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Welt der Elben (Band 2: Weltenriss, Götterwille, Herzblut) (German Edition)

Welt der Elben (Band 2: Weltenriss, Götterwille, Herzblut) (German Edition)

Titel: Welt der Elben (Band 2: Weltenriss, Götterwille, Herzblut) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sue Twin
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Kappe aus der Hand und schraubte sie wieder auf.
    »Und auch nicht beim Joggen. Wie das ausgeht, weiß ich jetzt
schon.« Energisch drückte sie ihm den Lenker in die Hand. »Du läufst mir davon,
anstatt zu antworten.«
    Unsicher hielt Moryn den Lenker auf Abstand zu seinem
Körper. »Das mit dem Fahrradfahren wird nichts.«
    »Wieso? Die Sattelhöhe lässt sich einstellen.«
    »Glaub ich dir aufs Wort, aber …«
    Heather löste die Schraube und zog die Stange ein Stück
heraus. »Jetzt müsste es passen.«
    »Ähm … ich kann aber nicht Fahrradfahren.«
    Sie blickte ihn überrascht an. »Dann wirst du es lernen
müssen. Ich muss auch einiges lernen …«
    Ohne ihn zu beachten, schob sie ihr Rad auf die Straße.
Moryn folgte mit dem anderen. Schweigend schoben sie die Räder über die Straße.
    Vorsichtig betrachtete sie sein Profil von der Seite. Seine
Züge hatten sich verfinstert. Über Stirn und Wange zog sich eine frisch
verheilte, dünne Narbe. Was auch immer er gerade dachte, er wirkte unglücklich.
Als er ihren Blick bemerkte, zog er die Mundwinkel tiefer.
    »Können wir nicht doch laufen?«
    Sie schüttelte den Kopf.
    Nach einer Weile zeigte Heather zu einem Feldweg. »Da erklär
ich dir wie es geht. Das Wichtigste dabei ist, dass du immer weiter trittst.
Wenn du damit aufhörst, rollt das Rad aus und du kippst um.«
    Sie machte es vor. Dann legte sie ihr Rad ins Gras. »Aufsteigen!
Ich gebe dir einen Schubs, damit du losrollst. Achte auf die Balance und dann
versuche in die Pedalen zu treten!«
    Moryn nickte. Das Rad schlenkerte und wackelte. Er geriet
mit dem Vorderrad auf den Seitenrasen und rutschte in den Graben. Wortlos zog
er das Rad aus der Böschung. Aber als sie ihn erneut anschieben wollte, winkte
er ab. »Lass nur. Ich habe begriffen, wie es funktioniert.«
    Er lief mit dem Rad los und sprang auf.
    Okay, so kann man es
auch machen, dachte Heather und blickte ihm hinterher. Er schlenkerte noch
einmal über den Weg. Dann fuhr er in der Spur.
    Sie klemmte die Jacke und das Handtuch am Gepäckträger fest,
stieg aufs Rad und folgte ihm.
    Er drehte den Kopf und lachte. »Macht Spaß!«
    »Finde ich auch«, sagte Heather. Es tat so gut, ihn endlich
einmal lachen zu sehen. Kurz darauf ging es einen langgezogenen Berg hinab und
sie ließen die Räder rollen. Für einen Moment blies der Wind alle trüben
Gedanken fort. Heather nahm die Füße von den Pedalen und streckte sie hoch.
Moryn machte es ihr nach. Dann setzte sie die Füße auf und ließ den Lenker los.
»Nicht nachmachen!«, rief sie ihm zu. Er machte große Augen. Doch dann
probierte er es auch. Schnell griff er nach dem wackelnden Lenker.
    »Überholt!«, rief sie ihm zu und beschleunigte das Tempo.
Die nächsten zehn Kilometer lieferten sie sich ein kleines Rennen.
    Dann hatten sie den See erreicht. Das letzte Stück über die
Wiese mussten sie absteigen. Schweigend schoben sie ihre Räder. Die Sonne stand
sanft wärmend am Himmel. Kein Wölkchen trübte den stillen Herbsttag. Und doch
war es Heather plötzlich, als stünden die Herbststürme kurz bevor, ja
merkwürdigerweise hatte sie sogar den Geruch von Schnee in der Nase.
    Moryn lehnte sein Rad an einen Baum und sah zum glatten See
hinunter, der silbrig und still vor ihnen lag. Heather folgte seinem Blick. Sie
hatte so viele Fragen.
    Aber Moryn tat sich schwer mit dem Reden. Bisher hatte er
kaum ein Wort gesagt. Er streifte sich das Hemd über die Schultern, zog Schuhe
und Socken aus und schlüpfte aus der Leinenhose. Darunter trug er eine schwarze
Badehose. Seine bronzefarbene Haut schimmerte glatt und seidig und zwischen
seinen Schulterblättern fiel ein dünner, langer Zopf, den er nicht
abgeschnitten hatte. Sie konnte kaum den Blick von seiner schönen Gestalt abwenden,
als er langsam ins Wasser stieg.
    Schnell zog sie Shirt, Schuhe und Jogginghose aus und zupfte
ihren Sport-Bikini zurecht. Kein Stück
cool, dachte sie. Dunkelblau mit
weißen Streifen an der Seite, das ist nun wirklich nicht der Saisonrenner.
    Moryn schwamm bereits.
    Heather wollte nicht wie eine Mimose jammern, dass das
Wasser zu kalt sei. Also nahm sie kurzerhand Anlauf und sprang. Es war noch
kälter, als sie erwartet hatte. Für einen Moment blieb ihr die Luft weg. Sie hatte
das Gefühl, jemand hätte ihre Haut mit Eiswürfeln abgerieben.
    Sie ignorierte das Gefühl, und nach einer Weile hatte sie
sich an die Temperatur gewöhnt. Sie glitt sachte durchs Wasser. Nach und nach
wurde sie ruhiger und vergaß die

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