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Welpenalarm! - Scheunemann, F: Welpenalarm!

Welpenalarm! - Scheunemann, F: Welpenalarm!

Titel: Welpenalarm! - Scheunemann, F: Welpenalarm! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frauke Scheunemann
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können Männer ihre Gefühle nicht zeigen? ist ein absoluter Dauerbrenner bei ihren Frauengesprächen. Zu Recht, wie sich jetzt zeigt.
    »Da, das ist der Mann!« Eine schrille Stimme unterbricht meine zweifelsohne wichtigen Gedanken über mein Verhältnis zu Männern im Allgemeinen und Marc im Besonderen. Die ältere Dame, die eben zu meiner Hilfe eilen wollte, ist uns gefolgt. Und zwar nicht allein, zur Verstärkung hat sie einen finster und entschlossen dreinblickenden Mann mitgebracht. Jedenfalls deute ich seinen Gesichtsausdruck, soweit ich ihn von hier unten erkennen kann, so. Er ist eben nicht … freundlich. Das beunruhigt mich allerdings gar nicht, denn er ist ein kleines, dürres Männlein. Mit dem würde selbst ein Hund meiner Größe spielend fertigwerden.
    »Bleckede mein Name. Ich bin hier der Abteilungsleiter. Dürfte ich Sie in mein Büro bitten?« Ganz offensichtlich ist Marc damit gemeint. Der scheint die Situation fast lustig zu finden, jedenfalls verzieht er seinen Mund zu einer Art Grinsen. Kein Wunder, vor so einem Männlein hat er natürlich keine Angst.
    »Warum? Wie Sie sehen, bin ich gerade damit beschäftigt, den Umsatz Ihres Hauses zu mehren, und mein Zeitbudget ist heute sehr beschränkt.«
    »Es tut mir leid, Herr … äh …«
    »Wagner. Marc Wagner.«
    »Äh, Herr Wagner, aber diese Kundin hat sich über Sie beschwert, und ich würde über den Vorfall gerne etwas abseits dieses Trubels sprechen.«

    »Ja? Ich nicht. Ich bin mir im Übrigen auch keiner Schuld bewusst und habe nichts zu verbergen, also nur heraus damit.«
    Marc schiebt sein Kinn etwas nach vorne, was ihn für menschliche Verhältnisse sehr angriffslustig aussehen lässt. Hoffentlich kommt Luisa nicht gleich zurück und findet ihren Vater in einen Kampf mit diesem Bleckede verstrickt. Andererseits – Marc ist locker zwei Köpfe größer, das sollte für ihn kein Problem sein. Dabei fällt mir auf, dass ich Menschen noch nie miteinander habe kämpfen sehen. Eigentlich seltsam. Mit Worten streiten sie sich häufiger mal, selbst wenn sie Paare bilden wie Carolin und Marc. Aber so ein richtig ehrlicher Kampf, Mann gegen Mann oder meinetwegen auch Frau gegen Frau? Fehlanzeige. Da ist an jedem normalen Tag auf der Hundewiese an der Alster mehr los als hier, obwohl hier gerade so viele Menschen rumlaufen und die Stimmung so angespannt ist. Selbst in Standardsituationen habe ich das bisher nicht beobachtet. Also, als beispielsweise Carolin und Marcs Exfrau Sabine aufeinandertrafen, da hätte man doch zumindest mal ein wenig Haareziehen erwarten können, oder? Aber nichts von alledem. Fast ein bisschen schade. Die Art allerdings, wie Marc jetzt guckt, verheißt zumindest den Hauch einer Chance auf eine Keilerei. Ah – und jetzt plustert sich auch Bleckede merklich auf. Sehr gut!
    »Herr Wagner, ich muss Ihnen wirklich sagen …«
    » Doktor Wagner, übrigens. So viel Zeit muss sein.«
    »Meinetwegen, Herr Doktor Wagner. Unsere Kundin, Frau Goldberg, hat Sie dabei beobachtet, wie Sie diesen kleinen Hund geschlagen haben. Als sie Sie darauf ansprach, sind Sie ihr gegenüber beleidigend und handgreiflich geworden. Außerdem haben Sie zugegeben, dass der Hund gar nicht Ihnen gehört.«
    »Bitte? Ich soll die Frau beleidigt haben? Und handgreiflich
geworden sein? Das ist doch Humbug! Den Hund habe ich natürlich auch nicht geschlagen, ich bin mir sicher, dass Frau Goldmann ein Opfer ihrer schlechten Augen oder ihrer lebhaften Phantasie wurde.«
    Jetzt mischt sich die Frau ein.
    »So eine Frechheit! Ich bin doch nicht blind! Und eingebildet habe ich mir das auch nicht – UND außerdem heiße ich Goldberg, nicht Goldmann!«
    »Von mir aus, dann eben Goldberg. Deswegen habe ich Herkules trotzdem nicht geschlagen. Ich bin doch kein Tierquäler.«
    »Frau Goldberg sagt, Sie hätten sie beschimpft. Und ihr einen Schlag versetzt.«
    »Quatsch. Ich habe lediglich darauf hingewiesen, dass ich sehr in Eile sei und vermutlich nicht so viel Zeit hätte wie Frau Goldmann als Rentnerin.«
    »Goldberg! Ich heiße Goldberg!«
    »Aha. Sie geben also zu, dass Sie Frau Goldberg beschimpft haben?«, versucht Bleckede, das Gespräch wieder an sich zu reißen.
    »Gar nichts gebe ich zu. Rentner ist keine Beleidigung, sondern eine Tatsache. Oder will Frau Goldmann etwa behaupten, dass sie die siebzig noch nicht gesehen hat?«
    Die Goldberg schnappt wieder hörbar nach Luft.
    »Sehen Sie? Es geht schon wieder los!«
    »Herr Dr. Wagner, bitte kommen

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