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Welten-Reise

Titel: Welten-Reise Kostenlos Bücher Online Lesen
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Sorgen machen.
    Grey drehte sich zu ihr um und hielt die Brieftasche hoch, die der Plattfüßler ihm zurückgegeben hatte. Plötzlich erkannte sie, daß der Dämon ihre Brieftasche sehen wollte. Natürlich hatte sie als Prinzessin von Xanth keine. Sie hatte beobachtet, daß die Brie f taschen der meisten mundanischen Frauen viel größer waren als die der Männer und die unmöglichen Dinge enthielten, aber selbst hatte sie keine dabei. »Ich habe keine«, erklärte sie.
    Die Augen des Dämon weiteten sich, und Ivy bemerkte ihren Fehler. Sie hatte mit Grey abgemacht, zu schweigen und ihm das Sprechen zu überlassen, weil das, was sie sagte, für die Mundanier leicht entstellt klang. Sie hatten schriftliche Notizen miteinander ausgetauscht, nachdem sie der Entstellung nicht mehr Herr we r den konnten und anschließend darüber gelacht. Wenn sie mit ihm sprach ›Du sprichst kauderwelsch‹ hatte er gehört ›Kuh wischt blauen Elch‹, und wenn sie fragte ›Du kannst mich auch nicht ve r stehen?‹ kam heraus ›Truthahn in Rauch gesehen‹. Aber am schlimmsten war es gewesen, als sie im Verlaufe ihrer Erzählung einmal sagte ›Ich habe Kutter voll Krebsen und vielen Fahnen hier gesehen‹ und er so etwas gehört hatte wie ›Schabe butterig Kekse unstabil Sahne vierzehn‹. Als sie das aufklärten, hatte sie seinen kleinen Kühlschrank leergeplündert – einen Kasten, der magisch kalt von innen war – und Kekse und Butter gefunden. Mit Siche r heit waren es fünf Stück von ihnen gewesen, welche in vierzehn Teile auseinanderbrachen (unstabil), als sie versuchte, die harte Butter draufzuschmieren. Sie hatten gelacht und gelacht. Und das war das Geheimnis ihrer Beziehung: Sie konnten über dieselben Dinge lachen. Sie hatte diese Erfahrung noch niemals zuvor mit einem anderen Mann gemacht, sondern nur mit Nada und Electra.
    Aber nun starrte der Dämon sie mit einem verärgerten Ersta u nen an – Dämonen beherrschten solche Gesten ausgezeichnet –, und sie wußte, daß sie sich in Schwierigkeiten befand. Wie konnte sie erklären, daß sei von Xanth kam, wenn der Plattfüßler nicht an Xanth glaubte? Grey hatte sie gewarnt, daß man sie für verrückt halten würde.
    Was konnte sie tun? Sie schloß ihren Mund und spreizte ihre Hände. Sie hatte ihnen nichts zu zeigen.
    »Uibu epft ju: tif’t b svobxbz!« sagte der Plattfüßler. Seine Tür schwang auf, und er hiefte seine schwerfällige Masse heraus. »Dpnf pr-sf’sf ublijoh zpv jo!« brüllte er und grabschte nach Ivys Arm.
    Sie schaute schutzsuchend nach Grey hinüber, aber er blickte nur hilflos zurück. Sie verstand das Problem: Es war unmöglich, vor Dämonen zu fliehen, deswegen war es notwendig, mit ihnen auszukommen. Vielleicht würde alles in Ordnung gehen.
    Sie wurden beide auf die Rückbank des Wagens der Plattfüßler verfrachtet, welcher dann mit hohem Tempo die Straße entlan g fuhr. Grey hielt Ivys Hand. Bald darauf erreichten sie die Residenz der Dämonen, wo es von männlichen und weiblichen Plattfüßlern nur so wimmelte, und außerdem gab es viele von diesen ungest ü men blauen Wagen mit blinkenden Lichtern auf ihren Dächern. Was für ein furchterregender Ort!
    Hier gab es noch mehr Gerede, bis schließlich eine matronenha f te Dämonin Ivy am Arm nahm. Ivy hängte sich zurück, da sie nicht von Grey getrennt werden wollte, aber dieser machte eine Geste, daß sie mit der Dämonin gehen sollte.
    Die Matrone führte sie zu einer kleinen Kammer, in der Stühle und Tisch standen. Dann sprach sie in einem fragenden Ton Ka u derwelsch. Ivy spreizte ihre Hände, wissend, daß dies besser war als zu sprechen.
    Dann zog die Matrone Bilder hervor: Männer, Frauen, Kinder, Tisch, Stuhl, Auto – eine komplette Sammlung. Sie zeigte auf das Bild eines Mannes und legte dann ihre Hand auf ihre Stirn, beinahe den Haaransatz berührend. Dann streckte sie die Finger ihrer Hand und sie führte sie, Handfläche nach unten, von der Stirn weg. »Nbo«, sagte sie bestimmend.
    Worauf wollte sie hinaus? Ivy hielt ihren Mund verschlossen.
    Die Matrone zeigte auf das Bild einer Frau. Sie machte eine Faust mit nach oben zeigenden Daumen, öffnete dann ihre Hand, wie sie es zuvor getan hatte, und führte die Hand bis auf die Höhe ihrer Wange. »Xpnbo.«
    Ivy beobachtete und sagte nichts.
    Die Frau zeigte auf sich selbst und wiederholte die zweite Geste noch einmal. Dann zeigte sie auf Ivy und machte es noch einmal.
    Plötzlich verstand Ivy. Dies Geste kennzeichnete eine

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