Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wellentänze: Roman (German Edition)

Wellentänze: Roman (German Edition)

Titel: Wellentänze: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Fforde
Vom Netzwerk:
einkaufen gefahren und wollten anschließend bei ›Randolph‹ zu Abend essen. Seine Mutter wollte eigentlich nicht weg, aber Oscar hat sie überredet.«
    »Warum? Er kann doch unmöglich bleiben wollen, nicht nach dem, was ich ihm angetan habe!«
    »Nun, ich für mein Teil bin froh, dass er geblieben ist! Wir können es uns nämlich nicht leisten, zahlende Gäste an die Luft zu setzen. Nicht einmal, wenn sie förmlich danach schreien.«
    »O Suzy! Es tut mir so Leid.«
    »Das muss es nicht. Es ist ja nichts Schlimmes passiert. Die beiden sind nicht abgereist, also brauche ich ihnen auch ihr Geld nicht zurückzugeben. Und auf diese Weise sind wir die beiden für einen ganzen Abend los.«
    »Du bist so nett zu mir, Suzy. Jetzt habe ich erst recht ein schlechtes Gewissen. Lass mich nur schnell duschen, dann kümmere ich mich um das Abendessen.« Sie versuchte verzweifelt, sich darauf zu besinnen, was sie fürs Abendessen geplant hatte, aber es fiel ihr einfach nicht mehr ein.
    »Lass dir Zeit mit dem Duschen. Wir haben jede Menge Wasser, und Peggy kümmert sich um das Abendessen.«
    Peggy war die Frau, die Sooty besonders ins Herz geschlossen hatte. »Suzy! Du kannst unmöglich einen Gast das Abendessen zubereiten lassen, nur weil ich ...« Welche von all ihren Verfehlungen konnte sie zugeben?
    Julias Proteste wurden im Keim erstickt, und sie fand sich mit Nachdruck in Richtung Badezimmer geschoben. »Du bist von Kopf bis Fuß voller Gras«, bemerkte Suzy. »Und ist das Kuhmist, was du da an der Schulter hast?«
    Sie stahl sich davon. Bestimmt konnte jeder sehen, dass sie mehr als nur ein Schläfchen auf einem Feld gehalten haben musste, um so viel Gras mit sich herumzuschleppen.
    Als sie aus der Dusche kam, fühlte sie sich sauberer und schämte sich nicht mehr so sehr wegen des Zwischenfalls mit Oscar, dafür aber umso mehr für das, was hinterher passiert war, vor allem da Fergus nun mit Suzy im Salon saß.
    »Heute ist wirklich mein Glückstag«, verkündete Suzy, während sie Julia ein Glas Whisky einschenkte. »Zuerst zischen Oscar und seine Mutter ab, und dann kommt Fergus, um uns für eine Weile auf dem Boot auszuhelfen. Ist das nicht großartig?«
    »Oh«, murmelte Julia. »Hallo, Fergus!«
    Er stand auf und küsste sie auf die Wange. »Es ist schön, dich wiederzusehen, Julia.«
    Sie begriff, dass er ihre Begegnung am Nachmittag nicht erwähnt hatte. »Es ist sehr nett von dir, dass du wiedergekommen bist. War das einfach eine Laune? Oder was?«
    »Ich habe ihm geschrieben und ihn gebeten herzukommen«, erklärte Suzy. »Ich wusste, dass wir zu dritt einfach nicht länger zurechtkommen konnten. Du hast viel zu viel Arbeit mit dem Kochen, und da Wayne jetzt den ganzen Tag mit einer Videokamera herumfuchtelt, waren wir langsam wirklich am Ende unserer Kräfte. Fergus hatte mir eine Kontaktadresse dagelassen.« Suzy schien ungemein zufrieden mit sich selbst zu sein. »Er wird bleiben, solange er kann.«
    Julia wünschte, sie hätte in den allgemeinen Jubel mit einstimmen können, aber sie fand, dass ein Nervenzusammenbruch immer noch besser sei, als auf so engem Raum mit Fergus zusammenleben zu müssen. Jedenfalls unter den gegebenen Umständen. »Wahrscheinlich ist Überarbeitung eine Erklärung dafür, warum ich Oscar in den Kanal geworfen habe. Es tut mir so leid, Suzy.«
    »Weshalb bist du denn nun eigentlich so ausgeflippt?«, fragte Fergus.
    »Nun, der Mann von der Gesundheitsbehörde war da, und ...« Julia brach mitten im Satz ab. Fergus musste Oscar aus dem Wasser geholfen haben. Wie hatte er sein anschließendes Verschwinden erklärt? Und wie sollte sie das herausfinden, ohne unbeabsichtigt aller Welt zu verraten, dass sie und Fergus die dazwischenliegenden Stunden auf einem Feld verbracht und sich geliebt hatten?
    »Um wie viel Uhr bist du eigentlich angekommen, Fergus?«, fuhr sie fort und sah ihn dabei sehr viel durchdringender an, als eine so beiläufige Frage es normalerweise gerechtfertigt hätte.
    »Oh – also, es war alles ziemlich merkwürdig«, erwiderte er. »Ich bin zufällig ein paar Sekunden, nachdem du Oscar ins Wasser geworfen haben musst, hier aufgetaucht. Er kam nicht mehr aus dem Kanal heraus, weil der Hund ihn immer wieder umwarf.«
    »Sooty! Wo steckt er?«
    »Auch einkaufen gefahren«, antwortete Suzy. »Ich weiß allerdings nicht, wie die im ›Randolph‹ mit ihm fertig werden sollen.«
    »Und dann«, beharrte Fergus, »dann fiel mir ein, dass ich meinen Schlafsack vergessen

Weitere Kostenlose Bücher