Kombüse zu versperren.
    Er konnte ohne Mühe an ihr vorbeisehen. Wahrscheinlich hatte das Boot nicht mehr so einen unordentlichen und schlecht organisierten Eindruck gemacht, seit es erbaut worden war. »Hmm. Ich kann nachvollziehen, warum Ihnen dieser Gedanke gekommen ist.«
    Wo steckte nur die verflixte Suzy? Dieser Mann war aus Fleisch und Blut! Einer von Suzys Blicken Marke »Ich bin Suzy! Bin ich nicht zum Anbeißen?« hätte Ron Jones auf die Knie gezwungen, genau wie jedes andere männliche Wesen. Sie selbst hätte es mit einem anderen Blick versuchen können, einem Blick Marke »Ich heiße Julia, und ich bin sehr tüchtig und gut organisiert«. Aber unter den gegebenen Umständen hätten diese Worte, auch wenn sie im Allgemeinen der Wahrheit entsprachen, wenig glaubwürdig gewirkt.
    »Allerdings«, fuhr der Inspektor von der Gesundheitsbehörde fort, während er seinen Blick wieder auf Julia richtete, »bin ich nicht hier, um Ihnen den Laden dicht zu machen.«
    »Nicht?«
    »Nein. Mir geht es mehr darum, dafür zu sorgen, dass Ihnen genau das nicht passiert. Vorsorgen ist besser als heilen, das wissen Sie ja sicher.«
    Julia war immer noch nicht überzeugt. Der Mann war jünger als sie, ziemlich attraktiv und irgendwie nicht ganz so einschüchternd wie sein Titel, aber es widerstrebte ihr dennoch, sich ohne Suzy oder Wayne dem Martyrium einer Inspektion durch die Gesundheitsbehörde auszusetzen. Trotz des sanften, aber rhythmischen Schaukelns der Boote hätte sie liebend gern Verstärkung geholt, wenn sie dem Inspektor damit nicht die Gelegenheit gegeben hätte, in jeder Schmuddelecke herumzustochern. Gott allein mochte wissen, was er alles finden würde.
    »Wahrscheinlich lasse ich Sie am besten Ihre Arbeit machen.«
    »Es ist schwierig für mich, Ihnen einen Rat zu geben, ohne mich auf den Booten umzusehen.«
    »Und ich nehme an, Sie können die Kombüse nicht einfach auslassen?« Julia trat rückwärts in ihr Reich hinein, als wollte sie es beschützen.
    »Die Kombüse ist ziemlich wichtig. Jedenfalls, wenn Sie an Bord Gäste bewirten.«
    »Es wäre viel besser, wenn Sie im Salon anfingen.«
    Ron Jones ließ einen Blick über die ungezählten kleinen Töpfchen und Gläser gleiten und weiter über eine Zeitung, auf der ein Häufchen von grünem Schleim lag, das einst essbar gewesen war. »Vermutlich bewahren Sie diese Dinge nicht immer auf dem Boden auf?«
    »Nein.« Julia begann, alles in die Zeitung zu wickeln, dann warf sie die vergammelten Überreste früherer Mahlzeiten in die Spüle, damit Mr. Jones überhaupt eintreten konnte. »Ich räume gerade den Kühlschrank aus.«
    »Und Sie sind die Besitzerin?«
    »Nein. Die Besitzerin ist – nicht hier.«
    »Nun, ich kann Ihnen entweder jetzt einige Verordnungen dalassen und später zu einer gründlichen Inspektion wiederkommen, oder ich kann mich jetzt schnell umsehen.«
    »Wann würden Sie denn eventuell wiederkommen?«
    Ron Jones machte einen unentschlossenen Eindruck, ob absichtlich oder nicht, konnte Julia nicht ermitteln. »Irgendwann diese Woche oder nächste.«
    »Dann ist es vielleicht besser ...« – Julia hatte eilig nachgedacht – »... wenn Sie sich jetzt umsehen, während alle Passagiere ausgegangen sind und nicht gerade Essenszeit ist.« Und solange Sooty aus dem Weg war.
    »Wenn Ihnen das lieber ist. Aber ich möchte wirklich gern mit der Besitzerin reden.«
    »Ich fürchte, das ist nicht möglich.« Suzy war eine unberechenbare Größe; vielleicht wickelte sie diese Angelegenheit doch besser allein ab.
    »Na schön. Ich sehe mich schnell um, gebe Ihnen ein paar Hinweise und unsere Richtlinien und komme dann wieder, um mich davon zu überzeugen, dass Sie all unsere Vorschriften erfüllen. Und nun, lassen Sie mal sehen ... ein eigenes Becken zum Händewaschen. Das ist gut.« Er übersah geflissentlich, dass Julia das schmutzige Handtuch vom Haken nahm und es in einen Schrank stopfte. »Ist das Wasser trinkbar?«
    »O ja.«
    »Könnte ich dann bitte etwas zu trinken haben?«
    »Natürlich! Möchten Sie Tee, Kaffee oder lieber etwas anderes? Ich habe Ihnen nichts angeboten, weil ich dachte, das könnte vielleicht nach Bestechung aussehen.«
    »Ich hätte gern ein Glas Wasser.«
    Julia beobachtete ihn

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