Weltenfresser - Die Tränen der Medusa (German Edition)
Jäger! Ich handelte doch nicht aus irgendwelchen niederträchtigen Motiven!«
Sie lächelte zärtlich. »Meine Schwester war schwach ... die Magie war so schwach in ihr. Es war kaum auszuhalten, dabei zuzusehen, wie diese wunderbare Gabe in ihr verkümmerte. Ihr ganzes Leben hat sie nur wertlose Salben und Tinkturen für irgendwelche Bauerntrampel angefertigt! Irgendwelche stinkenden Tiere bezirzt!
Meine eigene Schwester, kannst du dir das vorstellen? Sie nutzte nicht das Potential in ihr, Tyark! Verschwendete es geradezu! Ich liebte und liebe meine Schwester immer noch. Und dass du sie heute getötet hast, stimmt mich traurig! Aber ich musste ihr... helfen! Ihrer sinnlosen Existenz musste ein tieferer Sinn gegeben werden! Ich gab Noijana die Gelegenheit, unsterblich zu werden und damit mir zu helfen, etwas Großartiges zu erreichen! Ich gab ihr wahre Macht, Tyark! Die Macht, mit wenigen, lächerlichen Tränen die Welt zu verändern! Und du wirst mir doch sicher zustimmen, dass es kaum etwas Wichtigeres gibt! Oder gibt einen noch größeren Beweis für wahre Liebe?«
Sie legte den Kopf schief und blickte ihn an, wie eine Mutter ihr ungezogenes Kind anblicken würde.
Tyark schloss erneut kurz die Augen und schüttelte ungläubig den Kopf. Adaque war vollkommen wahnsinnig. Warum hatte er es nicht früher bemerkt? Er hätte all das hier verhindern können!
Dann fragte er mit trockenem Mund: »Warum bin ich nicht tot, Adaque? Dämonenjäger sind... mit ihrem Dämon verbunden. Das Dunkle Band. Deine... Schwester ist tot. Warum lebe ich noch?«
Adaque lachte erneut hell auf und blickte ihn voll scheußlichem Mitleid an. »O mein armer, armer Junge! Verstehst du denn immer noch nicht? Es war doch nicht nur meine Schwester, mit der du verbunden bist! Wir wurden von unserer Mutter am selben Tag geboren – wir sind Zwillinge. Du warst von Anfang an darum auch mit mir verbunden - mein Jäger ...«
Tyark stöhnte auf und wich einen Schritt zurück. Ihm schwindelte und nur mühsam konnte er ausstoßen: »Du bist der Dämon, den das Dunkle Band mit mir verbindet! Die ganze Zeit! Darum wusstest du im Zirkel, wer ich bin. Was ich bin. Als...«
Er sprach nicht weiter. Dann trat Adaque vor und streckte ihre Hand nach ihm aus. Tyark wollte zusammenzucken, als sie ihre Hand nach ihm austreckte. Doch sein Körper reagierte nicht mehr. Liebevoll strich die Magistra durch sein verschwitztes Haar. Die andere Hand ließ sie dabei lüstern über ihre Brüste gleiten, die sich fest unter der engen Gewandung abzeichneten. Ihre Augen waren von einem tiefen Blau, wie es Tyark noch nie gesehen hatte. Trotz aller Angst, allem Hass und Ekel spürte er wütend, wie er eine Erektion bekam. Ihm schwindelte. Er war einfach nicht imstande sich zu wehren, als ihre feste Hand in seinen Schritt wanderte. Er biss die Zähne aufeinander.
Adaques Augen, die nun förmlich zu glühen schienen, blickten ihm direkt in die Seele. Ungläubig sah er, wie sich seine Hände wie von allein auf ihre Brüste legten und begannen, sie liebevoll zu massieren. »Was... machst du mit mir...«
Adaque stöhnte erregt. Sie biss sich auf die Unterlippe, als Tyarks Hand an ihrem Körper herunterglitt. All sein Hass schien unweigerlich zu Staub zu zerfallen, rohe Geilheit flutete durch seinen Geist.
Adaque biss ihm zärtlich ins Ohrläppchen und flüsterte dann: »Oh, mein Jäger. Sprich es doch aus! Als wir uns geliebt haben. Direkt in meinem Turm, auf dem Boden, wie Tiere.«
Sie lachte spöttisch. »Wenn das Goswin wüsste! Statt mich mit deinem Schwert zu erschlagen, bist du mit etwas anderem in mich eingedrungen...«
Tyark zitterte, doch seine Wut wurde wie von einer fremden Macht zerstäubt, bevor sie ihm Kraft geben konnte.
Leise zischte er: »Du... ich war das nicht. Du hast mich... verzaubert. Benutzt.«
Adaque trat zurück und blickte ihn mit Augen an, deren Farbe nun vollkommen unbestimmbar schien.
Gleichgültig sagte sie: »Siehst du nicht, wie schwach du bist, Jäger? Ich könnte dich sofort dazu bringen, mich zu besteigen. Direkt hier, auf dem Kadaver deiner bemitleidenswerten Partnerin.«
Hasserfüllt zischte Tyark: »Und warum tust du es dann nicht?«
Adaque wirkte gelangweilt. »Wozu? Ich habe alles, was ich wollte. Deinen Körper. Die Tränen. Nein, ich habe keine weitere Verwendung für dich.«
Sie drückte ihn sanft an den Schultern herunter und Tyark sank erschöpft auf die Knie, ohne dass er sich dagegen wehren konnte.
Tröstend fügte sie
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