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Welt der Elben (Band 2: Weltenriss, Götterwille, Herzblut) (German Edition)

Welt der Elben (Band 2: Weltenriss, Götterwille, Herzblut) (German Edition)

Titel: Welt der Elben (Band 2: Weltenriss, Götterwille, Herzblut) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sue Twin
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Meer jemals zu verlassen. Mein
Treueschwur gilt Atylantys.«
    »Das ist heftig«, gab sie zu.
    »Unsere Traditionen sind da leider eindeutig. Meine Aufgabe
ist es jetzt schon, alles zu tun, um das Volk von Atylantys zu beschützen.
Wobei ich die momentane Situation etwas anders einschätze, als mein Vater. Ich
denke, da du das Amulett erhalten hast, werden die Götter dich auserwählt haben
– und ich werde alles in meiner Macht stehende tun, damit dein Auftrag
gelingt.«
    »Wenn ich doch nur genauer wüsste, was mein Auftrag ist.«
    »Ich dachte, das ist eindeutig? Du musst das Gold der
Atlanter finden.«
    Sie zuckte mit den Schultern. »Tja, vor 9.600 Jahren ist es
mit Atlantis untergegangen. Wobei wir wieder am Anfang wären.«
    »Kann ich das Amulett mal sehen?«
    Sie zog es unter der Bluse hervor und nahm es ab. Atylls
Augen weiteten sich. »Du trägst einen Herzblutstein?«
    »Moryn hat ihn mir geschenkt.«
    »Ihr seid so richtig miteinander verbunden – auf immer und ewig?«
    Heather schluckte. Ähnliche Worte hatte Moryn in seinem
Abschiedsbrief auch gebraucht. »Ich … weiß nicht«, stammelte sie.
    »Entschuldige, ich wollte nicht …« Er suchte nach Worten.
    »Schon in Ordnung.« Sie versuchte die aufsteigenden Tränen
wegzublinzeln. »Das Schlimmste ist, dass ich nicht weiß, was mit ihm ist.«
    »Hm«, murmelte Atyll. »Hat dir niemand gesagt, wie der Stein
funktioniert?«
    »Nein. Was meinst du?«
    »Lege einfach beide Hände auf den Rubin und schließe die
Augen. Und dann versuche an Nichts zu denken. Lass die Gedanken kommen und
gehen.« Er trat einen Schritt zurück.
    Heather versuchte es, aber es gelang ihr nicht.
    »Du kannst die Augen wieder öffnen!«, sagte Atyll und trat
näher.
    »Ist es dir gelungen?«
    »Nein.«
    »Das dachte ich mir.« Er nickte wissend. »Moryn ist bei dir.
Ihm geht es gut.«
    »Woher weißt du das?«
    »Glaub mir, sonst würdest du es spüren und vermutlich ein
Meer aus Lava oder irgendetwas in der Richtung sehen.«

63 Der Ort des
Angriffs?

 
    M oryn spürte Wärme auf der
Haut, er drehte sich auf den Rücken, die Arme lagen auf weichen, getrockneten
Herbstblättern. Heather kniete über ihm. Sie lächelte entspannt und glücklich.
Und sie war wunderschön. Ihre Halskette baumelte über seinem Kopf. Der Rubin
funkelte blutrot im Sonnenlicht. Wie warm die Sonne doch noch im Herbst war –
beinahe zu warm.
    Heiß? Wieso ist es so
heiß hier?
    Mit plötzlicher Erkenntnis erwachte er. Er tastete mit den
Händen um sich. Was war das, worauf er lag? Es war weich, aber es fühlte sich
nicht wie Laub an. Erschrocken ruckte er hoch. Im selben Moment fiel ihm ein,
wo er sich befand. Er lag in dem Pavillon, den die Elaque ihm überlassen
hatten. Seine Liegestatt bestand aus getrockneten Pilzen, über die ein Tuch aus
Pilzfasern gespannt war, das an Sackleinen erinnerte. Im Schlaf hatte er das
raue Laken verschoben und mit den Händen in der Füllung gewühlt.
    Gähnend setzte er sich auf den nackten Steinboden. Wie lange
hatte er geschlafen? Eine Stunde? Zwei? Er machte sich Vorwürfe, aber er war
plötzlich so müde gewesen, dass er sich nicht mehr auf den Beinen hatte halten
können. Wie viel Zeit war inzwischen auf Aion vergangen? Ein weiterer Tag? Hier
bei den Elaque gab es weder Tag noch Nacht. Die Höhlenbewohner legten sich
schlafen, wann immer sie wollten.
    Moryns Haut war feuchtgeschwitzt. Vor ihm stand ein Krug mit
dem bitteren Saft. Er trank alles in einem Zug aus. Dann aß er die Pilze, die
sie ihm hingestellt hatten. »Die Wirkstoffe halten nicht lange vor, du musst
die Pilze regelmäßig essen, sonst stirbst du«, hatten die Elaque erklärt.
    Schon bald fühlte er sich erfrischt. Er versuchte sich
aufrecht hinzustellen und schlug prompt mit dem Kopf gegen die Decke.
    »Shit«, fluchte er.
    Das hatte er
vergessen. Es fehlten fünf Zentimeter Deckenhöhe. Geduckt verließ er den
Pavillon und schlurfte zu den Duschen. Sie bestanden aus runden Mauern mit
einer schmalen Öffnung. Er schlüpfte aus der Hose und hängte sie an die Mauer.
Alles reine Gewöhnungssache, redete er sich ein, bevor er sich in die Mitte der
Duschkabine stellte und wartete. Der heiße Wasserdampf ließ ihn zusammenzucken.
Nachdem er die Geysir-Dusche das erste Mal benutzt hatte, wollte er nie wieder
etwas davon wissen. Aber Elino hatte nur gelacht. »Willst du stinken wie ein
Elefantenfurz?«
    Insgeheim beschloss Moryn, sich bei Gelegenheit zu rächen.
Er dachte dabei an eine eiskalte Dusche

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