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Welt der Elben (Band 2: Weltenriss, Götterwille, Herzblut) (German Edition)

Welt der Elben (Band 2: Weltenriss, Götterwille, Herzblut) (German Edition)

Titel: Welt der Elben (Band 2: Weltenriss, Götterwille, Herzblut) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sue Twin
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Blödsinn.« Er schüttelte den Kopf.
    Allmählich sortierte Moryn einige Dinge in seinem Kopf.
»Okay, also eure Kinder sehen … eher aus wie Schmetterlinge, ist das richtig?«
    »Und eure Kinder sehen aus wie fette, zappelnde Raupen«,
konterte Elino.
    Moryn lachte. »Stimmt, manche sind kleine, schreiende
Raupen. Und mit vollen Hosen stinken sie zum Himmel.« Er hielt sich die Nase
zu.
    »Haha«, lachte Elino.
    Moryn zog seine Schuhe aus und testete vorsichtig, ob der
Boden nicht zu heiß war. Ganz okay, dachte er. Was ein paar Pilze doch alles
ausrichten können.
    »Wie werden eure Kinder so wie du?«, fragte er schließlich.
    Amüsiert hob sein Gegenüber eine Augenbraue. »Sie wachsen im
Kokon, und irgendwann schlüpfen sie. Immer, wenn sie wachsen wollen, müssen sie
zurück in einen Kokon. Dabei wandeln sie sich, bis sie fertig sind.«
    Mann, da hätte ich
auch selbst drauf kommen können, dachte Moryn und schlug sich in Gedanken
vor den Kopf. Wie konnte er nur fragen? »Gestattest du mir noch eine Frage?«
    »Raus damit!«
    »Seid ihr unterschiedlich groß, oder bestehen eure Heere
alle aus kleinen Kindern?«
    Bevor Elino antwortete, brüllte er vor Lachen. »Kleine
Elaque. Große Elaque. Bei euch sind die Kleinen immer die Kinder. Aber bei uns
sind es einfach unterschiedliche Völker.«
    »Gibt es auch welche, die so groß sind wie ich?«
    »Nein, Riesen haben wir hier nicht.«
    Moryn wollte sich gerade etwas entspannen, als ein Ruckeln
durch das Gemäuer ging. Erschrocken beugte er sich vor. Hier unten empfand er
die Angriffe des Dämons als noch bedrohlicher. Auch Elino spähte besorgt in
alle Richtungen. Dann trat er näher und sah ihm fragend in die Augen. »Bist du
derjenige, der uns vor dem Dämon retten wird?«
    »Das weiß ich nicht. Ich bemühe mich … ehrlich gesagt, habe
ich gehofft, durch euch neue Erkenntnisse zu bekommen. Vielleicht könnten wir
gemeinsam …«
    »Der Dämon hat viele unserer Höhlen zerstört. Kokons sind
beschädigt worden … und vorzeitig aufgebrochen … und unsere Kinder in Panik auf
und davon. Sie sind oben bei euch orientierungslos in alle Himmelsrichtungen
geflogen, und dann sind sie verhungert oder erfroren. Auch Lilly wäre beinahe
gestorben, wenn du sie nicht gerettet hättest. Wir konnten nur wenige Schwärme
wieder einfangen und zurücklotsen. Sie waren so panisch, es war einfach
schrecklich.« Er hatte Tränen in den Augen.
    Allmählich begriff Moryn, was er da am Fluss und in den
Bergen beobachtet hatte. »Das tut mir wirklich sehr leid«, sagte er.
    »Dann streng dich an und erfülle die Prophezeiung!«
    »Das will ich gerne versuchen … aber vorher muss ich kurz
zurück zu meinen Leuten, verstehst du?«
    »Wieso das?«
    »Da … ist ein Mädchen, und die macht sich furchtbare Sorgen,
schätze ich. Je eher sie erfährt, dass ich noch lebe, desto besser …«
    »Zu spät!« Elino winkte ab.
    »Wie meinst du das?«
    »Ähm. Hier unten läuft die Zeit anders.«
    Moryn erschrak. »Was genau heißt das?«
    »So genau weiß ich das auch nicht. Aber eine Stunde hier
unten entspricht etwa einem Tag. Es gibt sogar Bereiche, da ist die Zeit so
stark verdichtet, da entspricht eine Minute einem Tag.«
    »Noch einmal für mich zum Mitschreiben, Kleiner. Wenn ich
hier unten einen Tag verbringe, also vierundzwanzig Stunden, dann sind bei
meinen Leuten oben vierundzwanzig Tage rum?«
    »Ja, so … in etwa. Je nach Gegend, zwölf bis vierundzwanzig
Tage.« Elino nickte heftig. »Genau so!«
    »Oh nein«, stöhnte Moryn. Jetzt wusste er, warum ihm jegliches
Zeitgefühl in diesen Katakomben abhanden gekommen war. Ja, er konnte nicht
einmal genau sagen, wie viele Stunden er bereits hier verbracht hatte. Er
senkte den Kopf. Niemand sollte sehen, wie schlecht er sich gerade fühlte.
    Da fiel sein Blick auf das Lebensband, das alle Elben statt
eines Gürtels trugen. Seines bestand aus einem schlichten schwarzen Band mit
einem Verschluss aus drei schwarzen Nox-Kristallen, die in ihrem Inneren
dunkelrot leuchteten. Die Kristalle wiederum waren mit seinem Lebensstein
verbunden, den die Priesterin Maya verwahrte. Hoffentlich reichte die
Verbindung bis dorthin und seine Leute wussten, dass es ihn noch gab. Kaum
hatte er sich mit diesem Gedanken beruhigt, nagte weiterer Zweifel: Er war
abgestürzt. In die Lava. Nichts anderes hatte Zalym gesehen.
    Und Heather? Was hat
sie gesehen?
    Sie hat hoffentlich nichts
gesehen …
    Er griff nach dem Herzblutstein und sein Herz begann heftig
zu

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