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Welt der Elben (Band 2: Weltenriss, Götterwille, Herzblut) (German Edition)

Welt der Elben (Band 2: Weltenriss, Götterwille, Herzblut) (German Edition)

Titel: Welt der Elben (Band 2: Weltenriss, Götterwille, Herzblut) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sue Twin
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Boden. »Die Sitzung ist geschlossen.«
    Die Weisen erhoben sich, die meisten verließen den Saal über
einen Gang, der hinter einer der Nischen lag. Der Priester nahm den Weg, den er
gekommen war. Jemand ging auf Karyll zu. »Kann ich dich sprechen?«
    »Gerne.«
    »Allein.«
    »Heather, warte bitte am Eingang auf mich!«, bat Karyll.
    Der Meer-Elb blickte sie entschuldigend an. »Es wird nicht
lange dauern.«
    »Kein Problem«, antwortete Heather. »Ich schaue mir in der
Zwischenzeit die Vitrinen an, wenn ich darf.«
    »Sehr löblich, dein Interesse an unserer Welt«, sagte der
Meer-Elb. »Sieh dich nur um!«
    »Danke … und … Karyll?«
    »Ja?«
    »Ich finde den Weg allein.«
    »Dann sehen wir uns nachher.«
    Sie blickte den beiden Elben hinterher, die in dem
Seitengang verschwanden, den zuvor auch die anderen Ratsmitglieder genommen
hatten.
    Also dann, schaue ich
mich doch mal um, dachte Heather und ging zu einer gläsernen Vitrine.
Riesige Hornmuscheln, glitzernde Erze und versteinerte Seesterne waren darin
ausgestellt. Sie beugte sich über die Vitrine, um die Details zu betrachten.
    Aus dem Augenwinkel bemerkte sie einen Meer-Elben auf sich
zukommen. Er trug goldene Sandalen und seine Füße hatten sechs Zehen. Sie
vermutete, dass es sich um die Person handelte, die während der Sitzung in
einer der Nischen gesessen hatte. Der Junge blieb neben der Vitrine stehen.
Heather hob den Kopf.
    Sie schätzte ihn auf Moryns Alter, vielleicht ein wenig
älter. Dem Körperbau nach, war er ein exzellenter Sportler. Vermutlich einer
der Superschwimmer, von denen Tessya geschwärmt hatte, als sie am Nachmittag
durch den Tunnel gelaufen waren. Um sie rankten sich allerlei Geschichten,
hatte die Elbin ihr ins Ohr geflüstert. Der Meer-Elb trug ein traditionelles
Gewand aus leichtem Baumwollstoff, das oben mit einer goldenen Spange gehalten
wurde. Über seine muskulösen Schultern fielen lange, türkisgrüne Haare.
    »Du bist Heather Wakal, die Nachfahrin des Königs Pakal,
nicht wahr?«, begann er das Gespräch und verbeugte sich leicht vor ihr.
    Sie ahmte höflich die Verbeugung nach. »Hallo.«
    Der Meer-Elb lachte. »Ich glaube, ihr gebt euch die Hand.«
    Sein Händedruck war fest und der Blick aus seinen
türkisfarbenen Augen warmherzig.
    Zwei Wächter spähten neugierig zu ihnen herüber und machten
einen Schritt in ihre Richtung.
    »Darf ich dir erklären, was wir in der Vitrine gesammelt
haben?« Sein Tonfall klang plötzlich belanglos plaudernd. Die Palastwächter
wandten sich desinteressiert ab und schlenderten über den Seitengang weiter.
    Der Meer-Elb drehte sich zur Vitrine, so dass sie
nebeneinander standen. Er legte eine Hand auf das Glas. »Entschuldige bitte
meine Unhöflichkeit. Ich habe mich noch nicht vorgestellt. Ich bin Atyll Reem,
Toryn Reems Sohn.«
    Heather riss überrascht die Augen auf. Was wollte sein Sohn
von ihr? Hatte sein Vater nicht gerade deutlich gemacht, wie wenig er ihr Einmischen
in die Probleme der Meer-Elben schätzte?
    Als ahnte Atyll ihre Gedanken, sagte er: »Mein Vater benimmt
sich manchmal, als sei er der Meeresgott Poseidon höchstpersönlich. Du darfst
ihm das ruhig übelnehmen.« Er zwinkerte. »Ich zürne auch dann und wann mit ihm,
wenn er sich so aufführt.«
    »Vielleicht hat dein Vater gar nicht so unrecht«, lenkte sie
ein. »Ich weiß nicht, wie ich den Dämon besiegen soll, und ich habe keine
Ahnung, wo ich dieses Oreichalkos suchen soll.«
    Atyll machte ein ernstes Gesicht. »Ich will dir gern
helfen.« Er rieb sich nachdenklich übers Kinn. »Ich denke, abgesehen von meinem
Vater, kennt sich niemand hier in der Stadt so gut aus wie ich. Ich führe dich
gerne rum, zeig dir die Museen, die Denkmäler …«
    Sie sah ihn ungläubig an. »Ich will deinen Vater nicht noch
mehr verärgern.«
    »Tust du nicht.«
    »Ich wäre mir da nicht so sicher.«
    Er seufzte und nickte. »Ich will ihn auch nicht verärgern.
Er hat dir drei Tage gegeben und ich sehe es als meine Pflicht an, dir in
dieser Mission zu helfen.«
    Ach, daher wehte der Wind. Heather musste lächeln. Der Kerl
witterte Abenteuer. »Kann es sein, dass du dich gerade ein wenig langweilst?«
    »Ein wenig langweilen?« Er zog eine Grimasse. »Ich langweile
mich hier zu Tode.«
    »Und warum machst du nicht mal eine schöne Reise?«
    »Das würde ich zu gerne. Aber ich darf es nicht.« Er nahm
eine stramme Haltung ein. »Ich werde irgendwann der zukünftige Herrscher dieser
Stadt sein. Deshalb ist es mir verwehrt, das

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