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WELTENTOR 2013 - Fantasy (German Edition)

WELTENTOR 2013 - Fantasy (German Edition)

Titel: WELTENTOR 2013 - Fantasy (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown
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im Schutze der Nacht ohne Absprache von der Gruppe abgesetzt hätte, würde er sich in seinem Misstrauen nur bestätigt fühlen. Es hätte wenig Sinn, dem Hohen Rat dann seinen wirklichen Plan im Nach-hinein erklären zu wollen. Niemand würde ihm mehr glauben, nachdem er sie einmal bewusst getäuscht hatte. Wenn Thoron sich selbst gegen-über ehrlich war, würde er an ihrer Stelle auch nicht glauben, ein Nachtgeist könnte einen jungen Zwerg im Traum zu einem geheimen Treffen überredet haben. Klang doch eher wie eines dieser alten Märchen, die man sich am Lagerfeuer erzählte, die jeder immer wieder gerne hörte, an die aber niemand mehr in diesen gefährlichen Zeiten so recht glauben konnte.
    Trotzdem war es genauso gewesen, und er hätte noch nicht einmal selbst gewusst, warum er sich auf den Vorschlag des Nachtgeistes ein -gelassen hatte, einen unbekannten Menschen im frühen Morgengrauen an diesem See zu treffen. Nein, die anderen Zwerge würden ihm eine solche fantastische Geschichte niemals glauben, und deshalb hatte er es auch gar nicht erst versucht, sie davon zu überzeugen.
    Allerdings hatte Thoron auch nicht mit der ihm zug ewiesenen kleinen Schutztruppe gerechnet, was seinen Plan wesentlich erschwerte, da der Nachtgeist nachdrücklich gefordert hatte, dass Thoron sich allein mit dem Menschen treffen müsste. Außerdem hatte dieser Traumbote die Bedingung gestellt, dass Thoron genau bei Sonnenaufgang an den See käme, weil in diesen unsicheren Zeiten sich alle möglichen zwielichtigen Wesen in der Gegend herumtrieben, sodass dieser Mensch, dessen Name nicht genannt wurde, aus Sicherheitsgründen nur kurz auf Tho-ron warten könnte.
    „Bei Otin!“, schnaubte Thoron, als er zum langsam dä mmernden Himmel hinaufschaute. „Das kann ich ja niemals schaffen.“
    Er kannte den Weg zu seinem Treffpunkt von früheren Erkundungs -gängen sehr gut, wusste, dass er noch eine gute Weile bis dorthin brau-chen würde.
    Wenn er jetzt Pech hatte, wäre sein Verrat umsonst gewesen, weil er zu spät zum See käme, und dieser Mensch bereits verschwunden war.
    Was würde er dann …?
    Ein Rascheln ließ Thoron aus seinen düsteren Gedanken aufschrecken.
    Was war das? Seine Leibwächter, die ihm folgten?
    Mit einem raschen Griff zog Thoron die kurze Streitaxt aus dem brei -ten Ledergürtel und schwang sie mit mächtigen Armen zum Hieb bereit in breiten Bögen weit vor sich hin und her, wobei er zwei Schritte nach hinten machte, bis er mit seinem Rücken gegen einen Baum stand, so dass er nicht von hinten angegriffen werden konnte. Er war trotz seiner Jugend ein geübter Krieger, der sich bereits in vielen Kämpfen gegen den dunklen Feind bewährt hatte. Einer der Gründe warum sie ihn als Anführer gewählt hatten.
    Thor on horchte in die Nacht. Gedanken schossen durch seinen Kopf: Wenn es sich tatsächlich um mehrere Zwerge seiner sogenannten Leib-wächter handelte, dürfte er kaum auf deren Nachsicht rechnen, und er hätte auch kaum den Hauch einer Chance zu überleben, wenn mehrere ihn gleichzeitig angriffen, denn die ältesten Anführer hatten die kampf-erprobtesten Krieger des ganzen Stammes zu seinem Schutz ausgewählt.
    Aber das wäre noch nichts gegen die unvorstellbaren Grausamkeiten der düsteren Schattenwesen, wenn er hier draußen in der Nacht tat -sächlich von Goblins, Orks oder Trollen angegriffen würde. 
    Bei diesem Gedanken schwang Thoron seine Breitaxt noch heftiger. Er war fest entschlossen, so viele wie möglich in Otins ewige Hallen     mitzunehmen, bevor sie ihn töten konnten. Lebend würde er sich ihnen niemals ergeben. Sie sollten nur kom…
    Da! Da war es wieder , dieses fast kaum vernehmbare Rascheln im Herbstlaub. Ein Schatten löste sich vom Boden, sprang auf. Einen Augenblick glänzten Thoron zwei starre Augen entgegen.
    Mit einer weiten Bewegung holte Thoron aus, wartete auf den richtigen M oment zu zuschlagen. ´Na warte!`
    Aber dann entspannten sich wieder Thorons hochgezogene Schultern und Arm e. Mit einem beschämten Lächeln steckte er die Streitaxt wieder in den Gürtel, wobei er widerwillig seinen Kopf schüttelte. Es war nichts, nichts außer irgendeinem Waldtier – ein Reh aller Wahrschein-lichkeit nach – das wohl vor sich hindösend hinter einem Busch gekauert hatte. Wie es Zwergenart war, hatte er sich so leise auf dem Waldboden genähert, dass das Tier erst im letzten Augenblick von ihm  aufgeschreckt worden war.
    Trotz der gebotenen Eile blieb Thoron zunächst stehen

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