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WELTENTOR 2013 - Fantasy (German Edition)

WELTENTOR 2013 - Fantasy (German Edition)

Titel: WELTENTOR 2013 - Fantasy (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown
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Sturmkind.
    Avave war persönlich gekommen, um sie zu empfangen. Und obwohl sie den Windkönig nie begegnet war, berührte er etwas tief in ihr. Sie brauchte einen Moment, bis sie wusste, was es war. Sie erstarrte.
    „ Du?”, fragte sie atemlos, als sie erkannte, dass alles was die Menschen über ihre Herrscher wussten, falsch war.
    „ Du!”
    Es war alles, was sie über die Lippen brachte, als Avave seine langen Finger um ihre Hand legte. „Warum?”
    Oh Sturmkind , der Elementar lachte und es klang, als würde Aurora direkt in einem Wasserfall stehen. Ein wohliger Schauer durchrieselte sie. Alles war so vertraut. Viel zu schnell wurde seine Stimme ernst.
    So lange habe ich auf d ich gewartet. So viele Jahrhunderte war ich einsam. Und als ich dich unter dem Feuerhimmel erkannte, musste ich einen Weg finden, dich zu bekommen. Ich kam als Regen zu dir, als Wind und als Sonne. Doch nur als Regen und als Sturm schien ich interessant genug zu sein. Doch ich kann diese Form nicht lange aufrecht erhalten.
    „ Ich dachte, ich würde dich nie wiedersehen”, hauchte sie, aus Angst, er könnte sich ein weiteres Mal vor ihren Augen in Luft auflösen.
    Voller Staunen folgte sie Avave ins Schloss. Gemächlich, als hätten sie alle Zeit der Welt, geleitete er seine Braut auf einen Balkon. Der Aus -blick, der sich Aurora im fliegenden Schloss darbot, fesselte sie. Ihre Hand lag in seiner und ihre Gefühle drohten, sie zu übermannen. Dennoch lag ihr eine Frage auf dem Herzen. „Wozu dieses Schauspiel? Wozu die Stürme?”
    Avave, der Utanel war, blieb stehen und richtete seinen Blick in die Ferne. Seine Worte nahmen einen traurigen Klang an.
    Die Menschen haben die Wahrheit über mein Volk vergessen. Was sie dich gelehrt haben, war falsch. Deshalb habe ich mich dir entzogen. Es sollte keinen Krieg geben. Deshalb solltest du für alle sichtbar zum Wind gehören und ich konnte dir nicht sagen, dass ich es war. Es ging nicht anders. Und du warst so glücklich, wenn es stürmte. Wie hätte ich dir den Wunsch nach Sturm abschlagen können, Sturm-kind?
    Sturmkind. Der Name, den sie von ihrem Elementar bekommen hatte, hätte besser nicht passen können. Utanel hielt Auroras Hand fest, und blickte sie schließlich wieder an. Um seine Lippen spielte sich das leichte Lächeln, das Aurora so liebte. Tausend Schmetterlinge flatterten durch ihren Leib, als er seine Hand an ihre Wange legte.
    Aber die Zeit der Stürme ist vorbei. Du bist bei mir, und die Menschen sollen an unserem Glück teilhaben. Es liegt an dir, Sturmkind. Ich lege dir die Welt zu Füßen.
    Er senkte seine Stimme zu einem Flüstern im Wind, als er sich ihr langsam nährte. Nur noch Millimeter trennten die beiden Liebenden voneinander und Aurora konnte den Atem des Elementars auf ihren Lippen spüren.
    Ich mache dich unsterblich.
    Aurora lächelte und pflückte seine Hand von ihrer Wange. Der Elementar beobachtete sie dabei, wie sie zärtlich seine Handfläche küsste. Aurora wollte ihm so vieles sagen. Sie wollte, dass er sie fort brachte. Sie wollte auf dem Wind reiten und mit dem Regen wilde Spiele spielen. Sie wollte im Sonnenlicht baden und sich zwischen den Wolken verstecken.
    Ihre Gedanken überschlugen sich. Und zwischen all den Abenteuern und Wünschen, zwischen den Gesprächen und der Stille, zwischen der Realität und ihren Träumen entschlüpfte Aurora nur ein einziges Wort:
    „Ja!”
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
    Der Kichernde Hubert
     
    Michael Rapp
     
    Kraten, seines Zeichens Ex-Kanzler der Magiergilde und legendärer Kämpfer gegen die schwarzen Künste, saß in seinem Sessel am Turm-fenster des Lilienhauses und blies Pfeifenqualm in Form von Ork-schädeln in die Morgenluft. Obwohl der magische Ofen in der Ecke glühte, trug er seinen Reisemantel und den krummen Hut. Sein elfi-scher Kampfstab lehnte griffbereit am Sessel. Schon die ganze Nacht verharrte Kraten so, denn er war sich sicher: Das Schicksal hatte etwas Wichtiges mit ihm vor.
    Unter ihm, auf dem kleinen Hof zwischen der Halle der Transmutation und dem Sportfeld, übten Studenten die Verwandlung eines Hasen. Kaum die Hälfte der Nichtsnutze schaffte es, die Farbe des Tieres zu ändern. Trotzdem lobte der Tutor jeden, der es versuchte.
    Kraten hatte genug von dem lächerlichen Treiben. Auf seinen Wink hin blähte sich der Hase zu Ochsengröße auf, sprengte den Käfig und nutzte seine neu gewonnene Stärke, um sich an seinen Peinigern zu rächen.

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