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WELTEN-NEBEL

WELTEN-NEBEL

Titel: WELTEN-NEBEL Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anja Buchmann
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die Schulter und versicherte ihr, dass dies für den Anfang ausreichend sei. Sie würden anhand der Aufzeichnungen den einzelnen Zeichen einen Klang zuordnen und so den Rest des Textes in Klang umwandeln können. In einigen Tagen wären nur noch einige wenige Worte nötig, um zu überprüfen, ob sie alles richtig gemacht hätten. Bei diesen Worten war Zada sehr erleichtert, sie fühlte sich ausgelaugt und todmüde. Sie wäre außerstande gewesen, eine weitere Nacht mit dieser Aufgabe zu verbringen. Auch der überschwängliche Dank, mit dem die Gelehrten sie bedachten, konnte daran nichts ändern.
    Es klopfte an ihre Tür. Schwerfällig erhob sie sich wieder und öffnete. Vor der Tür stand die Oberpriesterin. Obgleich auch Yerina die ganze Nacht gewacht hatte, um die Vorgänge im Tempel zu beobachten, sah sie erholt und wach aus. Ihre grünen Augen sprühten vor Energie. Zada bat sie herein. Nachdem sie die Tür hinter der Oberpriesterin geschlossen hatte, setzte sie sich schnell auf das Bett, da sie Angst hatte, andernfalls vor Erschöpfung umzufallen. Yerina schien ihre Mattigkeit zu bemerken, denn es trat Besorgnis in ihren Blick und sie fragte: „Ist Euch nicht wohl?“
    „ Es geht schon, ich bin nur etwas müde.“
    „ Ich werde Euch nicht lange belästigen. Ich wollte Euch nur sagen, dass Ihr hervorragende Arbeit geleistet habt. Außerdem wollte ich fragen, ob es Euch vielleicht auch gelungen ist, irgendeinem der Worte einen Sinn zuzuordnen?“
Zada schüttelte verneinend den Kopf.
    „ Ging Euch bei keinem der Worte irgendein Bild durch den Kopf und sei es noch so flüchtig?“
    „ Nein, es tut mir leid. Ich war schon froh, wenn ich mich überhaupt an die Worte erinnern konnte. Entschuldigt, wenn ich Eure Erwartungen nicht erfüllen konnte.“
    „ Ihr braucht Euch nicht zu entschuldigen. Was Ihr vollbracht habt, ist großartig. Ich bin Euch wirklich sehr dankbar. Macht Euch bitte keine Gedanken. Ich möchte, dass Ihr Euch die nächsten zwei Tage ausruht. Ihr seid von allen Pflichten im Tempel entbunden. Ihr seht wirklich sehr erschöpft aus. Schlaft Euch aus und wenn Ihr möchtet, besucht Eure Eltern.“ Mit diesen Worten erhob sich die Oberpriesterin und verließ Zadas Räumlichkeiten.
    Zada legte ihr Gewand ab und streckte sich auf dem Bett aus. Jetzt, da sie schlafen konnte, vermochte sie es nicht. Ihre Gedanken kreisten um die Frage, ob sie nicht doch die Bedeutung der fremden Worte kannte. Immer wieder ging sie in Gedanken die vergangene Nacht durch, fand jedoch keine Antwort. Schlussendlich gewann die Müdigkeit die Oberhand.
     
     

     
     

    Es war ein gutes Gefühl, endlich wieder voranzukommen. Mawen war, kaum dass sie am Morgen aus dem Tempel in ihre Unterkunft zurückgekehrt waren, sofort an die Arbeit gegangen. Er gönnte sich nur minimale Pausen und diese auch nur, wenn sein Lehrer ihn dazu zwang. Bis zum Abend hatte er jedem der fünfunddreißig Zeichen einen Laut zugeordnet. Bisweilen hatte ein Zeichen auch mehrere Klänge, je nachdem, mit welchen Zeichen es gemeinsam auftrat. Außerdem hatte er fünf Kombinationen aus zwei Zeichen ausgemacht, bei denen die beiden Zeichen zusammen einen anderen Klang hatten als die Summe der beiden Einzellaute. All diese Phänomene waren ihm sowohl aus der Gelehrtensprache Zyn als auch aus Cytrian bekannt, obgleich er es sich bei letzterer nie so bewusst gemacht hatte, da es sich um seine Muttersprache handelte, die er ganz intuitiv gelernt hatte. Nun, da er die Lauttafel fertiggestellt hatte, war er begierig, die anderen fünf Seiten des Würfels in die Lautsprache umzusetzen, aber sein Lehrer mahnte ihn, dass er Schlaf brauchte. Widerwillig begab er sich daraufhin zu Bett. Sein Lehrer, der am Tage einige Stunden geruht hatte, hatte ihm zuvor versprochen, dass er über Nacht Mawens Arbeit überprüfen würde.
     
     

    Jahr 3619 Mond 4 Tag 7
    Aaran
    Yerina hatte nicht damit gerechnet, dass die beiden Gelehrten so rasch Ergebnisse würden präsentieren können. Sie war überrascht, als die beiden sie am Mittag aufsuchten, um ihr den gesamten Text in Lautsprache vorzulegen. Die beiden äußerten die Bitte, ihre Ergebnisse in der Nacht mit Zadas Hilfe zu überprüfen, doch Yerina lehnte dies aus Rücksicht auf die junge Priesterin ab. Obgleich diese den Tempeldienst auf eigenen Wunsch hin wieder aufgenommen hatte, wirkte sie noch immer erschöpft.
    Solange Yerina keine Anhaltspunkte hatte, dass in der Sache Eile geboten war, würde sie die Gesundheit der

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