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Welt der Elben (Band 2: Weltenriss, Götterwille, Herzblut) (German Edition)

Welt der Elben (Band 2: Weltenriss, Götterwille, Herzblut) (German Edition)

Titel: Welt der Elben (Band 2: Weltenriss, Götterwille, Herzblut) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sue Twin
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Entstehung des Universums war es nicht schlecht, dass er
Monde und Meteoriten zerstören und damit Platz schaffen konnte. Später war er
dafür zuständig, Berge zu zerstören und zu Sand zu zerbröseln. Das sind alles
wichtige Voraussetzungen, um einen Planeten bewohnbar zu machen. Außerdem hatte
Cabracán einen Bruder, der im Notfall einschritt und genau das Gegenteil
machte. Er hieß Zipacná und war ebenfalls ein Erdbebendämon. Aber er zerstörte
nichts, sondern trug des Nachts die Berge zusammen. Er war der Schöpfer der
Berge. Daran sieht man schon, wie wichtig ein Gleichgewicht zwischen ihnen war.
Nachdem das Universum sich gefestigt hatte und die Planeten bewohnt waren,
sollten die beiden sich zurückziehen.«
    »Lass mich raten«, sagte Heather. »Cabracán fand Gefallen am
Zerstören.«
    Tessya nickte. »Er nahm immer wieder menschliche Gestalten
an. Wenn er eine Frau war, dann nannten wir ihn Cabracá, und war er ein Mann,
dann hieß er Cabracán. In Menschengestalt war er zwar nicht so mächtig wie
zuvor, allerdings reichte es, um Krater und Canyons in die Erdkruste zu reißen
und schwere Erdbeben auszulösen. Eines Tages hatte er so viel Schaden
angerichtet, dass selbst sein Bruder keine Lust mehr hatte, hinter ihm
herzuräumen. Er wollte lieber neue Berge entwerfen. Die Götter hingegen wollten
einfach nur für ein paar Millionen Jahre ihre Ruhe haben. Daraufhin beschlossen
sie Cabracán und Zipacná in die Unterwelt einzusperren, indem sie ihre
menschliche Gestalt töteten.«
    »Hm, und das hat gereicht? Da waren die beiden aber ganz
schön leichtsinnig, als sie einen menschlichen Körper annahmen«, warf Heather
ein.
    »Mitnichten war es so einfach, wie es jetzt klingt«, sagte
Tessya. »Die Götter schmiedeten dazu ein völlig neues Gestein und verteilten es
unauffällig auf den Planeten. Es heißt Obsidian und entsteht bei rascher
Abkühlung von Lava. Dann, eines Tages erschienen zwei Götter auf Aion. Sie
forderten die beiden Dämonenbrüder zu einem Spiel auf und lockten Cabracán in
einen Hinterhalt. Sie durchbohrten sein Herz mit einem Dolch aus Obsidian und
schickten den Dämon entlang des Gesteins in die Unterwelt.«
    »Und sein Bruder?«
    Tessya zuckte mit den Schultern. »Er folgte freiwillig.«
    »Okay«, sagte Heather und schob die Stirn kraus. »Einmal
vorausgesetzt, eure alten Geschichten stimmen, wie konnte der Dämon
zurückkehren?«
    Moryn fuhr ruckartig mit dem Kopf herum. Seine Augen
blitzten wütend und sprühten grüne Funken. »Ein dummer, dummer Trottel hat das
zu verantworten. Nur ein Mensch ist so bescheuert und … benutzt einen geweihten
Dolch aus Obsidian, um damit ein Herz zu durchbohren.«
    Heather erschrak über seinen Wutausbruch. Ratlos blickte sie
Tessya an. Die Elbin war erblasst.
    »Moryn?«, flüsterte Tessya. »Glaubst du etwa, dieser miese
Kerl, der den Palastwächter unserer Priesterin Maya Amylla umgebracht hat, der
hat die Schuld an unserer Situation?«
    »Wer denn sonst? Natürlich war es Anselm von Rittershausen.
Dieser Mörder! Man sollte ihn in Stücke reißen und den Raben zum Fraß
vorwerfen. Stattdessen haben wir ihm nur einen harmlosen Dachschaden verpasst.«
    »Der Kerl ist mittlerweile tot«, sagte Heather leise.
    »Ach, ja?«
    »Es stand vor ein paar Wochen in der Zeitung.«
    »Wieso habe ich kein Mitleid?« Seine Augen blitzten.
    Zalym hob den Arm. »Chill mal! Aufregen nützt auch nichts.«
    »Wie ist er gestorben?«, fragte Tessya.
    »Ziemlich kurios«, antwortete Heather. »Er stand gerade auf
der obersten Treppenstufe im Flur eines Pflegeheims, als er einen Herzanfall
bekam. Er griff sich an den Brustkorb und hat einen Köpper runtergemacht. Unten
ist er auf einem Essenswagen gelandet.« Sie räusperte sich. »Er hatte eine
Gabel im Bauch stecken.«
    Moryn ballte eine Faust, bis seine Knöchel weiß
hervortraten. »Rittershausen hat den Wächter Elganariel ermordet und dabei den
Dämon Cabracán entkommen lassen.« Er machte eine Redepause und knackte mit den
Fingergelenken. Dann sprach er weiter. »Der Erdbebendämon hatte leichtes Spiel.
Da er selbst einmal einen menschlichen Körper gehabt hatte, konnte er sich
beliebig in allen Schichten der Unterwelt aufhalten, auch dort wo Elganariel
eintraf. Vermutlich ist Cabracán am Dolch entlang ins Freie entflohen. So muss
es gewesen sein.«
    »Ich habe das nicht so ganz verstanden«, hakte Heather nach.
»Hätte Elganariel nicht in den Himmel kommen müssen?«
    »Was du meinst, heißt bei uns

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