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Welten-Reise

Titel: Welten-Reise Kostenlos Bücher Online Lesen
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erinnerte Ivy ihn.
    »Nur lange genug, um deine Fähigkeiten vorzuführen.«
    Sie unterließ es hinzuzufügen, daß sie sich selbst darüber Kla r heit verschaffen wollte. Er hatte die Python überwältigt, aber das mochte auch daran gelegen haben, weil das große Reptil keine Mundanier hypnotisieren konnte oder vielleicht Probleme mit Männern hatte. Er glaubte, daß er die Mänade neutralisiert hatte, aber das mochte vielleicht daran gelegen haben, daß ein anhalte n der enger Kontakt mit ihm einige natürliche, romantische, bisher unterdrückt gebliebene Bedürfnisse in ihr aufgewühlt hatte. Kön n te sie denn nicht trotz alledem, wo sie doch in allen körperlichen Aspekten so unübersehbar weiblich war, wenigstens ein klein bi ß chen weibliche Leidenschaft besitzen? Nachdem sie Grey geküßt hatte, war doch auch dieses seltsame Glühen in ihren Augen gew e sen! Aber Ivy wollte nicht mit den anderen über diese Dinge spr e chen. Es würde zu peinlich sein, wenn sie mißverstanden wurde.
    »Das scheint ein guter Test zu sein«, stimmte Chex zu. »Los, Grey, steig auf meinen Rücken. Wenn du mich davon abhalten kannst, abzuheben, werde ich wissen, ob du magische Kräfte b e sitzt, die du den meinen entgegensetzen kannst.«
    In seiner üblichen ungeschickten Art stieg Grey auf. Ivy wunde r te sich darüber, daß sie seine Tolpatschigkeit liebenswert fand, aber sie tat es. Grey entsprach nicht dem Idealbild eines strahle n den Helden, er war einfach ein netter Kerl.
    Chex breitete ihre Flügel aus, machte sich für den Absprung b e reit und schlug zweimal mit dem Schwanz. Beim ersten Mal b e rührte die Spitze Grey, beim zweiten Mal berührte sie ihren eig e nen Körper. Darin bestand ihre Magie: Der Schlag mit ihrem Schwanz machte, was immer er auch berührte, federleicht, so daß ihre Flügel viel weniger Gewicht zu tragen hatten. Das war der Grund, weshalb sie in der Lage war, zu fliegen, ohne dazu Flügel zu benötigen, die zehnmal so groß waren wie jene, die sie jetzt besaß.
    Chex sprang – und stolperte. Sie landete schwer auf allen vier Hufen und machte ein überraschtes Gesicht. »Ich kann nicht leicht werden!« rief sie.
    »Ich habe deinen Schwanz neutralisiert«, erläuterte Grey. »Möc h test du, daß ich es aufhebe?«
    »Nein. Laß es mich noch einmal versuchen.« Sie schlug noch mehrere Male mit ihrem Schwanz, war dabei aber genauso erfol g los wie vorher. »Tatsächlich, es zeigt keine Wirkung«, gab sie zu. »Also gut, heb es wieder auf.«
    Nichts schien sich zu verändern. Chex schlug wieder mit dem Schwanz – und erhob sich plötzlich in die Luft, obwohl ihre Flügel nur ganz wenig ausgebreitet waren.
    »Ach du lieber Himmel!« rief sie, während sie verzweifelt mit den Flügeln schlug, um ihr Gleichgewicht wiederzuerlangen.
    Grey hing an ihrer Mähne, als sie durch die Luft torkelten.
    »Aufgestaut!« kommentierte Grey. »Alle vorherigen Schwan z schläge werden jetzt wirklich und machen dich zu leicht.«
    »Kannst du mich denn nicht nur ein bißchen neutralisieren?« fragte Chex, die offensichtlich hart zu kämpfen hatte, um nicht in die Höhe davonzusegeln und vollkommen die Kontrolle zu verli e ren.
    »Ich werde es versuchen.« Kurz darauf stabilisierte sie sich und schwebte langsam zur Erde herunter.
    »Er hat magische Kräfte«, verkündete Chex, als Grey absaß. Ihre Mähne war in Unordnung, und sie sah aufgelöst aus.
    »Aufgestaut«, sagte Nada. »Das muß auch der Grund gewesen sein, weshalb die Weinquelle der Mänaden, nachdem du sie versi e gen ließest, stärker als zuvor sprudelte. Wahrhaftig, was für eine Magie!«
    »Das ist ja genau wie meine Magie«, meinte Ivy. »Ich kann bloß einfaches Verstärken machen, während du durch Aufstauen ve r stärken kannst!« Sie war von der Demonstration sehr beeindruckt. »Doch ich frage mich, wie weitreichend diese Fähigkeit ist.«
    »Versuch doch mal, ob es bei mir funktioniert«, schlug Nada vor. »Halte mich davon ab, die Form zu wechseln.« Sie ging auf Grey zu und streckte ihren Arm aus. Er ergriff ihn. Sie standen da und taten nichts.
    »Also los, versuch dich zu verwandeln«, forderte Electra sie auf.
    »Ich versuche es ja!« erwiderte Nada.
    »Oh.« Electra lächelte. »Also dann, Grey, jetzt laß sie mal m a chen.«
    Plötzlich verwandelte sich Nada in eine Schlange mit je einem Menschenkopf an beiden Enden.
    »Uiiie! Was ist passiert?« riefen sie im Chor.
    »Aufgestaut!« sagte Ivy bewundernd. »Schnell Grey, neutralisiere sie

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