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Welt der Elben (Band 2: Weltenriss, Götterwille, Herzblut) (German Edition)

Welt der Elben (Band 2: Weltenriss, Götterwille, Herzblut) (German Edition)

Titel: Welt der Elben (Band 2: Weltenriss, Götterwille, Herzblut) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sue Twin
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nichts
Ungewöhnliches entdecken. Ihr ging die Luft aus und sie tauchte nach oben.
    Moryn folgte ihr. »Es sieht alles ganz normal aus«, sagte er
und schwamm an den Rand des Beckens. »Ich muss raus, sonst weicht die Wunde zu
sehr auf.« Er hielt den verletzten Arm hoch, auf dem ein großes silbernes Pflaster
prangte, das die vom Quallengift verätzte Stelle bedeckte.
    »Ich komme mit.«
    »Musst du nicht.«
    »Doch.«
    »Na dann.« Er hielt ihr die Hand hin und zog sie an den
Steinen hoch.
    »Danke.«
    Am Zelt wickelte Heather sich in ein Handtuch und setzte
sich auf den warmen Felsen.
    Moryn zog das Pflaster ab.
    »Lass mal sehen!«, rief Zalym und beugte sich zu ihm.
»Heiliger Götterschlag«, rief er. »Das hat bestimmt ganz schön gezwiebelt.«
    Heather krabbelte über den Stein zu Moryn. Sie nahm ihm das
Verbandkästchen ab und öffnete den Deckel.
    »Ich mach das. Guck einfach solange weg!«
    Moryn lachte. »Es tut nicht mehr weh.«
    »Es ist auch schon ganz toll verheilt«, konterte sie mit
ironischem Tonfall. Die Wunde sah aus, als hätte jemand eine Scheibe Haut vom
Unterarm abgeschnitten. Die Verätzung war dunkelrot und mit einem
durchsichtigen Film aus künstlicher Haut überzogen.
    Zuerst sprühte Heather das Schutzspray auf, dann bedeckte
sie die Stelle mit einem Silberpflaster.
    »Sag mal Moryn,«, begann sie, während sie den Rand des
Pflasters sorgfältig feststrich, »können die Flugquallen eigentlich auch aus
einer Gesteinsritze in so einem Wasserbecken rauskommen?«
    »Nein, das ist eigentlich nicht möglich. Das Becken ist ja
mit Wasser unterspült. Warum sollten sie einen Weg nehmen, bei dem sie
garantiert ertrinken? Sie kämen an die Oberfläche, aber mit nassen Flügeln
können sie nicht starten. Hast du noch nie einen ertrunkenen Schmetterling
gesehen?«
    »Nein, aber ertrunkene Marienkäfer und Wespen im
Planschbecken meiner Brüder.«
    »Die sowieso. Sobald sie auf dem Wasser landen, sind sie
verloren.« Moryn betastete prüfend das Pflaster. Er machte ein nachdenkliches
Gesicht. »Der kleine Quallenfalter wollte vermutlich nur auf meinem Arm ruhen.
Er war erschöpft und suchte einen trockenen Landeplatz.«
    »Ehrlich Moryn«, schaltete sich Tessya ins Gespräch, »ich
weiß nicht, wie du noch so viel Verständnis für das Insekt aufbringen kannst.
Es hätte dich beinahe umgebracht.«
    »Ist ja auch egal. Entscheidend ist, dass dieser Dämon ihre
Behausungen angegriffen hat.«
    »Dämon?« Tessya horchte auf. »Wie kommst du denn darauf,
dass es ein Dämon ist?«
    »Das ist doch längst ein offenes Geheimnis.« Halb amüsiert
verzog Moryn den Mund. »Was hast du denn gedacht?«
    »Keine Ahnung. Irgendein Wesen … ein böser Yrrwanderer? Eine
unbekannte Kreatur? Oder ein Priester mit mächtig viel Wut …«
    »Lass mal Tessya«, winkte Moryn ab. »Du hattest auch schon
bessere Ideen. Es ist ein Dämon. Und ich bin mir sogar ziemlich sicher, wer es ist.« Moryn erhob sich, trat an
den Rand des Felsens und brüllte über die Berge. »Cabracán – zeig dich!«
    Sein Rufen kam als Echo zurück.
    »Cabracán … can … zeig
dich … dich!«
    Ein kurzes Ruckeln erschütterte die Berge und den Felsen,
auf dem sie saßen.
    »Hör auf damit!«, schrie Tessya.
    Moryn setzte sich wieder. Er machte ein wütendes Gesicht.
»Er ist es.«
    »Vielleicht solltest du seinen Namen nicht noch einmal
rufen«, schlug Zalym vor. »Erklär uns lieber, was ein Dämon hier bei uns macht,
der eigentlich in der Unterwelt eingesperrt sein sollte.«
    Moryn schwieg. Seine Miene hatte sich verschlossen und er
starrte, tief in Gedanken versunken, auf irgendeinen fernen Punkt jenseits der
Berge.
    »Gibt es überhaupt Dämonen?«, fragte Heather. »Moryn? Bei
uns glaubt niemand an Geister und Gespenster und so.«
    Er schüttelte den Kopf und schwieg.
    »Dann mach ich mal den Anfang und erkläre dir ein paar
Dinge«, sagte Tessya leise und blickte sie an. »Die Göttin Tellus und den Gott
Aion kennst du ja bereits. Sie haben unsere Planeten erschaffen.«
    Heather nickte. »Erzähl!«
    »Wir haben allerdings noch mehr Götter und auch Dämonen. Der
Unterschied zwischen ihnen ist manchmal sehr klein. Götter sind mächtiger und
haben umfassendere Fähigkeiten. Götter und Dämonen können gut und böse sein.
Und viele von ihnen können sogar Menschengestalt annehmen.«
    »Dieser Cabracán ist offenbar keiner von den Guten«, warf
Heather ein.
    »Stimmt«, pflichtete Tessya ihr bei. »Aber das war nicht
immer so. Bei der

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