Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Welt der Elben (Band 2: Weltenriss, Götterwille, Herzblut) (German Edition)

Welt der Elben (Band 2: Weltenriss, Götterwille, Herzblut) (German Edition)

Titel: Welt der Elben (Band 2: Weltenriss, Götterwille, Herzblut) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sue Twin
Vom Netzwerk:
Aion reisen.
Stattdessen verschob sie den Termin um drei Stunden und fuhr zu einem kleinen
geheimen Stützpunkt, um den General zu warnen. Als sie sich endlich auf den Weg
zu Aarabs Eltern machte, kam sie nicht mehr aus der Stadt raus. Alle Straßen
waren gesperrt, weil man flüchtige Verräter suchte. Sie musste über geheime
Wege an den nördlichen Stadtrand ausweichen. Dort sollten Aarabs Eltern sie
abholen, aber es war für die beiden ebenfalls schon zu spät. Sie gerieten in
eine Straßensperre und unter Beschuss. Bei dem Versuch, zu fliehen, überschlug
sich der Wagen und ging in Flammen auf.«
    Moryn legte eine Hand auf Heathers Hand. »Weißt du, wie sich
das anfühlt? Deine Mutter eine Verräterin. Eine Ehebrecherin, die zwei Elben im
Stich gelassen hat, als sie dringend ihre Hilfe brauchten? Hätte meine Mutter
ihre Mission wie geplant erfüllt und wäre sofort zum verabredeten Ort gekommen,
dann wäre das alles nicht passiert.«
    Moryn schwieg. Zaghaft schob sie ihre Finger zwischen seine.
Er erwiderte den Druck ihrer Finger. Ein Kribbeln zog ihren Arm entlang.
    »Deine Mutter war Layscha?«
    »Ja.« Er nickte und sah ihr wieder in die Augen. Tiefe
Traurigkeit lag in seinen schwarzen Pupillen. So etwas hätte niemals passieren dürfen, sagte sein Blick, weil die Liebe zwischen Elben ewig dauert.
    Sie saßen lange so da und schwiegen. Irgendwann löste
Heather vorsichtig die Finger von seinen, sie zog die Brote aus den
Jackentaschen und teilte sie mit ihm.
    Als die Sonne tiefer sank und hinter einer hohen Eiche
verschwand, erhob Moryn sich.
    »Wir sollten zurück gehen«, sagte er und zog Heather hoch. Er
nahm sie in den Arm – nicht wie Zalym es getan hatte. Anders. Es fühlte sich
ganz anders an. Viel besser.
    »Ich kann nicht immer bei dir sein«, murmelte er und löste
sich sanft aus der Umarmung.
    Es schien, als wollte er ihr noch etwas sagen, aber dann schwieg
er und ging zu seinem Rad.
    Heather folgte ihm. Sie hätte ihn gerne geküsst, aber das
ging nicht. Nicht nach allem, was sie jetzt wusste.
    Auf dem Rückweg kam Sturm auf und der Himmel zog sich mit
dicken Quellwolken zu. Als sie zurück am Haus waren, bemerkte Heather, dass der
Vorhang am Wohnzimmerfenster wackelte. Jemand stand dort und hielt Ausschau nach
ihr. Vermutlich ihr Dad. Selma hätte sich gezeigt.
    Sie verstauten die Räder im Schuppen. Heather begleitete
Moryn zur Straße.
    »Wir sehen uns morgen«, sagte er und nahm sie noch einmal
fest in den Arm. Eine heiße Welle flutete ihren Körper und machte ihre Glieder
wachsweich.
    Für einen Moment schloss sie die Augen und sah feuerrotes Licht
sie beide umschlingen.

21 Klippenbrecher

 
    I n der Küche roch es nach
Kaffee und verbranntem Brot, im Radio dudelte Musik. Die Jungs verschlangen
Toast mit Nusscreme, während Selma laut darüber nachdachte, was sie mit dem
Sonntag anfangen konnten. Sie schlug vor, noch einmal auf die Kirmes zu gehen.
    Heather hoffte, dass ihre Eltern sie nicht mit eingeplant hatten.
Sie wollte lieber mit den Elben zu den Eschbacher Klippen fahren.
    »Du verbringst sehr viel Zeit mit deinen neuen Freunden«, sagte
ihr Vater, während er gemächlich sein Frühstücksei pellte. »Willst du denn
nicht auch mal was mit uns machen?«
    »Doch Dad, aber nächste Woche soll es Regen geben, und dann
macht Klettern keinen Spaß mehr.«
    »Ist das nicht gefährlich?«
    »Nein, sogar Kinder machen das.«
    »Und warum willst du nicht mit uns mit?«
    »Zuckerwatte essen und Plüschtiere schießen?« Sie rollte mit
den Augen. »Ich mache lieber was Sportliches.«
    »Seit wann das denn?« Ihr Vater biss in sein Toast und kaute.
»Hast du denn alle deine Schularbeiten schon gemacht?«
    »Ja.«
    »Mike, sie ist sogar in Mathe besser geworden«, mischte sich
jetzt Selma ins Gespräch.
    Ihr Vater kaute immer noch. »Und wie wollt ihr zu den
Klippen hinkommen?«
    »Mit dem Bus und mit der Hessischen Landesbahn. Die Pläne
hat Tessya. Und genügend Geld habe ich auch noch.«
    »Also gut«, gab er endlich nach.
    »Danke, Dad, du bist der Beste.« Sie umarmte ihren Vater so
stürmisch, dass er seinen Kaffee verschüttete. »Pass doch auf!«
    »Tut mir leid. Ich wisch es weg.«
    Heather erhob sich vom Tisch und holte einen Lappen.   »Selma, darf ich mir ein paar Brote machen
und mitnehmen?«
    »Ja doch, Liebes. Und mach ein paar Stullen mehr. Deine
Jungs haben sicher Hunger.«
    »Wer ist denn nun dein Freund?«, fragte ihr Dad und hob eine
Augenbraue. »Das halbe Mädchen mit den

Weitere Kostenlose Bücher