Welten-Reise
über den rechten führte und so ein doppelte Verknüpfung machte.
Der Rest war verhältnismäßig einfach. Es schien, daß die Plat t füßler sich nicht nur darum Gedanken machten, ob Ivy verrückt war, sondern sie zogen auch in Erwägung, daß Grey sie mißha n delt haben könnte oder daß beide von zu Hause weggelaufen w a ren. Ivy hatte der Matrone bereits gezeigt, daß, abgesehen von ihrer Sprache, mit ihrem Geisteszustand alles in Ordnung sei, und versicherte nun, daß Grey ihr geholfen habe, nach Hause zurüc k zukehren. Sie war sich auch darüber im klaren, daß die Dämonen Grey ähnliche Fragen gestellt haben würden, wobei sie bei ihm nicht auf die Handzeichen angewiesen waren. Er wird wohl geri s sen genug gewesen sein, um jegliche Details über Xanth zu ve r meiden. Die Dämonen versuchten nur, auf ihre Art zu helfen.
Befriedigt brachte die Matrone Ivy zurück zur Hauptkammer und sprach in einem wasserfallartigen Kauderwelsch zu dem diensthabenden Dämon. Der Dämon machte eine ›Ich gebe es auf‹-Geste und schwankte zum hinteren Teil des Raums.
Grey erschien. Ivy rannte ihm entgegen und warf sich in seine Arme, wobei sie ihn eng umschlang. Was für eine Erleichterung, endlich wieder bei ihm zu sein, nachdem sie durch die Dämonen gefangengenommen wurden.
Die Dämonen erlaubten ihnen zu gehen. Tatsächlich arrangie r ten sie für Ivy und Grey sogar eine Fahrt in einem großen Fah r zeug, das ungefähr fünfzig Personen in zwei Doppelsitzreihen aufnehmen konnte. Während sie auf diesen Doppelsitzler noch warteten, drehte sich Ivy, als sie plötzlich noch einen Einfall hatte, zur Matrone um und machte jene Zeichen, mit denen sie nach dem Bilderbuch der Zeichen fragte. Dies war eine weitere Mö g lichkeit, um sich in Mundania mit Grey zu unterhalten! Die M a trone, die bemerkenswert schön für eine Dämonin war, gab ihr das Buch mit einem Lächeln.
Das große Fahrzeug kam, sie stiegen hinein und fanden zwei freie Plätze im hinteren Teil, die nebeneinander lagen. Dann öffn e te Ivy das Bilderbuch und begann Grey, die Zeichen zu lehren.
Der ›Bus‹, es stellte sich heraus, daß er so genannt wurde, fuhr nicht direkt zum Namenlosen Schlüssel, sondern in der verwirre n den mundanischen Art fuhr er statt dessen zu einer großen Stadt, wo sie aussteigen und sich einen anderen Bus suchen mußten. Da der andere Bus bisher noch nicht angekommen war, warteten sie mehrere Stunden in einem großen überfüllten Gebäude. Dort war alles einfach und übersichtlich geordnet. Es gab Toiletten nach mundanischer Art – getrennt nach Frauen und Männern und Plä t ze, an denen Grey weitere Sandwiches besorgen konnte. Sie ve r wendeten die gewonnene Zeit zum Üben der Zeichensprache. Grey hatte ihre Nützlichkeit beinahe so schnell wie sie erkannt, denn wenn sie alle diese Zeichen lernten, dann benötigten sie Com-Puter nicht mehr, um sich das mundanische Kauderwelsch verständlich zu machen.
Ein mundanischer Mann sah sie üben und näherte sich ihnen. Verlegen unterbrach Grey seine Übungen, doch der Mann übe r raschte sie dadurch, daß er die Zeichen selber benutzte. Bist du taub? erkundigte er sich, indem er seine Ohren und seinen Mund berührte.
Nein, signalisierte Ivy. Jetzt erst erkannte sie: Dieser Mann b e herrschte die Zeichensprache!
Es stellte sich heraus, daß der Mann taub war und eine langjähr i ge Erfahrung im Umgang mit Zeichen hatte und mit etwas, das man Lippenlesen nannte. Dadurch konnte er die von anderen Menschen gesprochenen Worte verstehen, ohne sie zu hören. Er wartete auf den gleichen Bus wie sie und hatte angenommen, daß sie ebenso wie er taub wären. Sein Name war Henry. Er war froh, mit ihnen die Zeichensprache üben zu können, da auch in Mund a nia nur wenige dieser Art des Sprechens beherrschten. Er konnte diese mit einer überraschenden Finesse derart geschwind ausfü h ren, daß es ihnen unmöglich war zu folgen. Aber er versicherte ihnen, daß sie mit zunehmender Übung imstande sein würden, sich genauso wie er zu verständigen, so daß es der herkömmlichen Sprache beinahe gleich käme.
Ihr Bus verspätete sich, was sie aber kaum bemerkten. Sie setzten ihre Übungen unentwegt fort, ihre Dialoge wurden zunehmend geübter, doch erreichten sie nicht annähernd den Stand von He n rys Meisterschaft. Als der Bus kam, nahmen sie beide an Henrys Seite Platz, so daß sie mit ihren Übungen weitermachen konnten.
Dann hatte ihr Bus eine Panne. Sie mußten für weitere drei
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