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Weltenfresser - Die Tränen der Medusa (German Edition)

Weltenfresser - Die Tränen der Medusa (German Edition)

Titel: Weltenfresser - Die Tränen der Medusa (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carl Sulz
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Hand und dann seinen Arm hinaufzukriechen schien und er wurde hart in seinen Körper zurückgeworfen.
    Er taumelte zurück. Irritiert blinzelte er und rieb sich die schmerzende Hand. Anscheinend gab es auch in der Zwischenwelt durchaus Kräfte, die ihn in seinen Körper zurückschleudern konnten – und es sogar vermochten, ihm Schmerzen zuzufügen! Jetzt erst nahm er wahr, das Muras die ganze Zeit über die magischen Eigenschaften der Barriere doziert hatte. Tyark spürte, dass ihm etwas Warmes übers Gesicht lief – es waren einzelne blutige Tränen, die ihm aus einem Augenwinkel rannen. Hastig wischte er sich das Gesicht ab und hoffte, das Muras nicht herschauen würde. Besorgt fragte er sich das erste Mal, ob er sterben konnte, falls ihm im Zwielicht etwas zustoßen sollte.
    Muras Redeschwall hörte auf und Tyark bemerkte, dass er etwas gefragt worden war.
    »Entschuldige. Was hast du gesagt?«
    »Ich frage, ob alles in Ordnung mit dir sei? Du hast irgendwie abwesend gewirkt. Oder langweile ich dich etwa?«
    Tyark lächelte kläglich und erklärte seinem Freund, was er versucht hatte. Muras hob die Augenbrauen und sagte mit besorgtem Blick auf die flimmernde Barriere: »Du solltest vorsichtig sein! Solange du nicht so recht weißt, was du da eigentlich machst, solltest du möglichst wenig anfassen, oder?«
    Spöttisch gab Tyark zu bedenken: »Und wen soll ich fragen? Oder kennst du noch zufällig einen anderen Dämonenjäger? Und an einen anderen sollte ich mich wohl kaum wenden, möchte ich nicht in irgendeinem Kerker landen – oder Schlimmeres.«
    »Du hast recht. Aber sei trotzdem vorsichtig. Ich glaube, dass es durchaus bestimmt Magie geben könnte, die dir gefährlich werden kann! Auch in diesem, äh, Zustand , in dem du dich versetzen kannst.«
    Tyark nickte nachdenklich.
    »Wir sollten zurück zu den Kalani gehen. Die Barriere wird bald fallen und wir sollten dann bereit sein.«

    Es dauerte noch weitere vier lange Wochen, bis ein eigentümliches Summen die Schlucht erfüllte. Tyark brauchte eine Weile um zu verstehen, dass es die Kristalle waren, die in einer eigentümlichen Schwingung zu vibrieren schienen. Schon bald hallten die ersten Rufe bis in seine Hütte und er verstand, dass die Barriere gefallen war.
    Tyark spürte, wie schwer es den Kalani fiel, ihre Gemeinschaft zu verlassen und sei es nur für kurze Zeit. Der Abschied von den anderen Kalani war herzlich und schmerzhaft zugleich gewesen. Muras war es am Schluss dann doch sehr schwer gefallen, sich von seinen Frauen zu lösen.
    Tyark selbst war zwar ebenfalls traurig gewesen - aber insgeheim hatte er irgendwie gespürt, dass dieser Ort kein Zuhause für ihn gewesen war. Es vielleicht nie hätte sein können. Wind zwischen den Kristallen hatte ihnen Duzende kleinerer Kristalle mitgegeben, die außergewöhnlich klar waren, sodass sie beinahe wie türkisblaues Glas aussahen. Der Greis hatte ihnen zu verstehen gegeben, dass jenseits der Kristallwüste diese Kristalle jederzeit in Gold umgetauscht werden könnten. Tyark war überrascht, hatte er doch unzählige dieser kleinen Kristalle in den Höhlen und Grotten der Flucht gesehen – einmal hatte er sogar zwei kleine Kinder damit spielen sehen! Die Kalani besaßen also einen unermesslichen Schatz und doch nutzen sie ihn nicht, sondern beschränkten sich auf Handel mit Sachen, die sie nicht selber herstellen konnten. Insgeheim hatte Tyark wenig Verständnis für eine solche Haltung. Es schien ihm Verschwendung zu sein, all diesen Reichtum hier verkommen zu lassen. War es nicht sinnvoller, diesen zu nutzen, um Macht und Einfluss zu gewinnen? Wer wüsste schon, wie lange die Kalani sich hinter Barriere würden verstecken können! Wenn die Horde erst einmal den Norden erobert hatte, würden die Dämonen und Schwarzmagier schon einen Weg finden, die Barriere zu durchdringen. Und dann würden Meditation und Kunst den Kalani nicht viel helfen...
    Neben den Kristallen hatten Tyark und Muras auch Drei dieser seltsamen Tiere geschenkt bekommen, die Bambusblüte liebevoll mit einem kalanischen Wort bedachte, welches Muras mit Schiff der Wüste übersetzte. Tyark war sehr misstrauisch gegenüber diesen merkwürdigen Tieren, deren lange Hälse und stetig mahlenden Mäuler ihm irgendwie unheimlich waren. Doch schon bald lerne er ihre stoische, gutmütige Art und vor allem ihre Kraft und seine Fähigkeit, wochenlang ohne Wasser auszukommen, schätzen. Auf seinen gepolsterten Hufen konnte das Tier fast mühelos

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