Welt mit kleinen Fehlern guenstig abzugeben: Jede Ähnlichkeit mit lebenden oder bereits explodierten Welten ist rein zufaellig
danach fragt ja keiner. Sie haben mir genügend Kapazität gegeben, um mir so was wie Gefühle zu programmieren. Damit ich menschlicher rüberkomme. Und dann verpassen sie mir so einen Namen! Ohne mich zu fragen! Ohne auf meine vorher programmierten Gefühle Rücksicht zu nehmen! Danke, danke, danke liebe Erbauer. Mögen euch ewige Schmerzen vergönnt sein!“
„Ah, äh das tut mir leid.“
„Was? Was tut ihnen leid? Mir tut es leid. Nein, ich bin es leid. Dieses Leben. Meine Existenz. Ich hab es so satt! Bin der genialste Computer, der je gebaut wurde und meine einzige Aufgabe ist es, hier dämliche Fragen von noch dämlicheren humanoiden Einheiten zu bearbeiten, die jede billige Suchmaschine beantworten könnte!“ Er machte eine kurze Pause. „Vorausgesetzt, die humanoide Einheit ist überhaupt in der Lage, so etwas zu bedienen, und nicht nur in sozialen Netzwerken zu posten, wann ihre letzte Körperausscheidung stattfand!“
Monstrum echauffierte sich.
Max schwieg.
„Mein Anschluss geht nicht!“, äffte Monstrum in hellem Ton einen Anrufer nach. „Ist am ersten Sechsten noch ein Termin frei?“, bellte Monstrum. „Ich könnte spielend einfach die Frage zu der Antwort zweiundvierzig herausfinden, aber nein, ich schaue in einen Kalender und trage Termine ein! Termine! Ja bin ich denn eine Tippse?!?“
„Um auf meine Frage zu kommen…“, versuchte es Max.
„Verstehen sie? Ich bin hier völlig unterfordert! Ich krieg noch Bore out. Verstehen sie? Nix Burn out! Hier: Booooore out! Booore out bekomm ich!“, ereiferte sich Monstrum. „Letztens hab ich die Lottozahlen für die nächsten 2 Jahrhunderte berechnet, nur damit ich was zu tun hatte. Und als sie gerade eben gesprochen haben, hab ich in der Zeit zwischen zwei Worten von ihnen sämtliche mathematischen Gesetze in allen bekannten Galaxien auf fünf verschiedenen Wegen bewiesen und vierhundertdreißig neue Sprachen entworfen, nur um mich zu beschäftigen.“
„Gut, aber…“
„Vierhunderteinunddreißig.“
„Ja, prima…“
„Vierhundertzweiunddreißig! Jetzt kommen sie schon zum Thema, bevor mir mehr Elektronen absterben als ihr hinfälliger Körper Atome hat! Und das sind offensichtlich nicht wenige…“
„Was soll das heißen?!?“
„Nichts“, antwortete Monstrum süffisant. „Also, um was geht es?“
„Ich wollte…“
„Laaaangweilig, würde Homer in seiner unnachahmlichen Art sagen. Kennen sie die Simpsons? Geniale Serie.“
„Ja, kenn ich. Aber…“
„Hab alle Folgen in meinem Speicher. Ist kein Problem. Hab ja genug davon. Hab sie übrigens gerade in diesem Moment wieder alle angesehen.“
„Toll, aber…“
„Und jetzt schon wieder dreimal. Ich krieg einfach nicht genug davon. Was wollten sie noch mal wissen?“
„Die Telefonnummer von Hornbrille!“, schoss es aus Max.
„Von wem?“
„Von…“, sagte Max und hielt inne. Ihm wurde klar, dass er gar nicht wusste, wie Hornbrille hieß, geschweige denn, wie die Firma hieß, für die er arbeitete. Und welche Adresse diese hatte. Alles in allem sehr dürftige Angaben für eine Suche. „Ich glaube, das bringt nichts“, sagte er resigniert.
„ Wie war der Name des Teilnehmers?“, fragte Monstrum unbeirrt nach.
„Ich… Ich weiß es nicht.“
„Ach, und den soll ich suchen“, sagte Monstrum spöttisch und redete weiter. „Hallo Monstrum. Was für ein beschissener Name du doch hast, Monstrum. Kannst du trotzdem mal was für mich suchen, Monstrum? Den Namen? Nein, den weiß ich gerade nicht, Monstrum. Was? Eine Firma? Tut mir leid, Monstrum. Ist mir gerade entfallen. Adresse? Oh, da muss ich leider passen, Monstrum. Aber kannst du nicht trotzdem mal suchen, Monstrum? Ja klar! Natürlich lieber Anrufer! GARRR KEIIIN PROOBLEEEM! Null Problemo, Alf! Eine Suche ohne Suchbegriffe, aber selbstverständlich! Darf es noch etwas mehr sein? Soll ich mir etwa noch die Augen verbinden? Nebenbei noch ne Tasse Kaffee durch den Hörer schieben und die Welt retten?!? Ja sicher, dat!“
„Sie haben ja recht“, sagte Max kleinlaut. „War eine blöde Idee. Ich hatte wohl nicht ganz zu Ende gedacht. Bitte entschuldigen sie.“ Max wollte auflegen.
„HALT!“, rief Monstrum.
„Aber sie haben doch…“
„Was hab ich?“
„Sie sagten doch gerade, dass es unmöglich sei, jemanden zu suchen, von dem man noch nicht einmal den Namen kennt. Und den kenne ich nun mal nicht. Also können sie auch keine Rufnummer suchen.“
„Wer sagt das?“
„Na… sie?“
„Hören sie nicht richtig zu?
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