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Welt der Elben (Band 2: Weltenriss, Götterwille, Herzblut) (German Edition)

Welt der Elben (Band 2: Weltenriss, Götterwille, Herzblut) (German Edition)

Titel: Welt der Elben (Band 2: Weltenriss, Götterwille, Herzblut) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sue Twin
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Bett.
    Selma hielt sie am Arm fest. »Hast du Kummer?«
    »Wie kommst du denn darauf. Ich hab nur vergessen, dass wir
heute laufen wollten.« Sie drehte sich weg und kramte hektisch im
Kleiderschrank. Selma sollte nicht weiterfragen.
    »Soll ich dir schnell ein Brot machen?«, fragte die
Stiefmutter.
    »Danke, das wäre echt lieb.«
    »Heather?«
    Sie drehte sich erschrocken um. »Was?«
    »Es ist nur … zu meiner Zeit haben wir uns nicht zum Joggen
getroffen.« Sie zögerte. »Manchmal ist nur einer verliebt.«
    Erleichtert drehte Heather sich zurück zum Kleiderschrank.
Wo war der Bikini? Da! Sie griff danach und ließ ihn schnell los, als wäre er
eine heiße Kartoffel. Wenn Selma jetzt sah, was sie unterziehen wollte, würde
sie gänzlich falsche Schlüsse ziehen.
    »Ich weiß, was du sagen willst«, entgegnete Heather und strich
ein T-Shirt glatt. »Aber glaub mir. Ich jedenfalls habe keinen Liebeskummer.«
    Das war nicht einmal gelogen. Ihr Kummer lag nämlich tiefer
und war sehr viel komplizierter.
    Selma nickte. »Okay, falls doch, kannst du jederzeit mit mir
reden.«
    An der Tür blieb sie noch einmal stehen. »Unglücklich
verliebt sind wir alle irgendwann im Leben.« Dann ging sie.
    Heather brauchte zwei Minuten, um sich den Bikini
anzuziehen, in die Joggingkleidung zu schlüpfen und die Jacke zu greifen. Auf
dem Weg ins Bad hörte sie Selma an der Tür reden.
    »Möchten Sie nicht doch lieber reinkommen?«
    Heather meinte Neugier in der Stimme zu hören.
    Sie putzte sich hektisch die Zähne und horchte gleichzeitig
auf Moryns Antwort.
    »Nein danke, ich bin schon ein paar Kilometer gejoggt. Ich
will nicht, dass Sie anschließend lüften müssen.«
    Selma lachte. »Ich bin Härteres gewohnt. Kinderturnschuhe
zum Beispiel.«
    Jetzt kicherte Moryn. »Das glaube ich Ihnen gerne.«
    Verwundert registrierte sie, wie locker er mit ihrer
Stiefmutter redete. Aber das war typisch für Selma. Die meisten Menschen
fühlten sich in ihrer Nähe wohl. Ihr Vater war derjenige, der manche Situation
unnötig kompliziert machte.
    »Entschuldigen Sie bitte, dass ich Sie hier einfach so
stehen lasse, junger Mann …«
    »Moryn. Ich heiße Moryn.«
    »Okay, Moryn. Ich mache Heather schnell ein Brot. Sie hat
noch nicht gefrühstückt.«
    Eilig bürstete Heather sich die Haare und band sie zum Zopf
zusammen. In der Küche klapperte es. Als sie die Treppe runterging, nahm sie
sich vor, ganz entspannt zu tun. Er sollte nicht glauben, dass sie seinetwegen in
Hektik verfiel.
    Doch Moryn war nicht mehr da. Offenbar wartete er draußen. Selma
steckte den Kopf zur Küchentür raus.
    »Hier!« Sie reichte ihr zwei eingewickelte Brote und zwinkerte.
    »Danke«, sagte Heather. Sie nahm die Brote, steckte sie in
die Jackentaschen und ging an Selma vorbei in die Küche. Dort füllte sie eine
Flasche mit Wasser und steckte sie an den Tragegürtel.
    »Bis später!«, rief sie und verließ die Küche. Hinter dem
Windfang bog sie noch schnell ins Gästebad ab. Dort zog sie sich ein frisches
Handtuch vom Stapel, legte es über die Schultern und ging endlich zum Ausgang.

 
***

 
    Heather ließ die Haustür hinter sich zuschnappen und suchte
die Straße nach Moryn ab. Er war nirgends zu sehen. Nur Niklas hatte sein Mountainbike
mit den Rädern nach oben auf dem Plattenweg abgestellt und war damit beschäftigt,
einen Reifen zu flicken.
    »Kommst du klar?«
    Er nickte. »Dein Schwarm ist im Garten.«
    »Er ist nicht mein …« Sie schüttelte den Kopf und ging ums
Haus.
    Moryn machte Klimmzüge an einem Apfelbaum. Als er sie sah,
sprang er ab und ging auf sie zu.
    »Können wir reden?«, fragte er und schlenkerte die Arme, um
die Muskeln zu lockern.
    »Müssen wir wohl«, antwortete sie und steckte die Hände in
die Jackentaschen. Sie zog die Brote heraus. »Willst du eines?«
    Er schüttelte den Kopf, und sie stopfte die Brote zurück in
die Taschen.
    »Lass uns die Räder nehmen. Du kannst das von meinem Dad
haben. Der benutzt es nie. Er fährt immer mit dem Auto.«
    Heather ging zum Geräteschuppen und öffnete die Tür. Sie räumte
den Rasenmäher ein Stück beiseite und schob ihr Rad heraus. Dann rollte sie ein
silbernes Herrenrad aus dem Schuppen und prüfte den Reifendruck, indem sie den
Daumen in den Mantel drückte. Sie bückte sich und schraubte die Kappe vom
Ventil ab. »Halt mal!«
    Moryn nahm den Verschluss. Er räusperte sich. »Wir müssen
reden.«
    »Aber nicht hier«, zischte sie und pumpte den Schlauch auf.
Sie pulte ihm die

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