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Welt Der Elben (1-3)

Welt Der Elben (1-3)

Titel: Welt Der Elben (1-3) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sue Twin
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Frau mit einer Feder oder einem Palmwedel in der ausgestreckten Hand. Plötzlich beugte Moryn sich über Heather und hielt blitzschnell Kynka am Handgelenk fest. Dabei stützte er sich mit der anderen Hand auf Heathers Schulter ab. Sie erschrak und hielt sich am Regal fest.
    »Kynka bist du blöd?«, motzte er. »Noch ein paar Zentimeter und die Kamera macht ein aktuelles Porträt von dir!« Er schob ihren Arm zurück.
    »Mir reicht es!«, zischte er. »Ich habe keine Lust, eine Alarmanlage aufzuwecken.« Er schlich zum Eingang zurück, kroch in der Innenwand des Büros nach oben zur Zimmerdecke. Dort steckte er aus einer wabernden Beule seinen Arm heraus, griff zur Kamera und schaltete sie aus.
    Heather richtete sich auf. Sie hatte vergessen, was eben noch ihr Interesse geweckt hatte und sah gebannt zur Wand.
    »War das eine gute Idee?«, fragte sie ihn.
    Er zuckte mit den Schultern. »Weiß ich nicht. Wir sollten uns jetzt beeilen. Ich schau mir mal seinen Computer an.« Während Kynka endlich etwas Nützliches tat und die restlichen Bücher studierte, stellte sich Heather neben Moryn an den Schreibtisch.
    Schon bald hatte er die digitale Korrespondenz über die Import- und Exportgeschäfte entdeckt. Von Rittershausen vertrieb vor allem Pharmaka. Moryn klickte sich durch sämtliche Ordner, schließlich fand er einen mit dem Namen: Privates . Er blätterte durchs Register und Heather las: Kyrill, 2007 . Es folgten Tilo, Paula, Emma, Klaus und Xynthia 2010 …
    »Ich dachte, der ist Hobbyarchäologe und nicht Hobbymeteorologe«, flüsterte sie.
    Kynka stöhnte. »Ich hab euch doch gesagt, der ist sauber. Hier ist nichts. Lasst uns gehen, bevor jemand kommt!«
    »Geh vor, wenn du Schiss hast!« sagte Moryn. Er hatte gerade einen wissenschaftlichen Artikel am PC geöffnet: Wie das Klima die Zukunft der Welt bestimmt .
    Heather überflog den Text: »… Seit der industriellen Revolution verstärkt der Mensch den natürlichen Treibhauseffekt durch den Ausstoß von Treibhausgasen. Die Konzentration von Kohlenstoffdioxid ist durch die Verbrennung fossiler Rohstoffe sowie durch die großflächige Entwaldung bedenklich gestiegen …«
    Sie zeigte auf den Bildschirm.
    Moryn machte ein überraschtes Gesicht. »Wusstest du das nicht?« Er beugte sich über sie und las den Rest halblaut vor: »… Die Folgen sind steigende Meeresspiegel, Gletscherschmelzen und verringerte Schneebedeckung … die Ozeane werden nicht nur wärmer, sie nehmen auch das Kohlenstoffdioxid aus der Atmosphäre auf und versauern dadurch … es kommt zu Dürren, Überschwemmungen und extremen Wetterlagen mit Hurrikanen … Meeresströme, die Wärme mitführen, können sich verändern … wenn der Nordatlantikstrom, ein Ausleger des Golfstroms, versiegt, dann gibt es einen Kälteeinbruch in Nord- und Westeuropa …«
    »Mensch Moryn«, meldete sich Kynka zu Wort, »das wissen wir doch alles.«
    »Geh schon endlich!«, zischte er.
    Inzwischen durchwühlte Heather in Windeseile die Unterlagen auf dem Schreibtisch. Sie zog aus einem Stapel Papiere denselben Aufsatz hervor, den Moryn gerade am PC vorgelesen hatte. Mit fliegenden Fingern blätterte sie das Papier durch. Dann legte sie eine Hand auf seinen Arm. Er drehte den Kopf und nickte.
    Ein Satz im Text war mit einem Textmarker hervorgehoben: »Wer das Wetter beherrscht, der hat die Macht über die Welt!« Daneben stand ein Wort, flüchtig hingekritzelt und mehrmals wieder durchgestrichen. Man konnte es nicht mehr lesen. Aber mit etwas Fantasie sah es so aus, als hätte dort Maya gestanden.
    Moryn machte sofort den PC aus und nahm das Papier an sich. Dann schob er Kynka, die plötzlich neugierig neben ihm stand, zum Ausgang.
    Heather sortierte den restlichen Papierstapel zurück, denn niemand sollte ihr Eindringen später bemerken.
    »Komm jetzt!«, forderte Moryn sie auf, »und mach die Schreibtischlampe aus!«
    »Einen Moment noch. Ich bin gleich fertig«, murmelte sie.
    Als Heather nach dem Schalter griff, stieß sie in der Hektik gegen das Bild auf dem Schreibtisch, das einen lächelnden Anselm von Rittershausen vor einem knallroten Cabrio zeigte. Klappernd viel das Bild zu Boden.
    »Kommmmst duuu?!«, rief Moryn.
    »Hab’s gleich!« Heather hob den Rahmen verkehrt herum auf. Ein vergilbtes Foto rutschte hinter dem vorderen Bild heraus. Sie wollte es zurückschieben, doch plötzlich stutzte sie. Das Foto zeigte einen Mann und eine Frau, beide sehr jung, etwa zwanzig Jahre alt. Heather erkannte den Mann

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