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Welt der Elben (Band 2: Weltenriss, Götterwille, Herzblut) (German Edition)

Welt der Elben (Band 2: Weltenriss, Götterwille, Herzblut) (German Edition)

Titel: Welt der Elben (Band 2: Weltenriss, Götterwille, Herzblut) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sue Twin
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ist deine Unterkunft«, sagte er.
    »He, Junge …«, rief Moryn.
    Der Elaque-Krieger hob eine Augenbraue. »Ich habe einen
Namen.«
    »Ähm, ja, also Elino, wie komme ich hier wieder raus? Ich
wollte keinen Urlaub bei euch machen.«
    »So schnell wird das nichts. Die Königin befragt jeden Tag
ihr Orakel. Jemand wurde ihr angekündigt. Nun muss sie wissen, ob du der
Erwartete bist.«
    »Der bin ich. Ganz sicher. Ich habe doch Lilly gerettet.«
    Elino lächelte plötzlich. »Das war wirklich eine Heldentat.
Sie ist meine kleine Schwester.«
    Moryn blickte ihn überrascht an. Wie konnte das sein? Lilly
war ein Schmetterling, okay, sie konnte sprechen, aber Elino sah aus wie ein
kleiner Elfe mit Flügeln. »Sie sieht irgendwie nicht aus wie deine Schwester«,
murmelte er und biss sich im nächsten Moment auf die Zunge. Hätte er bloß
geschwiegen.
    »Wie meinst du das?«
    »Ähm …«
    »Hallo Bruderherz«, piepste jemand über ihren Köpfen. Lilly
brauste mit den Flügeln. »Ich wollte mir meinen Helden doch mal genauer
ansehen.«
    »Er hat die Pilze gegessen«, sagte Elino. »Du kannst ruhig
näherkommen.«
    »Prima«, grölte sie und landete, ehe Moryn reagieren konnte,
auf seinem gesunden Unterarm. Augenblicklich traten ihm die Schweißperlen auf
die Stirn und sein Herz begann zu rasen. Verdammtes
Biest! Nicht noch einmal! Er hielt den Atem an und biss die Zähne zusammen.
Wenn sie jetzt mit den Flügeln schlug und ihn berührte, dann wäre es um ihn
geschehen. Ob er in seinem Zustand das Gift noch einmal überlebte, wagte er zu
bezweifeln.
    Sie blickte ihn ruhig an.
    »Weg da!«, zischte er.
    »Warum?« Sie tänzelte vor und zurück. Dann reckte sie den
Kopf und blickte zu seinem verletzten Arm. »Deswegen? Ja, das tut mir
aufrichtig leid. Ich hatte keine Kraft mehr. Dein Arm hat mir das Leben
gerettet. Im Bach wäre ich ertrunken. Tut mir wirklich, wirklich leid, dass meine
Flimmerhärchen dir Schmerzen bereitet haben. Ich war so aufgeregt …«
    »Bitte!«, flehte Moryn, »runter von meinem Arm.«
    »Aber ich tu dir doch jetzt nicht mehr weh. Ehrlich.« Sie
flatterte mit den Flügeln, und Moryn brüllte vor Zorn, Panik und Erinnerung an
den Schmerz. Doch nichts geschah.
    »Es sind die Pilze, mein Lieber«, säuselte Lilly.
    Moryn hätte schwören mögen, dass er einen belustigten
Unterton heraushörte.
    »Die Pilze passen dich an unsere Welt an. Du kannst jetzt
die Hitze ab, du verträgst unser Gift und die Pilze sind dir Nahrung. Nur weil
du so riesengroß bist, musst du nicht ewig so schwach bleiben. Das ist doch
wunderbar, oder?«
    Ach, aus diesem Licht sahen sie ihn. Beinahe hätte er
gebrüllt vor Lachen. Er war groß und deshalb schwach. Bei der Logik konnte er
nur ergeben nicken. Er lehnte sich gegen den steinernen Pavillon. »Leute, ich
könnte eine kleine Pause vertragen.«
    »Eine Pause von was?«, piepste Lilly.
    »Okay, verzieh dich mal für eine Weile!«, befahl ihr Bruder.
»Geh mit deinen Freundinnen spielen!«
    Sie hob ab und landete nicht weit entfernt auf einem kleinen
Stalagmiten. Von dort äugte sie schweigend zu ihnen herüber.
    Unauffällig äugte Moryn zurück. Es war besser, das Biest im
Auge zu behalten. Er räusperte sich. »Elino, kannst du mir das Wichtigste über
euch erzählen?«
    »Was willst du denn wissen?«
    »Alles. Ja, einfach alles.« Er zuckte mit den Schultern.
    »Nein, das geht nicht. Die Königin würde das nicht erlauben,
dass ein Fremder mehr über uns weiß, als unbedingt nötig.«
    »Okay, dann anders herum gefragt.« Er leckte sich über seine
trockenen, aufgesprungenen Lippen. »Ihr versteckt euch also hier unten?«
    »Verstecken?«, fragte Elino überrascht. »Wir verstecken uns
hier nicht. Wir leben hier. Und das schon, seit es diesen Planeten gibt.«
    »Warum zeigt ihr euch uns dann nicht?«
    »Damit ihr uns jagt und totschlagt?«
    Moryn griff sich durch den nassgeschwitzten Haarschopf. »Das
würden wir niemals tun. Wir sind doch Elben. Wir achten alle Geschöpfe.«
    Elino lachte. »Seit wann? Seit hunderttausend Jahren? Und
was war davor? Ich zeige dir gerne unsere Geschichtsbücher. Sie reichen
Millionen Jahre zurück.«
    »So weit zurück habe ich natürlich nicht gedacht«, lenkte
Moryn ein und senkte den Kopf.
    »Ist schon gut, mein Freund«, sagte Elino. »Die Menschen
sind noch viel schlimmer. Sie töten unsere Kinder und packen sie hinter Glas.
Und wenn sie einem Erwachsenen von uns begegnen, dann glauben sie, wir seien
Elfen und könnten zaubern. So ein

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