Welten-Reise
Trent war ein Böser Magier, weil er versuchte, Macht zu erla n gen, bevor seine Zeit gekommen war, und er wurde nach Mund a nia verbannt. Aber dann kehrte er zurück, als sie einen König brauchten, und er wurde König. Dann war er nicht länger mehr böse. Es ist alles eine Sache der Einstellung und der Situation. Jetzt, wo deine Leute meine unterstützen, sind sie auch nicht mehr böse, ganz gleich, was vor langer Zeit geschehen ist.«
»Aber wie hätten es mein oder dein Volk aufgefaßt, wenn wir beide nicht verlobt gewesen wären?«
»Aber du weißt doch, wir sind verlobt«, sagte sie heiter. »Deshalb gibt es keinen Grund für Streitigkeiten zwischen unseren Völkern, denn wenn unsere Kinder gute Magie haben…«
»Aber es ist doch nur eine Vermutung, daß wir heiraten können«, protestierte er. »Und wir können nicht heiraten, wenn ich Com-Puter dienen muß.«
»Ich denke, du weißt es nicht zu schätzen, wie wirkungsvoll die Magie deines Vaters ist. Ich sprach mit meinem Vater, der König Roognas Zeit besuchte, als der zwölf Jahre alt war. Damals traf er deinen Vater, und er sagte, daß dieser Fluch erstaunlich war. Die Kobolde und Harpyien kämpften miteinander. Sieh mal, ich werde es dir dort auf dem Wandteppich zeigen.«
Sie hatten ihr Zimmer erreicht. Sie öffnete die Tür und zog Grey hinein. Dann hielt sie inne. »So sah es hier nicht aus, als ich ging!« rief sie und starrte auf den Wandteppich. »Wer ist hier gewesen?«
Die Tür schloß sich hinter ihnen. Während das geschah, machte das Scharnier ein Geräusch. »Prinz Dolph«, quietschte es.
»Das habe ich mir gedacht. Und was ist er jetzt?«
»Diese Fliege da an der Decke«, sagte das Scharnier.
Ivy griff nach einer Fliegenklatsche aus der Schublade. »Verwa n del dich, Dolph, oder ich zerquetsche dich!« schrie sie und schlug nach der Fliege. Die Fliege verwandelte sich in eine Fledermaus, die zum Fenster flog. Aber Ivy war zuerst da. »Verwandel dich, bevor ich dich in Stücke zerhaue!«
Die Fledermaus wurde zu einer blaßgrünen Ziege, die zur Tür rannte.
»Grey, halte diesen Grünschnabel auf!« rief Ivy. »Löse seine M a gie auf!«
Grey streckte seine Hand aus. In dem Moment, wo sie das Horn des Bockes berührte, verwandelte sich das Tier in Prinz Dolph.
»Ah, du hättest mich niemals bekommen, wenn die Türangel mich nicht verraten hätte«, beschwerte sich Dolph.
Ivy ließ sich nicht ablenken. »Du hast nichts in meinem Zimmer zu suchen, wenn ich zu Hause bin! Was hast du hier getan?«
»Ich habe mir nur den Wandteppich angesehen«, sagte der Junge schuldbewußt.
»Und was hast du beobachtet, das dich dazu veranlaßt hat, ger a de jetzt hier herumzuschnüffeln?«
Dolph trat von einem Bein aufs andere. »Och, so dies und j e nes.«
Ivy wurde immer wütender. »Du hast Nada beobachtet, als sie sich umgezogen hat!«
»Sie ist doch meine Verlobte«, murmelte Dolph.
»Er hat versucht, einen Blick auf ihr Unterhöschen zu erh a schen!« schloß Ivy triumphierend. »Weißt du, was Mutter dafür mit dir macht?«
»Sag es nicht, bitte erzähle es ihr nicht!« bettelte Dolph. »Ich tue alles, was du willst!«
»Ich werde darüber nachdenken«, sagte Ivy. »Jetzt verschwinde hier, du kleiner Schnüffler, bevor ich dich ganz und gar zu einem Menschen verstärke.«
Dolph war so froh, daß er verschwinden durfte.
»Wie gelingt es dir nur, ihn so einzuschüchtern, wo er sich doch, wann immer er will, in einen Drachen verwandeln kann«, fragte Grey.
»Das ist das natürliche Recht der großen Schwester. Nun laß mich den Wandteppich wieder richten…«
»He, ist das nicht das Koblinat der Goldenen Horde?« fragte Grey, der auf das Bild sah, das dort eingewebt worden war. »Ich dachte, Dolph hätte Nada beobachtet.« Er hatte Verständnis für das Interesse des Jungen. Nada war ein gutaussehendes Mädchen, und zweifellos war ihre Unterwäsche reizvoll. Grey hatte sie ni e mals selber gesehen; sie hatte ihre Kleidung während des Zw i schenfalls auf Parnassos verloren.
»Das stimmt. Ganz offensichtlich hat Dolph gerade das Gewebe zusammengerafft, damit ich dies nicht bemerken würde. Das war alles, was er in dem Moment schaffen konnte, bevor er seine Form veränderte.«
»Er hat das Gewebe zusammengerafft?«
»Du weißt schon, er stellte das Bild aufs Geratewohl zurück, so daß ich nicht hätte sagen können, wo es gewesen war. Wenn er mehr Zeit gehabt hätte, würde er es in den Zustand zurückversetzt haben, in welchem ich
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