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Weltenfresser - Die Tränen der Medusa (German Edition)

Weltenfresser - Die Tränen der Medusa (German Edition)

Titel: Weltenfresser - Die Tränen der Medusa (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carl Sulz
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lachte er dröhnend los und lachend schlugen die beiden Männer ihre riesigen Hände zusammen. »Wie geht es dir, Salzfuß ?«
    Pereo wehrte hastig ab: »Gut, gut! Und selbst? Wie ich sehe, hast du endlich gelernt, ein richtiges Feuer zu entzünden! Und du scheinst Metall auch endlich hart schmieden zu können! Hat dir die Alte Marda mal gezeigt, wie man das macht!«
    Die beiden tauschten noch eine Weile ähnliche Nettigkeiten aus und schließlich holte der Schmied ein kleines Holzfässchen aus seiner Hütte. »Riesenbräu! Vom Feinsten!«
    Dann hielt er Tyark und Pereo Becher hin, die sonst wohl wahrhaft nur von Riesen benutzt wurden!
    Neugierig kostete er einige Schluck des dunklen Bieres. Es schmeckte sehr würzig, fast erdig – irgendwie erinnerte es ihn an den Duft der tiefen Wäldern und der Berge.
    Schon bald bemerkte er, wie eine gewisse Leichtigkeit in ihm aufstieg – er wunderte sich insgeheim, wie berauschend dieses Getränk war.
    Pereo und Humbor leerten ihre gewaltigen Humpen in wenigen Zügen und Tyark hätte kaum sagen können, ob einer der beiden überhaupt angetrunken war.
    »Sprich, Tyark, wie hast du Salzfuß eigentlich kennengelernt? Es ist nicht gerade seine Art, Freunde zu haben!«
    Der Schmied lachte dröhnend. Tyark grinste angetrunken und erzählte dem Schmied von seiner Anreise und wie er vom Wege abgekommen war – und, dass er ohne Pereo nun sicher nicht mehr am Leben wäre. Mit einem Seitenblick auf den ins Feuer starrende Pereo fragte er: »Humbor, warum nennst du ihn eigentlich Salzfuß?«
    Pereo schien aufzuschrecken und hob warnend seinen Zeigefinger, sagte aber nichts. Der Schmid verzog das harte Gesicht zu einem Grinsen: »Das ist ein sehr alter Name für ihn! Ich denke, es steht mir nicht zu, über die Herkunft dieses Namens zu erzählen. Pereo soll dir darum am besten selbst erzählen, wie er als Junge mit eingesalzenen Füßen schreiend vor den gierigen Ziegen davongelaufen ist!«
    Pereo seufzte und sagte mit gespielter Strenge: »Du bist ein altes Schandmaul, Humbor.«
    Er langte träge nach dem Schmied, der geschickt auswich. Schmunzelnd brummte Pereo: »Gib mir noch was vom Bräu. Auf!«

    Irgendwann hatten sich beide die Arme auf die Schultern gelegt und einen Moment schien es Tyark, als seien die heimlichen Schatten aus ihren Gesichtern gewichen. Schatten, die auf jedem in diesem Dorf zu lasten schienen.
    Sein Kopf fühlte sich herrlich leicht an und nach ein paar weiteren Schlucken des Bieres beschloss er aus einer Laune heraus, Zaja zu suchen.
    Wieder wurden ihm von einigen der Bewohner feinselige Blicke entgegengeworfen. Doch seltsamerweise hatte er diesmal das Gefühl, dass ihm der dunkle Blick, der in diesen fremden Gesichtern lag, irgendwie bekannt vorkam.
    Tyark runzelte die Stirn und schob diesen Eindruck auf das Riesenbräu, das in seinen Adern floss.
    Dann bemerkte er, dass er versehentlich in Richtung der westlichen Grenze des Dorfes abgebogen war. Er blieb stehen und starrte in den dichten Wald, der wie eine grüne Wand unmittelbar neben dem Dorf begann.
    Die uralten Bäume rauschten leise im Wind, der sanft durch ihren Nadeln und Kronen glitt. Tyark stellte sich vor, als ob der in den Blättern gefangene Wind ihm von fernen Ländern erzählten wollte. Von Gegenden und Königreichen, in denen alle Kinder glücklich zu Hause spielen konnten. In denen sie keine Angst haben mussten, in irgendwelchen Bergen zu verschwinden.
    Tyark schluckte. Die angenehme Angetrunkenheit wich schnell zurück und er sehnte sich nach einem weiteren Humpen. Oder zwei.
    Ein lautes Krächzten ließ ihn plötzlich aufschrecken: Ein paar Schritte von ihm entfernt saß eine Krähe auf einem Ast. Mit halb geöffnetem Schnabel blinzelte sie ihn aus ihren schwarzen Augen an und rührte sich nicht.
    Tyark starrte zurück. Er wusste nicht warum, aber diese Krähe wirkte irgendwie seltsam auf ihn. Als sei sie irgendwie falsch .
    Das Tier drehte seinen Kopf zur Seite und blinzelte Tyark schief an. Aus dem Schnabel klang ein lautes Krächzen, das Tyark leicht zusammenzucken ließ. Die Welt um ihn herum schien den Atem anzuhalten, kein anderer Laut war zu hören, selbst der Wind schien innegehalten zu haben.
    Tyark ging ein paar Schritte auf die Krähe zu - er hatte das dringende Bedürfnis, das freche und zugleich unheimliche Tier zu vertreiben. Seine Hände kribbelten. Ein erneutes Krächzen war die Antwort. Und dann plötzlich noch ein anderes.
    Tyark fuhr herum. Hinter ihm saßen drei weitere

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