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Wellentänze: Roman (German Edition)

Wellentänze: Roman (German Edition)

Titel: Wellentänze: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Fforde
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in Luft auflöste.
    Doch in diesem Zustand zwischen Wachen und Schlafen beschäftigte sich ihr Verstand auf eine Art und Weise mit Fergus, wie es ihr bei vollem Bewusstsein bestimmt nie passiert wäre. Es bestand kein Zweifel, dass er seit seiner Abreise weit häufiger in ihren Gedanken auftauchte, als es ihm zustand. Er war ein alter Feind. Er war kaum eine Woche bei ihnen gewesen. Also, warum entglitten ihr ihre Gedanken immer wieder, sodass sie von Fergus träumte, obwohl es so viele reale, unmittelbare Probleme zu bewältigen gab? Warum wünschte sie sich so sehr, weniger spröde gewesen zu sein, als er tatsächlich da gewesen war? Wenn sie sich besser benommen hätte, hätte er vielleicht die Toskana und sein Buch vergessen und wäre geblieben, zumindest noch ein Weilchen. Wenn sie netter zu ihm gewesen wäre, käme er jetzt vielleicht nicht als Geist zu ihr zurück, um sie zu plagen. Stattdessen käme er möglicherweise in Fleisch und Blut zurück, um Julia noch eine Chance zu geben, sich ihn genau anzusehen und herauszufinden, warum sie ihn in Gedanken glorifiziert hatte.
    Julia schlief wieder ein, bis eine Fliege sie weckte, die auf ihrer Nase landete. Sie verscheuchte sie und stellte fest, dass es überhaupt keine Fliege war, sondern eine Strähne ihres eigenen Haars; Fergus, ob er nun real oder eingebildet war, kitzelte sie.
    Er lag, auf den Ellbogen gestützt, neben ihr und beobachtete sie. »Tut mir Leid. Ich konnte dich keine Sekunde länger ansehen, ohne dich zu wecken.« Dann beugte er sich vor und küsste sie.
    Julia fand, dass sie sich das ruhig gefallen lassen konnte. Immerhin handelte es sich wahrscheinlich nur um einen besonders realistischen erotischen Traum, und es war unwahrscheinlich, dass das Ganze sich zu konkretem Sex auswachsen würde. Außerdem musste sie jetzt sowieso jeden Augenblick aufwachen, und es war keineswegs unangenehm, auf dem Rücken zu liegen und von jemandem geküsst zu werden, der genau wusste, was er tat. Nein, es war sogar höchst angenehm. Dieser Traum-Fergus schien zu wissen, wie er es anstellen musste, um ihren ganzen Körper zu entflammen, obwohl sich nur ihre Lippen berührten. Selbst als das anders wurde und sie das Gewicht seines Körpers auf ihrem spürte, empfand sie es als angenehm. Sie fühlte sich sicher, begehrt und geliebt. Alles eine Illusion, sagte sie sich, hielt die Augen aber weiter geschlossen. An Illusionen war bisweilen absolut nichts auszusetzen.
    Sie grub die Finger in sein Haar. Es war seidenweich, elastisch und offensichtlich erst vor kurzem mit einem angenehm riechenden Shampoo gewaschen worden. Wie gut, dass ich ihn nicht in den Kanal geworfen habe, dachte sie träge.
    Seine Finger begannen, sehr vorsichtig und zurückhaltend den Ausschnitt ihrer Bluse zu ertasten. Unheimlich rücksichtsvoll von ihm, dachte sie, aber warum machte er nicht einfach die Knöpfe auf und kam zur Sache? Sonst würde der Traum zu Ende sein, bevor Fergus irgendetwas erreichte. Sie drehte sich ganz leicht zur Seite, damit er besser an ihre Bluse herankam. Ihre Brüste verlangte es inzwischen nach erheblich mehr Aufmerksamkeit, als ihnen gegenwärtig zuteil wurde.
    Sie widerstand der Versuchung, die Augen zu öffnen. All die herrlichen Gefühle, die im Augenblick über sie hinwegfluteten, würden sich in nichts auflösen, wenn sie aufwachte. Also verließ sie sich ganz auf ihr Gefühl, während sie die Knöpfe seines Hemdes öffnete. Ihre Finger ertasteten die schwache Behaarung auf seiner Brust und seine überraschend gut entwickelten Muskeln. Vielleicht war sein Interesse an Archäologie doch nicht rein akademischer Natur, vielleicht griff er gelegentlich auch selbst zur Schaufel. Seine Brustwarzen wurden unter ihren Fingerspitzen hart, eine überaus befriedigende Entdeckung. Sie vermittelte Julia ein Gefühl der Macht. Es war schön, in einem Traum einmal die Initiative zu ergreifen. Für gewöhnlich waren ihre Versuche in dieser Hinsicht zum Scheitern verurteilt.
    Als endlich all ihre Blusenknöpfe geöffnet waren, kam ihr der bh ungewöhnlich eng vor. Sie fragte sich verschwommen, ob sie die Häkchen wohl öffnen konnte, ohne sich hinzusetzen, aufzuwachen und den ganzen Traum wie eine Luftblase zu zerstören. Sie schob sich eine Hand unter Rücken, um an dem Verschluss zu nesteln, und stellte fest, dass ihr jemand half. Der BH ließ sich mühelos aufhaken und wurde eine Sekunde später von ihren Brüsten gezogen. Das fühlte sich schon besser an. Zwar hing ihr der

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