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Wellentraum

Wellentraum

Titel: Wellentraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Virginia Kantra
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aus Sex und Mann haftete an ihrer Haut und hing im Raum. Sie atmete es ein. Ihr Körper fühlte sich locker und entspannt an.
    Doch sie roch noch etwas. Etwas – Essen? –, das ihre Nase kitzelte und ihren Appetit anregte.
    Caleb bereitete das Frühstück zu.
    Wie … süß.
    Sie zog sein T-Shirt über den Kopf, wobei sie darauf achtete, die Naht auf der Stirn nicht zu berühren, und ging aus dem Zimmer zu ihm hinüber.
    Er stand halb nackt in der Küche, mit dem Rücken zur Tür, dem Herd zugewandt. Ihr Blick strich über seine glatten, kräftigen Schultern die lange, starke Linie seines Rückens hinab zum Bund seiner Jeans. Und darunter.
    Ein anderer Hunger rührte sich. Vielleicht sollten sie mit dem Frühstück noch warten.
    Sie trat von hinten an ihn heran und schlang ihm die Arme um die Hüften. »Guten Morgen.«
    Er zuckte zusammen, verkrampfte und entspannte sich wieder. »Guten Morgen«, sagte er mit schläfrig-rauher Stimme.
    Sie drückte ihm einen Kuss zwischen die Schulterblätter und fuhr mit den Fingern durch den Haarstreifen, der seine Bauchmuskeln in zwei Hälften teilte. Er sog hörbar den Atem ein. Seine Muskeln hüpften unter ihrer Hand, bevor er sich zu ihr umdrehte. Sie spürte seine Erregung durch die Jeans hindurch an ihrem Bauch.
    Sie leckte sich über die Lippen. »Was machst du uns?«
    Sein Blick fiel auf ihren Mund. »Eier. Toast. Ich bin kein besonders guter Koch.«
    Sie hatte noch nie im Leben gekocht. Sie lehnte sich an ihn und genoss seinen schweren Blick, seinen harten Körper. »Es riecht wunderbar.«
    Ein Lächeln erschien auf seinen Lippen, und es war blendender als die Sonne auf dem Meer. »Du Hexe. Das ist der Kaffee.«
    Sie rieb ihre Nase an seiner nackten Brust. »Riecht er so?«
    »Wahrscheinlich.« Er räusperte sich und griff nach einer Glaskanne mit einer klaren braunen Flüssigkeit neben dem Herd. »Willst du welchen?«
    »Kaffee?«
    »Frisch gebrüht.«
    Margred hatte noch nie um Sex gebettelt. (Und die Erinnerung an ihr eigenes
»Bitte«
verdrängt.) Vielleicht brauchte er Zeit, um wieder zu Kräften zu kommen?
    Und außerdem hatte sie Hunger.
    Schulterzuckend ließ sie ihn los. »Gern. Danke.«
    Er schenkte ihr ein, während sie sich an den Tisch setzte. Sie trank einen Schluck aus der Tasse und schnitt eine Grimasse. Es schmeckte nicht annähernd so gut, wie es roch.
    »Zucker?«, fragte er.
    Warum nicht?
    »Ja.«
    Er reichte ihr eine blaue Schale mit feinem weißem Sand und einen Löffel. Versuchsweise gab sie einen gehäuften Löffel in ihre Tasse.
    Ah.
Besser.
    Sie nahm noch etwas Zucker.
Noch besser.
    Sie fügte einen dritten Löffel hinzu und schloss erwartungsvoll die Augen.
Himmlisch.
    Zufrieden seufzte sie und setzte die Tasse ab. »Danke schön.«
    Caleb beobachtete sie mit fragendem Gesichtsausdruck. »Keine Ursache.«
    Er schob einen Teller mit Eiern und Toast vor sie hin. Margred nahm die Gabel in die Hand.
    Er goss sich selbst Kaffee nach und setzte sich ihr gegenüber. »Wir müssen reden«, sagte er dann.
    Die Gabel blieb auf halbem Weg zu ihrem Mund in der Luft stehen. »Das klingt nicht gut.«
    Er musste lachen. »Na ja. Wenn es dir hilft – es ist nichts Schlimmes.«
    Eine Pause trat ein, in der ihr Frühstück nicht gerade wärmer wurde.
    »Du kannst mir vertrauen«, fuhr er fort.
    Er sah so lieb aus. So gesetzt. So … zuverlässig mit seinem ausladenden Kinn und den ernsten grünen Augen.
    »Das tue ich«, erwiderte sie.
    Soweit es ihr möglich war,
korrigierte sie sich insgeheim.
    Caleb griff über den Tisch und nahm ihre Hand. Sein Händedruck war fest und verlässlich. Die Mer waren empfindsame Geschöpfe, aber außerhalb der Kopulation oder der Aufzucht des Nachwuchses fassten sie nur selten jemand anderen an. Diese warme, starke Berührung war seltsam … tröstlich. »Dann musst du mir die Wahrheit sagen.«
    »Die Wahrheit«, wiederholte sie bedächtig.
    »Erzähl mir, was an jenem Abend passiert ist.«
    »Ich weiß es nicht mehr.«
    Die kühle Enttäuschung in seinem Blick war schlimmer als ein Schlag ins Gesicht.
    »Nein, wirklich«, beharrte sie. Nicht ohne Anstrengung zwang sie ihre Erinnerung zurückzugehen. Selkies tauchten ganz in den gegenwärtigen Augenblick ein. Es war nicht ihre Art, sich mit vergangenem Ungemach aufzuhalten. Aber um Calebs willen wollte sie sich erinnern.
    »Ich war … gerade am Strand angekommen, als ich angegriffen wurde. Und niedergeschlagen. Ich muss es ihm leichtgemacht haben. Ich bin sonst nicht so

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