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WELTEN-NEBEL

WELTEN-NEBEL

Titel: WELTEN-NEBEL Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anja Buchmann
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Rundungen ihrer Brüste zu bewundern, ihre schneeweiße Haut, die Grübchen am Übergang zwischen Rücken und Po.
     

    Die Schwärze schwand, doch das Band zwischen Geist und Körper war zerrissen. Sie schwebte über ihrer Hülle und war gleichzeitig darin gefangen. Ihr Körper entzog sich komplett ihrer Kontrolle, sie war nicht einmal in der Lage, die Augen zu öffnen. Ihre anderen Sinne aber gaben ihr eine Vorstellung davon, was um sie herum geschah. Sie konnte die nassen Kleider und die Kälte ebenso spüren wie Btols Bemühungen, sie daraus zu befreien.
    Oh nein, sie war nackt. Sie hoffte, dass sie nicht gerade errötete. Wobei, vielleicht würde dies Btol zeigen, dass sie bei Bewusstsein war. Irgendwie musste es ihr gelingen, mit ihm zu kommunizieren. Das war alles, woran sie denken konnte. Doch es gelang ihr nicht, mit ihrem Körper in Verbindung zu treten.
    Inzwischen war sie wieder bekleidet und die Wärme kehrte langsam zurück. Sie glaubte, das Knistern eines Feuers zu hören. Btol war bei ihr, berührte sanft ihr Gesicht, hob ihren Kopf an. Flüssigkeit wurde in ihren Mund getröpfelt und irgendwie gelang es ihr, das Wasser zu schlucken. Ihr Körper schien auch ohne ihren Geist zu funktionieren. Doch was nutzte dies. Allzu lange konnte sie nicht existieren, nicht so. Wenn sie doch nur einen Weg zurück fände. Immer wieder versuchte sie, ihren Geist auszustrecken. Bisweilen glaubte sie, eine schwache Antwort zu erhalten.
     

    Noch immer lag sie regungslos da. Immerhin war es ihm gelungen, ihr etwas Wasser und Brei einzuflößen. Auch fühlte sich ihr Körper wieder warm an. Dennoch gab er ihr sicherheitshalber eine zweite Decke. Mehr denn je fühlte er sich für ihr Wohlergehen verantwortlich. Im Moment war sie schutzlos wie ein Baby. So wie sie dalag, sah sie so zerbrechlich aus nie zuvor. Wenn er doch nur irgendetwas für sie tun könnte.
     

    Jahr 3637 Mond 12 Tag 11
    Rogmündung, Martul
    Jetzt waren es schon drei Tage. Drei Tage, in denen sie nicht einmal die Augen geöffnet hatte. Und noch immer kannte er nicht den Grund für ihren seltsamen Zustand. Es musste etwas mit der Quelle zu tun haben, doch er wagte nicht, Nachforschungen anzustellen. Schließlich konnte er sie nicht alleine zurücklassen. Seine Hoffnung auf eine baldige Besserung war geschwunden und hatten Ratlosigkeit Platz gemacht. Was sollte er nur tun? Bisher hatte er noch keine Antwort auf diese Frage gefunden, doch die Zeit drängte. Zum einen war da die Mission, die sie zu erfüllen hatten, zum anderen kam der Winter. Sie konnten nicht ewig hier draußen campieren. Er war ohnehin in permanenter Sorge, dass Ewen erfrieren würde. Nächtens schmiegte er sich stets so nah wie möglich an ihren steifen Körper, um sie an seiner Körperwärme teilhaben zu lassen.
    Er musste eine Entscheidung fällen. Die Aufgabe war wichtig, daher musste er sie um jeden Preis fortführen. Doch was sollte mit Ewen geschehen? Er musste einen sicheren Ort für sie finden und Menschen, die für sie sorgten. Zunächst dachte er dabei an Oleb. Jedoch schien es unmöglich, Ewen die Strecke bis in den Norden zu tragen. Also blieb nur das nächste Dorf. Er kannte dessen Bewohner und hoffte, dass sie ihm freundlich gesonnen waren und sich Ewens annehmen würden. Er musste bloß eine glaubhafte Geschichte erfinden.
     

    Oft sprach er zu ihr, bat sie, endlich zu erwachen oder teilte ihr seine Gedanken mit. Wie gerne hätte sie ihm geantwortet. Insbesondere, als er ihr von seinen Plänen berichtete. Er wollte sie im Dorf an der Rogmündung zurücklassen und sich alleine auf den Weg zu den Quellen des Nebels machen. Sie verstand seine edlen Motive, er wollte die Mission um jeden Preis beenden. Doch alles in ihr schrie vor Verzweiflung. Er musste von der Gefahr, die in den Quellen lauerte, erfahren. Sie wagte nicht, sich auszumalen, was ihm zustoßen konnte. Die Konsequenzen, die eine weitere Stärkung des Bösen für Martul mit sich brachte, vermochte sie nicht einmal zu erahnen. Auch wenn sie der Versuche müde war, versuchte sie erneut mit aller Kraft, Kontakt zu ihrem Körper herzustellen. Und scheiterte.
     

    Jahr 3637 Mond 12 Tag 14
    Südlich der Rogmündung, Martul
    Mühsam setzte er einen Fuß vor den anderen. Jeder Schritt entfernte ihn weiter von Ewen. Er hatte sie zurückgelassen. Schmerz drückte ihn beinahe zu Boden. Noch nie hatte er eine so schwere Entscheidung fällen müssen.
    Dabei hätte es weitaus schlimmer kommen können. Die Bewohner des Dorfes

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