Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Welten - Roman

Titel: Welten - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heyne
Vom Netzwerk:
Größenordnung, ab der ein weiteres Vordringen sinnlos wird. Die Unendlichkeit geht nur in eine Richtung: nach außen, in weitere bewohnte Welten und gemeinsame Realitäten. Wenn man sich in die andere Richtung bewegt, stößt man irgendwann auf die Ebene des individuellen Bewusstseins - in
der Praxis also auf einen einzelnen Menschen, und dann ist keine weitere sinnvolle Reduktion mehr möglich. Auf dieser Ebene liegt die Bedeutung. Wenn man etwas tut, um einem Menschen zu nutzen, dann ist das ein absoluter Gewinn, dessen relative Bedeutungslosigkeit im größeren Rahmen irrelevant ist. Ein Nutzen für zwei Menschen - oder für ein Dorf, einen Stamm, eine Stadt, eine Schicht, eine Nation, eine Gesellschaft oder eine Zivilisation - ohne begleitenden Schaden für andere lässt sich vergrößern und berechnen. Daher läuft Nichtstun auf nichts anderes hinaus als fatalistische Resignation und schiere Trägheit.«
    »Völlig richtig. Nur keine Tatenlosigkeit.« Ich griff über die goldene Kuppel ihres Rückens und ließ die Hand zwischen ihre Beine gleiten. Sie spreizte sie ein wenig über den zerdrückten Laken und rückte näher heran, damit ich mich nicht strecken musste. Mein Daumen stupste leicht auf die trockene Blume ihres Anus, während meine Finger ihr Geschlecht liebkosten und sich bereits halb in dessen feuchter Hitze verloren.
    »Siehst du.« Sie klang amüsiert. »Ich erlebe schon einen gewissen Nutzen.« Dann blieb sie eine Weile still und bewegte rhythmisch den Hintern gegen meine forschende Hand. Sie strich sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht und neigte sich vor, um mich um den Hinterkopf zu fassen und mir einen langen, schwelgerischen Kuss zu geben. Dann sank sie wieder zurück, einen Schleier aus Haaren vor dem Gesicht, während meine Finger weiter vordrangen. Mit der anderen Hand umschloss sie meinen Schwanz und streichelte mit dem Daumen über die Eichel.
    »Die Frage ist nur …« Inzwischen klang sie etwas atemlos. »Wer bestimmt, was getan wird, mit wem, in wessen Namen und warum genau: zu welchem Zweck also?«

    »Vielleicht«, warf ich ein, »streben wir einem Höhepunkt entgegen, einer Vollendung.«
    Sie erschauerte fast wie von einem stummen Lachen. Fast. »Vielleicht.« Sie holte zischend Luft. »Ah ja, bitte weiter so.«
    »Nichts anderes hatte ich vor.«
    »Wer ist Nutznießer?«, wisperte sie.
    »Vielleicht nicht nur eine Gruppe. Vielleicht profitieren auch jene, die den Bedürftigsten helfen. Warum sollte es kein Nutzen für beide Seiten sein?«
    »Das ist eine Auffassung.« Sie führte die Hand, die mich gestreichelt hatte, zu meinem Mund und machte sie hohl. »Spuck«, forderte sie mich durch dunkle Haarsträhnen auf.
    Ich sammelte Speichel im Mund und ließ ihn in ihre Hand tropfen. Vorsichtig nahm sie die Hand an den eigenen Mund und tat das Gleiche. Als ich sah, wie sie die glitzernde Flüssigkeit über die Finger verteilte, wurde ich noch härter, obwohl ich es nicht für möglich gehalten hätte. Dann legte sie die Hand wieder um meinen Schwanz und bewegte sie, jetzt fester, heftiger. Ich folgte ihrem Beispiel und sah, wie die süßen Rundungen ihres Hinterns bebten, als meine Finger immer stürmischer wurden.
    »Gibt es eine andere Auffassung?«, fragte ich.
    »Möglicherweise.« Inzwischen ging ihr Atem stoßweise. Ich war beeindruckt, dass sie sich überhaupt noch aufs Sprechen konzentrieren konnte. »Mit ausreichendem Wissen, falls wir imstande sind, tiefer in die Materie einzudringen.«
    »Man sollte immer so gründlich forschen wie nur möglich.« Ich räusperte mich. »Das habe ich von dir gelernt.«
    »Stimmt.« Durch ihre hängenden Haarfransen war zu erkennen, dass sie die Augen fest geschlossen hatte. »Wir tun
Gutes …« Ihre Stimme war rau, die Worte abgehackt. »Aber tun wir so viel, wie wir könnten? Ist nicht ein Teil unserer Wohltaten einfach nur … ein Kollateralnutzen, während wir in Wirklichkeit - auf unserer Ebene wohl unabsichtlich … aber vonseiten anderer, die über mehr Macht und Wissen verfügen, vielleicht vorsätzlich - anderen, und größeren … größeren … Plänen folgen?«
    »Zum Beispiel?«
    »Wer weiß?«, antwortete sie. »Das Entscheidende ist, dass wir inzwischen vielleicht schon blind sind gegen eine derartige Täuschung. Wir vertrauen so sehr auf unsere Prognosetechniken, dass diejenigen … die vor Ort die Dreckarbeit machen … ihre Befehle völlig kritiklos befolgen, auch wenn sich kein klarer unmittelbarer oder auch nur

Weitere Kostenlose Bücher