Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Welt Der Elben (1-3)

Welt Der Elben (1-3)

Titel: Welt Der Elben (1-3) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sue Twin
Vom Netzwerk:
jedoch instabil. Das liegt an eurer Gravitation und an eurem leitfähigen Eisenoxid im Erdkern.«
    Bei Heather hinterließen die letzten zwei Sätze Unbehagen. Auch wenn Tessya so tat, als ginge es lediglich um physikalische Grundsätze.
    Genau damit reißt ihr Elben einen am Ende immer rein, eure Geschichten haben todsicher irgendwo einen Haken, dachte sie. Aber sie fügte sich in ihr Schicksal, denn eine bessere Lösung war nicht in Sicht.
    Auf der gegenüberliegenden Straßenseite war mittlerweile ein Liebespaar stehen geblieben und küsste sich leidenschaftlich. Heather sah beschämt weg und fing dabei einen Blick von Moryn auf. Sie spürte wie ihr das Blut in die Wangen schoss. Endlich ging das Pärchen kichernd weiter.
    Mit einem kräftigen Sprung trat Zalym die nächstgelegene Straßenlaterne aus. »Hab ich bei euch in einem Kinofilm gesehen«, flüsterte er und zwinkerte.
    Moryn setzte den Steinschieber in Position.
    »H-haaalt!« protestierte Heather im letzten Moment und fasste sich an die Wangen, die immer noch glühten. »Wir sollten nicht alle da reingehen. Was ist, wenn man uns entdeckt? Ich bin dafür, dass zwei hier unten Wache halten. Einer rechts und der andere links vor dem Gebäude. So kommen wir unbemerkt rein und auch wieder raus.«
    Tessya wollte widersprechen, aber Zalym legte einen Finger an den Mund. »Scht. Sie hat doch recht! So ist es am sichersten!«, flüsterte er.
    »Okay«, sagte Moryn. »Heather, du musst auf jeden Fall gehen, such dir jemanden aus, der mitgeht!«
    »Du!«, sagte Heather. »Dein Steinschieber, deine Chance.«
    Moryn nickte. »Wer noch?«
    »Ich gehe auf jeden Fall mit rein!«, sagte Kynka. »Er ist aus Palenque, und ich kenne Palenque am besten. Vielleicht entdecke ich etwas Verdächtiges.«
    »Dann ist es entschieden. Tessya und Zalym, ihr schiebt Wache!« Heather blickte ihnen hinterher, als sie sich auf ihren Plätzen postierten. Beide machten ein unglückliches Gesicht, aber sie wusste keine bessere Lösung.
    Schweren Herzens drehte sie sich um und sah zu, wie Moryn lautlos eine Nische im Gestein öffnete. Er tastete mit der Hand über die Steine und betätigte einen zweiten Knopf. Heather spürte ein leichtes Vibrieren, das von den Füßen ausgehend durch ihren Körper zog. Irgendwo in der Nähe maunzte eine Katze. Das Geräusch fahrender Autos drang kaum hörbar an ihre Ohren. Die hohen Häuserwände schluckten alles – auch das Licht aus der Stadt. Schließlich nickte Moryn zufrieden.
    »Los!«
    Unsicher stieg Heather hinter Moryn und Kynka über einen steilen und engen Pfad in der inneren Hauswand nach oben. Sie hatte das Gefühl, direkt durch das Gestein zu laufen. Rechts und links schoben sich rote Backsteine zur Seite. Sie sahen unscharf aus. Ihr kam es vor, als benötigte sie plötzlich eine Brille. Neugierig griff sie nach einem Stein und fühlte nichts. Erst, als sie tiefer hineinlangte, stieß sie auf die Mauer. Erschrocken zog sie die Hand zurück.
    »Komm!«, drängelte Moryn, »oder willst du hier Wurzeln schlagen?«
    Oben mündeten die Räume in einer atriumähnlichen, gläsernen Halle. Moryn ging vor. Er gab Handzeichen, und sie quetschten sich an der Wand entlang, um den Überwachungskameras zu entgehen. Sie mussten einen Umweg über den Technikraum nehmen. Von dort gelangten sie in einen weiteren Trakt mit einem Sitzungssaal und einer Kantine. Dort duckten sie sich unter einer Kamera hindurch, kamen an den Waschräumen vorbei und schließlich auf der anderen Seite das Atriums, bei den Büroräumen raus. Es dauerte mehr als eine Stunde, bis sie endlich vor dem Türschild des Gesuchten standen.
    Mit Hilfe des Steinschiebers schlüpften sie durch die Mauer ins verschlossene Büro. Moryn ließ den Mädchen den Vortritt.
    »Immer an der Wand bleiben!«, mahnte er und deutete mit dem Kopf nach oben zur Kamera. Sie quetschten sich an die offene Regalwand und durchstöberten die Bücher und Ordner.
    Moryn suchte die oberen Reihen mit den Ordnern ab, Heather die unteren mit den Büchern. Sie schienen wahllos zusammengestellt. Heather las: Europäische Geschichte, Flora und Fauna Mittelamerikas, Die Architektur der Maya, Medizinsammelband 1 bis 3, Medizinalstatistik, Die Geschichte Mittelamerikas, Apothekenfachkunde, Das Weltklima ...
    Kynka hatte sich hingehockt. Heather spähte an ihr vorbei zum hinteren Teil des Regals. Dort lagerten weitere Bücher und zwischen zweien stand eine kleine, bronzene Statue. Sie zeigte eine von einer Liane umschlungene

Weitere Kostenlose Bücher