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Weltenfresser - Die Tränen der Medusa (German Edition)

Weltenfresser - Die Tränen der Medusa (German Edition)

Titel: Weltenfresser - Die Tränen der Medusa (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carl Sulz
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getan, ich...«
    Ihre Stimme gurgelte erstickt und aus dem Augenwinkel sah Tyark, wie ihr Körper erst nach vorne gestoßen und dann nach hinten gerissen wurde. Wie in Trance wandte er sich um. Eine große schwarze Klinge mit sägeartiger Schneide drang brutal aus Aranas Brust. Rotes Blut spritzte heraus und Tyark auch ins Gesicht. Ungläubig starrte Arana auf das Metall, welches aus ihrer Brust drang.
    Gurgelnd erbrach Arana einen Schwall Blut und wurde dann von der Klinge in die Höhe gehoben. Ihr Katar fiel klirrend zu Boden. Mit einem dumpfen Geräusch wurde sie ruckartig zur Seite geschleudert und blieb abseits still liegen.
    Tyark war unfähig, auch nur einen Finger zu rühren. Ungläubig blickte er die sterbende Arana an. Dann erst fiel sein Blick auf die beiden Gestalten neben ihm. Dumpfes Grauen erfüllte seine Augen. Es waren Adaque und Pereo. Letzterer sah furchtbar aus. Er trug eine schwarze Rüstung, auf der feine Gravierungen martialische Muskelstränge stilisierten. Sie sah aus, als sei sie geradezu in seinen Körper hineingewachsen und ein Teil von ihm. Sein Blick war kalt und leer.
    Adaque trug einen eleganten goldfarbenen Surcot mit schwarzen Ornamenten. Eine seidene Kapuze bedeckte ihren Kopf. Ihr Blick war gütig und doch wie aus Eis. Tyark fröstelte, als sich ihre Blicke begegneten.
    Er erkannte in ihrer Hand den kleinen, schwarzen Kubus, den er bereits in seinen frühen Träumen gesehen hatte. Und er spürte sofort die unbändige Macht, die darin lag. Doch trotz all dem Grauen, trotz allem was sie angerichtet hatte, konnte Tyark nicht dagegen erwehren, dass ihre Ausstrahlung Gefühle der Zuneigung in ihm erzeugte. Er hasste sich dafür sofort.
    Als ob sie seine Gedanken erraten hätte, lächelte Adaque milde und sagte leise: »Bitte, Tyark. Es gibt keinen Grund für Selbstzweifel oder gar Hass. Du hast deine Aufgabe ganz wunderbar vollbracht, wirklich. Ich bin so stolz auf dich.«
    Sie kam näher und strich ihm mit ihrer Hand zärtlich übers Gesicht. »Ich war mir nicht sicher, ob deine Kraft ausreichen würde, auch den letzten Schritt zu tun. Aber du hast mich angenehm überrascht.«
    Tyark hatte keine Kraft, sich dagegen zu wehren. Leise stammelte er: »Wie...kann das sein? Ich...habe den Kubus in der Hand eines Kindes gesehen! Was ist mit Euch geschehen...?!«
    Adaque lachte hell auf und warf einen amüsierten Blick auf Pereo, dessen dunkle Augen ausdruckslos auf Tyark ruhten. Schließlich antwortete sie gutmütig: »Ach, mein lieber Tyark. Mein Jäger. Wie schrecklich ist es doch, eine solche Gabe zu haben! Wie ein Schwert in den Händen eines Kleinkindes.«
    Sie lachte hell.
    »So hilflos ausgeliefert! Welch schwacher Geist, mitgerissen von verwirrenden Träumen, die meine arme Schwester dir sandte! Ein Jammer, dass du deine wahre Gabe noch nicht entwickeln konntest. Ich hätte dich so gut brauchen können in meiner Armee .«
    Tyark schloss kurz die Augen. Als würde er hoffen, Adaque und Pereo wären einfach verschwunden, wenn er sie wieder öffnete. Leise sagte er: »Die beiden Mädchen, die ich gesehen habe. Eines davon ward Ihr, Magistra. Ihr habt bereits als Kind alle in den Abgrund gerissen. Aber wie ist das möglich – Ihr müsstet längst eine alte Frau sein.«
    Adaque seufzte belustigt. Anmutig ging sie einige Schritt zurück und sagte mit einem schelmischen Lächeln: »Natürlich hast du mich in deinen Träumen gesehen, du dummer Junge! Mich, vor langer, langer Zeit. Es war ein...Geschenk, mich dem Zugriff der Zeit zu entziehen. Meine Jugend und meine Schönheit für alle Zeit zu bewahren...«
    Gedankenverloren strich sie zärtlich über den Kubus in ihrer Hand. Die Luft darüber schien leise und dunkel zu flimmern. Sie warf einen verächtlichen Blick auf Muras, der weiterhin zusammengesunken am Fuße des Steinquaders lag, in dessen Mitte sich die Vergessene Pforte geöffnet hatte.
    Gelangweilt sagte sie: »Wie schade, dass mein kleines neugieriges Mäuslein sich so verausgabt hat und nun nicht einmal mitbekommen wird, wie es stirbt. Allerdings bin ich überrascht, dass er überhaupt so lange überlebt hat. Auch er hat mich überrascht, in der Tat.«
    Sie kicherte boshaft und blickte dann wieder Tyark an.
    Entsetzt fragte er: »Wie hast du das deiner Schwester antun können, Adaque? Du hast sie...als Opfer benutzt! Deine eigene Schwester!«
    Adaque runzelte belustigt die Stirn, als habe Tyark etwas vollkommen Abstruses gesagt. Kopfschüttelnd tadelte sie ihn: »Aber mein

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