Welten-Reise
weh tun. Der Kürbis verletzt Leute nicht körperlich, er macht ihnen nur angst. Außerdem befragten meine Leute die Vorzeichen, als ich auszog, den Himmelstaler zu benutzen, und sagten, daß ich unverletzt heimkehren würde. Wenn wir also abstürzen, heben wir uns einfach selbst auf und versuchen es noch einmal.«
Grey war nicht im mindesten beruhigt. Er setzte kein Vertrauen in magische Versicherungen oder in die Wohltaten des Kürbisses. Er wußte aber, daß seine Einwände Ivy nicht berühren würden, deren Glaube wiederum die Logik herausforderte. Dennoch mac h te er den Versuch, zu ihr durchzudringen.
»Ivy, vielleicht wirst du heil nach Hause kommen, aber ich habe keine Garantie, weil deine Magieexperten nicht wußten, daß ich kommen würde. Und vielleicht wird der Kürbis dich nicht verle t zen, weil du eine Prinzessin von Xanth bist, aber ich bin nichts Derartiges, und er wird nicht auf mich achten. Deshalb fürchte ich mich vor dieser Brücke.« Sie überlegte kurz. »Ja, das ist wahr. Mundanier können in Xanth in Schwierigkeiten geraten. Ich werde meine Magie gebrauchen, um dich zu beschützen.«
»Deine Magie?« Dies klang in seinen Ohren auch nicht viel be s ser.
»Nun, nicht genau meine Magie. Ich meine, ich benutze die M a gie, die mich beschützt, um auch dich zu schützen. Auf diese We i se bist du so sicher, wie ich es bin.«
Grey war immer noch nicht sehr beruhigt. Er befürchtete, daß Ivy etwas Dummes tun und sie sich beide verletzen würden. Dies mochte ein phantastischer Vergnügungspark sein, aber man kon n te sich darin verletzen, wenn man unvorsichtig war. Er hatte ihr erklärt, wie er selbst im Rahmen ihres Glaubens zu Schaden ko m men könnte, aber in Wirklichkeit machte er sich Sorgen um sie. Sie glaubte so fest an ihre eigene Sicherheit, daß sie unnötige Risiken auf sich nahm. Aber wie sollte er sie sonst überzeugen?
»Nimm meine Hand«, sagte sie. »Wir überqueren die Brücke z u sammen. Wenn du fällst, falle ich auch. Auf die Weise werden wir beide sicher sein.«
Grey seufzte. Er mußte das Risiko einfach auf sich nehmen, und, falls sie fallen sollten, ihren Körper mit seinem schützen.
Er nahm sie bei der Hand, und sie begannen die halbzerstörte Brücke zu überqueren. Sie bestand nur noch aus einem steinernen Bogen, der mit dem dunklen Schlund einer Höhle darunter viel zu zerbrechlich schien. Sie war so schmal, daß sie sich drehen und mit dem Rücken zur Wand seitwärts hinüberschreiten mußten, wobei Ivy voranging.
»Oh!« rief Ivy aus, als sie nach hinten fiel.
Nach hinten? dachte er, als er sie an sich riß. Ihr Rücken war an der Wand!
Dann lag sie in seinen Armen, und er sah, daß die Höhle in e i nem schmalen Fenster hinter ihnen auslief. Von einer sicheren Wand konnte keine Rede sein. Sie wäre beinahe in die Höhle gefa l len.
Aber etwas Gutes hatte es dennoch. Ivy mochte die Vorstellung zu fallen überhaupt nicht, selbst wenn ihre Sicherheit garantiert war. »Wir müssen vorsichtiger sein«, sagte sie. Grey erwiderte nichts, glücklich darüber, daß sie diese Haltung eingenommen ha t te.
Sie versuchten es noch einmal, wobei sie diesmal auf beide Seiten der Brücke achteten. Ivy wandte sich nach außen und Grey nach innen, so daß jeder von ihnen die Gefahren auf einer Seite sehen und den anderen warnen konnte. Sie gingen seitwärts voran. Der Stein sackte ein wenig ab, und etwas Sand fiel heraus, aber er brach nicht zusammen. Dann waren sie hinüber.
Aber wenn das die geringste Gefahr war, wo doch der Boden wirklich nicht zu weit entfernt war, was war dann mit den höher gelegenen Bereichen, wo jeder Sturz mit Sicherheit schlimm au s gehen würde? Grey gefiel die ganze Geschichte immer weniger, je mehr er in sie verwickelt wurde.
Jenseits der Brücke gab es breite und feste Stufen. Sie hakten sich unter und marschierten so Seite an Seite empor.
Der Sims setzte sich fort, indem er sich an die unregelmäßige Krümmung des Berges schmiegte, war dann wieder mit Stufen versehen oder stieg in einer Rampe bergauf. Sie kamen gut voran. Bald schauten sie nach unten und entdeckten, daß sie bereits eine Umrundung vollendet hatten. Sie befanden sich über der Stelle, an der sie zuerst den Sims betreten hatten. Aber sie waren immer noch am Fuß des Berges und hatten weitere Windungen der Spir a le über sich. Der Tag verstrich, und keiner von ihnen wollte auf dem Sims von der Nacht überrascht werden. Daher beeilten sie sich so sehr, wie es eben noch unter
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