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Weltenfresser - Die Tränen der Medusa (German Edition)

Weltenfresser - Die Tränen der Medusa (German Edition)

Titel: Weltenfresser - Die Tränen der Medusa (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carl Sulz
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Schwerter an ihrer Seite. Die beiden Männer im Hintergrund blickten Raphael ausdruckslos an und hatte Tyark sogleich den Eindruck, dass alle sehr kampferprobt und auch von gewissem Stand waren.
    »Ihr wisst, niemand darf ohne Einladung das Gelände des Zirkels betreten – natürlich gilt dies nicht für Geweihte des Ordens, aber eure Begleiter...«
    Goswin nickte und holte dann umständlich ein etwas zerknittert aussehendes Stück Pergament aus seiner Umhängetasche. Er sagte: »Natürlich, allerdings verfüge ich tatsächlich über eine Einladung der Magistra persönlich. Für mich und meine Begleiter. Es ist eine dringende Angelegenheit.«
    Raphael nahm das Papier in die Hand und las es aufmerksam durch. Nach kurzem Blick auf das Siegel der Zirkels, einen weiteren, stilisierten Drachen, gab er das Papier zurück und sagte: »Ich sehe, nach Euch wird verlangt.«
    Mit einer knappen Bewegung drehte er sich um, gab seinen Männern kurze Befehle und wies Tyark, Zaja und Goswin an, ihm zu folgen. Das Tor schloss sich hinter ihnen genau so leise und geheimnisvoll, wie es sich geöffnet hatte.
    Sie gingen durch einen Wehrgang hindurch, der das Tor in der Umgehungsmauer mit dem Hauptgebäude des Zirkels selbst verband. Einige schwer bewaffnete Wachen standen in Nischen und musterten sie aufmerksam, als sie an ihnen vorbeiliefen.
    Die Tür zum Hauptgebäude des Zirkels war mit dem gleichen Türklopfer ausgestattet wie das Eingangstor. Raphael blieb kurz stehen und schon bald öffnete sich auch diese Tür von alleine. Tyark, dem das Ganze nicht geheuer war, sah, wie ein abfälliger Blick auch über Zajas Gesicht huschte. Dann traten sie ein.
    Tyark hatte aus irgendeinem Grund dunkle, steinerne Räume vermutet, in denen uralte Männer in geheimnisvollen Büchern lasen. Und irgendwie hatte er wohl auch damit gerechnet, dass irgendwelche Kreaturen oder Tiere hier ihr Zuhause hatten, so wie man sich das manchmal erzählte.
    Doch das Innere des Zirkels wirkte sogleich geradezu gemütlich. Tyark war vollkommen überrascht über das rege Treiben, welches im Inneren des Zirkels stattfand. Hinter der Tür eröffnete sich sogleich ein großer, nur durch wenige Zwischenwände unterbrochener Raum. Männer, Frauen und sogar einige Kinder liefen über die staubigen Teppiche hin und her. Einige von ihnen trugen Bücher, wie Tyark sie noch nie gesehen hatte. Mächtige, alt aussehende Bücherregale standen teilweise mitten im Raum, jede freie Ecke schien mit Schriftrollen, Steintafeln oder anderem Krimskrams vollgestellt zu sein.
    An den Wänden hingen prächtige Teppiche und zahlreiche Gemälde, sogar einen großen Spiegel konnte Tyark in einem hinteren Winkel des Raumes erkennen, direkt über einem mächtigen Kaminsims.
    Lebendige, aber ruhige Geschäftigkeit lag in der Luft. Überall waren leise Gespräche zu vernehmen, das Rascheln von Papier, das Rücken von Stühlen und manchmal auch vereinzeltes Gelächter oder das Jauchzen von Kindern. Es kam Tyark so vor, als existierte hier innerhalb der hohen Mauern eine eigene Welt, losgelöst von den Sorgen der anderen Menschen.
    Tyark konnte sich trotz seiner Skepsis der ihm doch völlig unbekannten Magie gegenüber nicht dagegen wehren, sich an diesem Orte sogleich heimisch zu fühlen. Unwillkürlich fragte sich Tyark, wen die Zirkelwache eigentlich vor wem schützte.
    Die Magier waren an schlichten, gräulichen Roben zu erkennen. An ihren Hüften trugen sie Schärpen, deren Farbe wohl eine Art Rang symbolisierte.
    Raphael grüßte respektvoll einige ältere Magier, die auf einer Bank am Eingang saßen und über einen bläulichen Stein disputierten, der auf einem kleinen, steinernen Podest in ihrer Mitte lag. Zwei kleine Mädchen und ein Junge beobachteten sie dabei scheu hinter einer Säule heraus und amüsierten sich dabei. Grüne Schärpen zierten ihre weißen und an den Beinen deutlich schmutzigeren Roben.
    Als Tyark ihnen die Zunge herausstreckte, verschwanden sie flink und kichernd hinter den mächtigen Bücherregalen, die wirklich in an jeder freien Wand aufgebaut worden waren.
    Tyark hatte sich nie gefragt, wie viele Magier es wohl gäbe, er wusste lediglich, dass es nur wenige Hundert ganz Teanna waren. Selbst in diesem stattlichen Zirkel mochten es vielleicht nur 30 oder 40 Personen sein, die hier wohnten. Er erinnerte sich, dass Zaja ihm vor einiger Zeit erklärt hatte, dass Magie eine sehr seltene Gabe war (allerdings hatte Zaja das Wort Bürde benutzt).
    Wahrscheinlich waren hier

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