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Weltenfresser - Die Tränen der Medusa (German Edition)

Weltenfresser - Die Tränen der Medusa (German Edition)

Titel: Weltenfresser - Die Tränen der Medusa (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carl Sulz
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wiederkommen.«
    Tyark runzelte die Stirn und sagte ungläubig: »Wollt ihr damit sagen, es hat hier wirklich Drachen gegeben?!«
    Goswin verzog den Mund und antwortete: »Nun, so genau kann das natürlich keiner mehr wissen. Die Herrschaft des Chaos ist bereits viele Jahrtausende her und es existieren natürlich so gut wie keine Aufzeichnungen über diese dunkle Zeit.«
    Auf Tyark verständnislosen Blick sagte Goswin mit einem kurzen Lachen: »Also wirklich, Zaja! Du hättest den Jungen zumindest etwas über das Kalendarium erzählen können!«
    Er blickte Tyark ruhig an und fuhr fort: »Wie du sicher weißt, zählt der Orden nun das Jahr 2495. Die Zeitrechnung beginnt im Jahr der Gründung des Ordens durch Goswin den Großen, einem Namensvetter von mir.«
    Er zwinkerte die beiden an. »Gleichzeitig leben wir heute im Vierten Zeitalter, welches wir auch das Zeitalter der Herrschaft des Lichts bezeichnen.«
    Tyark fragte unsicher: »Viertes Zeitalter? Was war denn vorher?«
    »Nun, warte ab, mein junger Freund, dann wirst du es sogleich erfahren! Also, vor fast 2500 Jahren endete mit der Zerstörung des Letzten Dämonenthrons das Dritte Zeitalter, welches wir das Zeitalter der Herrschaft des Blutes nennen. Eine finstere Epoche, voller Kriege, Intrigen und Zerstörung – und Schauplatz des Vierten und bisher letzten Dämonenkrieges. Niemand weiß so recht, wie lange das Dritte Zeitalter andauerte, aber wir nehmen heute an, dass es vielleicht 2000 Jahre gewesen sein dürften.«
    Nach einem kräftigen Schluck aus seinem Krug. »Vor dem Dritten Zeitalter war das Zweite, welches heute unter der Bezeichnung Zeitalter des Chaos bekannt ist. Es war die Zeit, nachdem sich die Großen Alten von uns, ihrer Schöpfung, abgewandt hatten und zu den Firmamenten emporstiegen. Es muss eine grauenhafte Zeit für unser Geschlecht gewesen sein! Wilde, unbeherrschbare Magie war in den Menschen erwacht. Dämonen streiften frei durch die Lande, und Drei Dämonenkriege forderten furchtbaren Tribut! «
    Tyark schauderte - auch Zaja blickte Ihren Mentor mit großen Augen an. Unbeirrt sagte Goswin: »Und zu allem Übel sollen in dieser Zeit tatsächlich gewaltige Drachen durch die Lüfte geflogen sein - selbst Dämonen waren vor ihren Klauen nicht sicher, Menschen schon gar nicht! Aber es gab auch Hoffnung, wie es sie immer gibt, selbst in der dunkelsten Schwärze der Nacht. Denn angeblich war es dieses Zeitalter, in dem noch letzte Seraphim auf Seiten der Menschen gegen das Böse kämpften. Mit ihrer Hilfe gelang den Menschen das, worauf kaum noch zu hoffen war: Das Übel in die anderen Sphären zurückzudrängen!«
    Tyark fragte neugierig: »Goswin – was sind Seraphim? Ich habe noch nie von ihnen gehört.«
    Goswin nahm erneut einen Schluck und erklärte: »Seraphim waren geisterhafte Gestalten, Boten und Soldaten der Großen Alten! Sie hatten angeblich die Körper von Menschen, allerdings mit vier Armen statt nur zwei. Große, nebelhafte Flügel erwuchsen ihnen aus den Rücken. Und sie hatten keine Gesichter, sondern nur eine heilige Leere , die von manchen Autoren geheimnisvoll Aletheïa genannt wird. Angeblich konnte bereits der Blick der Seraphim genügen, um einen Dämon oder Schwarzmagier zu Staub zerfallen zu lassen!
    Vielleicht sind sie einst aus Mitleid mit den Menschen hier geblieben, nachdem sich die Großen Alten von uns abgewendet hatten. Sie sind aber mit dem Zweiten Zeitalter verschwunden - und seitdem gab es nur vereinzelte Legenden, dass manchmal einer gesichtet wurde. Aber wenn du mich fragst, ist das alles Gerede. Die Seraphim sind fortgegangen und ich bezweifle, dass sie jemals wiederkehren – sofern sie überhaupt jemals existierten.«
    Goswin schwieg eine Weile nachdenklich und fuhr dann fort: »Das unsägliche Zweite Zeitalter dauerte ebenfalls etwa 2000 Jahre wie man annimmt, allerdings ist diese Zahl wenig mehr als pure Spekulation. Es können auch 3000 oder gar 4000 sein, das weiß heute niemand mehr so genau. Die Menschen dieser Zeit lebten in ständiger Gefahr und Not, so etwas wie Kultur war nur selten zu finden.
    Kaum einer hat damals die Jahre gezählt, die wenigen schriftlichen Überlieferungen sind meist verloren - es zählte nur Schwert, Schild und Blut. Wer weiß, welche Heldentaten, welche Erkenntnisse und welches Wissen im Abgrund der Zeit verloren gegangen sind!«
    Mit einem Seufzen fuhr Goswin fort: »Das Erste Zeitalter davor war natürlich die gütige Herrschaft der Alten . Eine Zeit, in der alle

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