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WELTENTOR 2013 - Fantasy (German Edition)

WELTENTOR 2013 - Fantasy (German Edition)

Titel: WELTENTOR 2013 - Fantasy (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown
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wurde von klein an immer wieder eingeschärft, sich ja vor  den Menschen zu hüten, denn diese würden sich immer rasch auf die Seite der Gewinner schlagen, wenn sich das Kriegsgeschick einmal wendete.
    Nein, den Menschen war nicht zu trauen.
    Andererseits man hatte ihm auch an den Lagerfeuern unter großem Gelächter erzählt, die Menschen würden seit einer geraumen Weile mit dampfenden und feuerspuckenden Ungeheuern herumfahren, die sie Eisenbahn nannten, da diese Ungeheuer aus ähnlich hartem Material sein sollten, wie die Rüstungen der Zwerge. Dass wäre doch lächerlich, hatte Thoron damals gesagt. Solche Geschichten sollten sie einem erzählen, der seine Zöpfe mit der Streitaxt flechtete.
    Aber einige Wochen später musste er zugeben, dass er mit seinen Zwe ifeln Unrecht hatte, denn er hatte vor einiger Zeit – es war hier ganz in der Nähe gewesen – gesehen, wie ein solches eisernes Ungeheuer aus dem Maul eines Berges schoss. Thoron zitterte jetzt noch, wenn er daran dachte, mit welcher unglaublichen Geschwindigkeit dieses Ungeheuer an ihm vorbeigeschossen war. Schneller als der Pfeil eines Elfen. Aber obwohl dieses teilweise durchsichtige Monster nur so an ihm vorbeiflog, konnte er doch sehen, das im Bauch dieses Ungetüms sich Menschen befanden, denen die ungeheure Geschwindigkeit offenkundig aber nichts ausmachte. Thoron hatte, als er für einen Moment die Gesichtszüge eines Kindes sah, sogar den Eindruck, dass sie ihre Reise in diesem Monster genossen.
    Allerdings hatte Thoron damals nie herausfinden können, von wo di eses ungeheure Geschoss kam, noch hatte er die leiseste Ahnung, wohin es flog. Übrigens sollte es nicht das einzige Ungeheuer bleiben, denn kaum hatte sich die Sonne um einen Fingerbreit weiter über dem Horizont erhoben, kam das Monstrum wieder zurück. Oder war es ein anderes, das so ähnlich aussah? Thoron hätte es nicht zu sagen gewusst. Wie dem auch sei, das oder die eisernen Bestien brausten in kurzen Zeitabständen ständig hin und her. Sie kamen aus dem Nichts des Berges und verschwanden dort auch wieder.
    Aus dieser Erfahrung hatte Thoron auf jeden Fall zweierlei gelernt: Erstens schienen die Menschen tatsächlich Artefakte zu besitzen, von denen die Zwerge noch nicht einmal träumen konnten und zweitens, war es von ihm falsch, die Menschen nur nach ihrem schlechten Ruf und dem äußeren Anschein zu beurteilen.
    Dennoch erschien es ihm besser, keinem Menschen wirklich rückhalt-los zu vertrauen. Deshalb war Thoron mit dem Geist vorsichtigerweise – im Traum war ihm das ganz natürlich erschienen – übereingekom-men, dem Fremden erst etwas von dem unvorstellbar reichen Schatz der Zwerge zukommen zu lassen, wenn das ganze Zwergenvolk sein heimatliches Reich verlassen hatte. Der Geist hatte sich ohne Zögern mit dieser Bedingung einverstanden erklärt.
    Ja, er, Thoron, musste ihnen helfen aus den Bergen zu fliehen.
    In der derzeitigen Lage war dies das Beste, was er sich für sein Volk vorstellen konnte, denn ein Sieg der Zwerge über die erdrückende Übermacht der dunklen Heere schien ihm trotz aller Tapferkeit seiner Gefährten doch allzu unwahrscheinlich. Nach allem was er bisher als Kundschafter herausgefunden hatte, gab es kaum ein böses Wesen, welches sich nicht dieser düsteren Armee angeschlossen hätte.
    Die Übermacht war einfach zu erdrückend. Ein entscheidender Sieg war undenkbar.
    Die Voraussetzungen für eine Flucht aus den Bergen waren mit ge-heimen Gängen längst geschaffen, aber ohne Verbündete würden sie auf ihrer Flucht nicht sehr weit kommen. Der Geist hatte ihm in diesem Traum versprochen, dass dieses Artefakt auch den stärksten Feind hindern würde, sie zu verfolgen und anzugreifen. So unwahrscheinlich dies auch klingen mochte, Thoron würde zur rechten Zeit schon selbst sehen, so wie er damals mit eigenen Augen das eiserne Ungeheuer gesehen hatte.
    Was immer es auch war, es musste ein sehr mächtiges Artefakt sein, was ihn dieser Mensch geben sollte. Viel leicht noch mächtiger als dieses Ungetüm, das die Menschen in seinem Bauch schneller als ein Pfeil überall hinbringen konnte? 
    Wenn er dieses Artefakt einmal hätte, würden endlich die vielen zwe ifelnden Fragen in seinem Volk verstummen, ob er tatsächlich der von Otin Erwählte sei. Selbst wenn ihre Schamanen auch immer unbeirrt seit Jahren daran festhielten, dass alle Zeichen dafür sprächen, dass er, Thoron, der Erwählte sei, der das Zwergenvolk retten würde, hatten eine Menge

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