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Weltenfresser - Die Tränen der Medusa (German Edition)

Weltenfresser - Die Tränen der Medusa (German Edition)

Titel: Weltenfresser - Die Tränen der Medusa (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carl Sulz
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Bücherregalen vollgestellten Wände.
    Staunend blickte Tyark die zahlreichen Gerätschaften an, die in jeder freien Ecke des Raumes versammelt waren – er hatte keine Ahnung, für welche Zwecke sie wohl dienen mochten. In einer der Ecken war ein Kamin untergebracht, in dem ein Feuer knisterte und den Raum mit Wärme füllte. Davor waren bequem aussehende, mit grünem Stoff bespannte Sessel aufgestellt, die sich um ein kleines Holztischen gruppierten.
    Dann sah er sie.
    Eine schlanke und hochgewachsene Frau stand neben dem Kamin an einem der Bücherregale. Sie hatte ihnen den Rücken zugewandt und war in eine schlichte, rote Robe gekleidet, die sich eng an ihren schlanken Körper schmiegte. Ihre Hüften zierte eine einfache weiße Schärpe, die mit goldenen Runen bestickt war. Offenes, goldblondes Haar reichte ihr weit über das Gesäß, welches sich zart unter der Robe andeutete, und wurde am Kopf durch eine silberne Tiara gehalten. Die Frau hielt einen Folianten in ihren zarten Händen und schien darin versunken zu sein.
    Goswin schluckte und sagte leise: »Magistra Adaque, ich...«
    Die Angesprochene unterbrach ihn mit einer wohlklingenden Stimme, in der eine feine Melodie zu tanzen schien. »Du bist meiner Einladung gefolgt, Goswin, mein Freund. Ich heiße dich und deine Freunde willkommen in meinem Zirkel.«
    Leise legte Adaque den Folianten vorsichtig auf den Kaminsims und dreht sich zu ihnen um. Tyark verstand sofort, weshalb Goswin so fasziniert von dieser Frau zu sein schien. Ihr zartes, ebenes Gesicht schien absolut vollkommen zu sein. Keine Hautunreinheit und keine Narbe waren zu sehen.
    Es fiel ihm sofort schwer zu sagen, wie alt Adaque sein mochte. Ihr Gesicht war jugendlich und das einer erwachsenen Frau zugleich – lediglich in ihren braunen Augen schien etwas Tiefes, Weises zu liegen. Ein sanftes Lächeln lag auf ihren vollen Lippen und ihre gütigen Augen blickten Goswin lange an, bevor sie über Tyark und Zaja glitten. Ihre gesamte Erscheinung wirkte grazil und auf unbestimmte Art zart, ja geradezu zerbrechlich. Und doch umhüllte sie auch eine deutlich Aura der Bestimmtheit - und Macht.
    Goswin senkte seinen Kopf und Zaja und Tyark taten es ihm gleich. Adaque lachte hell. »Ich bitte dich mein Freund! Wir brauchen hier keine halb vergessenen Förmlichkeiten! Selbst in diesen Zeiten nicht.«
    Mit einer sanften Bewegung wies sie in Richtung der Sessel. »Bitte, setzt euch. Seid meine willkommenen Gäste.«
    Unsicher setzt sich Tyark neben Zaja und versank sofort in dem wunderbar weichen Polster des Sessels. Adaque setzt sich auf einen schlichten Holzstuhl, der ihnen gegenüber stand und blickte sie ruhig an. Tyark spürte, wie Zaja etwas unruhig auf dem ungewohnt weichen Sitz hin und her rutschte.
    Goswin räusperte sich und sagte dann zögernd: »Magistra... Adaque, wir sind in einer sehr dringenden Angelegenheit hier – ich habe mich nicht getraut, zu viele Einzelheiten im den Brief zu erwähnen. Habt Ihr die Steine...?«
    Adaque hob ihre Hand und lächelte Goswin gütig an. »Bitte, Goswin. Ich ahne, was dir auf dem Herzen liegt. Aber lass uns die Regeln der Tradition nicht vergessen. Wir wollen zunächst eine Tasse Zypris auf die Großen Alten trinken. Unser Geist muss klar sein, wenn wir über diese überaus wichtigen Dinge sprechen.«
    Sie stand auf und begann, aus dem Hintergrund ein kleines Tablett zu holen, auf welchem für jeden von ihnen eine Tasse stand. Trotz Goswins Protest bestand Adaque darauf, das Getränkt selbst zu servieren. Freundlich reichte sie Goswin und Zaja jeweils eine Tasse. Als Tyark nach seiner griff, berührte er kurz Adaques kühle Hand. Er spürte für den Bruchteil eines Wimpernschlages so etwas wie ein starkes, unangenehmes Kribbeln, welches durch seine Hand bis in seinen Geist fuhr. Ein Tosen erfüllte ihn. Ein Lichtblitz blitzte vor seinen inneren Augen und wirre Gefühle von Angst und Gefahr schienen ihn für den Bruchteil eines Augenblicks zu überwältigten - dann war dieser Moment wieder vorbei nur ein unangenehmes Schwindelgefühl blieb zurück.
    Mit klopfenden Herzen blinzelte Tyark in das Gesicht Adaques, welches ihn freundlich anblickte. Fast schien es ihm, als sei auch sie kurz zusammengezuckt, doch ihr Blick war vollkommen undurchdringlich und schnell war er sich nicht mehr sicher, ob dieser Eindruck nicht nur Einbildung gewesen war. Rasch ergriff er seine Tasse und versuchte, das leichte Zittern seiner Hand zu unterdrücken, während er den Blick auf

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