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Welten-Reise

Titel: Welten-Reise Kostenlos Bücher Online Lesen
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entsetzt.
    »Nein, ich habe es aus Vergnügen angesehen.«
    »Zum Vergnügen!« wiederholte sie schockiert.
    »Aber es hat mir nicht gefallen«, versicherte er ihr hastig.
    »Das will ich doch hoffen!« Wie könnte sie einen Mann heiraten, der solche Abscheulichkeiten liebte? Doch wahrscheinlich gab es Mundanier, die an so etwas Interesse hatten. Hauptsache, sie kommen niemals nach Xanth!
    Sie kamen an den Fluß. Das Wasser war brackig und die Str ö mung stark. Jeder, der versuchen würde, ihn zu überqueren, kon n te fortgeschwemmt und ertränkt werden. Tatsächlich erspähte Ivy einen Alptraum, in dem ein verzweifeltes Mädchen ertrank. Ivy hoffte, daß sie diese Träume niemals selbst erleiden würde, keinen dieser Art!
    »Die Furten werden von verschiedenen Wesen überwacht«, e r klärte der Kerkermeister. »Ich glaube, die Störche sind stromau f wärts – diesen Weg.« Er zeigte nach links. »Ihr könnt daran en t langgehen, bis ihr diejenige findet, nach der ihr sucht. Achtet da r auf, ob Blut in den Fluß rinnt, es kann glitschig sein.«
    »Danke schön«, sagte Ivy matt. »Sie waren sehr freundlich.«
    »Das ist sonst nicht meine Art«, gestand der Mann. »Aber für Prinz Dolph tue ich alles.«
    Sie folgten dem Fluß stromaufwärts und bemühten sich, das G e schehen am Ufer zu ignorieren. Aber das Treiben im Fluß war nicht viel beruhigender. Bizarre Ungeheuer waren schemenhaft zu sehen. Sie schnappten mit ihren fleckigen Zähnen, und rauhe Winde drohten winzige Boote mit hilflosen Frauen und Kindern zum Kentern zu bringen. Ein Teil des Wassers stand in Flammen, und das Feuer kreiste mehrere Schwimmer ein. Je verzweifelter sie das Wasser durchpflügten, um zu entkommen, desto schneller kamen die Flammen heran. Ein anderer Bereich war ruhig und tief. Auf einem Schild stand: BADEN. Kinder tauchten fröhlich in die Mulde, aber sie kamen nicht wieder hoch. Als Ivy sich das Schild genauer ansah, bemerkte sie, daß ein verirrtes Blatt sich über ein Wort oben auf dem Schild gelegt hatte. Sie konnte erkennen, daß es das Wort ›NICHT‹ war. Was passierte mit diesen verschwund e nen Kindern? An einem anderen Ort war das Schild klar zu lesen: ANGELN VERBOTEN.
    Selbstverständlich ließen mehrere Leute ihre Leinen ins Wasser hängen. Was sie nicht sehen konnten, weil sie durch das reflekti e rende Sonnenlicht geblendet wurden (frag nicht danach, woher das Sonnenlicht kam in diesem Traumreich!), war ein monströser Kr a kenseetang in der Tiefe. Seine Tentakel umschlossen unmerklich jede der Leinen. Dann, plötzlich ein Ruck, und die Angler taume l ten nach vorn ins Wasser und verschwanden in dem Gewirr der Tentakel. Sie kamen in die Gegend der Furten. Die erste war au s wiesen als FRANKFURT und wurde von einer mannsgroßen Wurst mit kleinen Armen und Beinen bewacht. Sie gingen daran vorbei.
    Weiter oben war eine mit ABFURT bezeichnet, an der alle, die sie zu benutzen wünschten, reichlich mundanische Münzen haben mußten, um nicht fortgeschickt zu werden. Dann gab es BIEFURT, ausschließlich für Bienen, und CEFURT, wo jeder auf Zehen gehen mußte. Sie wanderten an dem gesamten Alphabet von Furten vorbei. Am Ende ließen sie ZEBFURT hinter sich. Sie wurde von eigenartig gestreiften Pferden benutzt.
    Schließlich kamen sie zu den verschiedenen Furten, die au s schließlich für Vögel reserviert waren. Sie paßten auf, als sie zur Ibisfurt und zur Reiherfurt kamen. Und endlich machten sie die Storchenfurt aus. Hier gingen die Störche mit ihren schreienden Bündeln hinüber. Ivy wurde klar, daß dies Teil der Route war, die die Störche nahmen, um Mundania zu erreichen. Sie muß sich bis hinunter zum großen Kürbis auf dem Ohnenameneiland winden. Von dort trugen die Störche ihre Babies zu wartenden Müttern in Mundania. Grey hatte erzählt, daß die Mundanier ihre Babies auf andere Art bekämen. Aber natürlich wußte er nichts, er war ein Mann.
    »Aber wir sind keine Störche«, protestierte Grey. »Sie werden uns die Überquerung hier nicht erlauben!«
    »Wir können hinüber«, sagte Dolph. Er wurde zu einem riesigen Storch.
    Ivy lächelte. Sie ging zu einem Haufen mit überzähligen Laken und nahm ein großes, kräftiges. Sie knotete die Ecken zusammen, so daß es eine große Schlinge bildete. »Steig hinein, Grey«, sagte sie.
    »Aber…« protestierte er.
    »Wenn du an der Storchenfurt bist, tue, was die Störche tun, du großes Baby«, neckte sie ihn und kletterte selbst hinein.
    Doppelt verstimmt

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