Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Welten-Reise

Titel: Welten-Reise Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren:
Vom Netzwerk:
rauhe Struktur der gemalten Steine der Hö h lenwand.
    »Ich schätze, jetzt glaubst du an Magie«, sagte Ivy ein bißchen selbstzufrieden.
    Grey nahm sich zusammen. »Magie? Selbstverständlich nicht!« Offensichtlich war dies eine hochentwickelte Illusion mit einer Art Schleier oder Energieschirm, der den Eindruck von Gemaltem hervorrief, von welcher Seite auch immer man es berührte. Sein Verstand deutete diese Struktur als das, was er jeweils auf der a n deren Seite sah. Das einzig Merkwürdige war, wie Ivy durch den Vorhang gelangen konnte und wie sie ihn hindurchgebracht hatte. Ihre Haarfarbe könnte ein Speziallichteffekt sein. Er hatte schon dramatischere Effekte in Magieshows gesehen.
    »Oh, na gut, laß uns weiter mit der Aufgabe machen.«
    »Aufgabe?«
    »Du weißt, der Hengst der Finsternis hat Aufgaben entlang säm t licher Wege im Kürbis eingerichtet, um Fremde fernzuhalten. Ich mußte schon einmal durch einen See aus Rizinusöl schwimmen, um weiterzukommen. Pfui!«
    »Pfui!« wiederholte er, und sie warf ihm ein süßes Lächeln zu. A l lein das entlohnte ihn für all die Mühe.
    Sie wanderten den Pfad hinunter auf den Berg zu. Der Nebel wurde dünner, als sie sich näherten, und er sah, daß der Berg sich steil aus der Ebene erhob, die selbst so flach war wie die Oberfl ä che eines Tisches. Grauer Stein bestimmte das Bild des Berges, und er war völlig kahl: überhaupt keine Bäume oder Gras. Immer eindrucksvoller ragte er drohend empor und war viel größer, als Grey von der Höhle aus vermutet hatte.
    »O je, müssen wir da hochklettern?« fragte er.
    »Selbstverständlich. So sind die Aufgaben. Ich bin sicher, daß wir das Schloß auf dem Gipfel erreichen werden. Es sieht zwar so aus wie Schloß Roogna, aber selbstverständlich ist es das nicht, weil Schloß Roogna im Dschungel und nicht auf dem Gipfel eines ka h len Berges liegt, und im übrigen ist das hier ja sowieso der Kürbis. Wahrscheinlich gibt es ein Fenster vom Schloß aus nach Xanth, aber es wird nicht einfach sein, das Schloß zu erreichen.«
    Grey betrachtete die steilen Felswände und legte den Kopf in den Nacken, um das winzige Schloß weiter oben zu sehen. Er schluckte. Er hatte zwar keine Höhenangst, aber ungeschützte Höhen machten ihn nervös. Es gab kein Geländer an diesen schmalen Felssimsen! »Äh, wie ist der Name dieser, äh, Aufgabe? Xanthberg?«
    Aber Ivy machte sich entschlossen auf den Weg. Er konnte ihr folgen oder sie alles allein riskieren lassen. Der Name des Berges… sie mußten ihn nur besteigen. Er beeilte sich, sie einzuholen. Vie l leicht würde der Aufstieg nicht so schlimm sein, wie er aussah.
    Sie erreichten den Fuß der Wand. Sie wuchs gnadenlos steil e m por, der Fels zu glatt, um ihn ohne eine Spezialausrüstung zu ersteigen. Selbst der niedrigste Sims lag außerhalb der Reichweite.
    »Ja, es ist eine Aufgabe, okay«, sagte Ivy. »Aber vielleicht nur eine passive.«
    »Passive?« fragte Grey und fühlte sich mal wieder dumm.
    »Eher als eine aktive.«
    »Was ist denn der Unterschied?«
    »Bei einer passiven Aufgabe«, erklärte sie geduldig, »wirst du nicht von Ungeheuern gejagt.«
    Oh. »Dann laß es ruhig passiv sein«, stimmte er zu.
    Sie umrundeten den Fuß des Berges. Sein Umfang schien nicht groß zu sein, ja in der Tat, eher viel zu klein, um ein solch großes Schloß auf dem schmalen Gipfel zu tragen, es sei denn, das Schloß wäre so klein, wie die Perspektive es erscheinen ließ. Es wäre wir k lich eine Ironie, wenn sie auf den Gipfel kämen und dort ein Pu p penschloß entdeckten!
    Sie erreichten einen kleinen Busch, der direkt an der Wand wuchs. »Vielleicht verbirgt diese Pflanze einen Eingang«, vermut e te Grey. Tatsächlich schien der Fels dahinter weniger massiv zu sein. »Das riecht so seltsam.«
    »Sei vorsichtig«, sagte Ivy. »Es könnte ein…«
    Ein spitzer Stock stieß aus der Pflanze hervor, als Grey sich über sie beugte. Er sprang gerade noch rechtzeitig zurück, um nicht erstochen zu werden.
    »… Pfeilwurz sein«, schloß Ivy.
    Grey warf ihr einen Blick zu, aber sie schien es ernst zu meinen. Er hob einen Kieselstein auf und warf ihn nach der Pflanze. Ein weiterer Pfeil stieß hervor und traf den Stein mit erschreckender Genauigkeit. »Pfeilwurz«, stimmte er ihr zu.
    »Es ist gefährlich, sich ihm zu nähern«, erklärte Ivy überflüss i gerweise. »Mit seinem Geruch zieht er Vögel und ähnliches an und dann…«
    »Ich kann’s mir bildlich vorstellen.« Mit

Weitere Kostenlose Bücher