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WELTENTOR 2013 - Fantasy (German Edition)

WELTENTOR 2013 - Fantasy (German Edition)

Titel: WELTENTOR 2013 - Fantasy (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown
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auf: „Edle Herren, bei allem Respekt, Ihr wisst, dass niemand einen dunklen Magier aufhalten kann. Und wenn Euch das mit all Eurer Macht nicht gelingt, wie soll da ein Botenjunge wie ich helfen können?“
    Herran räusperte sich, schaute auf Menthil, um zu schauen, ob er Er -laubnis hatte zu sprechen, und sagte dann: „Magie bekämpft man mit Magie. Irgendwo vor den Toren der Stadt wohnt eine Frau, die man die Rote Hexe nennt. Du wirst zu ihr gehen, sie für dich gewinnen und den Magier mit ihrer Hilfe töten.“
    Mehr nicht? Felim hätte lachen können, röche die Situation nicht so übel. Außerdem nahm er dem Rat die Geschichte mit dem Magier nicht ab. Niemand kann einen Magier verpflichten. Das wusste selbst des Schusters Sohn, und der war ein Idiot. Und ob es eine Hexe gab, da war er sich auch nicht sicher. Immerhin gab es ein leerstehendes Haus in der Stadt, das überall nur als Hexenhütte bezeichnet wurde. Dabei war es noch nicht einmal klein. Und hatte ihm nicht sein Großvater einmal erzählt …
    „Die Hexe wird wohl eine recht alte Frau sein“, gab Felim zu beden-ken. „Glaubt Ihr wirklich, eine alte Frau, in der jede Glut erloschen ist, könnte sich für einen jungen Mann erwärmen? Und glaubt Ihr wirklich, ich könnte einer Greisin Leidenschaft vorspielen? Warum geht Ihr nicht selbst zu ihr hin und macht ihr ein großzügiges Angebot aus eurem Goldschatz?“
    Menthil schüttelte den Kopf. „Das wäre die einfachste Lösung, Felim, aber leider lässt sie sich von uns nicht finden. Die Gründe dafür gehen dich nichts an. Es sind alte Geschichten. Wir haben also nur dich, und deshalb wirst du auch sofort aufbrechen. Der Büttel wird dich zum Stadttor geleiten.“
    „He, he, halt. Wartet noch“, rief Felim. „Ich habe nichts bei mir. Keinen Wein oder eine Brühe zum Trinken, kein Fleisch in der Tasche. Noch nicht einmal Brot. Wie soll ich dort lebend ankommen?“
    Zum ersten Mal erhob Toras seine Stimme. „Schwätz keinen Unsinn. Es gibt dort draußen genügend Bäche. Du kannst Wasser trinken, wie das Vieh auch. Und mehr als ein paar Stunden wirst du nicht unterwegs sein. Und zu was brauchst zu Essen? Brot und Fleisch wird dir die Hexe geben. Wenn sie dich mag. Also gib dir die nötige Mühe und jammere hier nicht herum wie ein kleines Kind.“
    Hinter Felim schlossen sich die Tore der Stadt. Es war das erste Mal, dass die Stadttore während des Tages geschlossen wurden. Wie sollte man auch sonst Handel treiben können. Nachts, ja nachts, das war etwas anderes. Aber in hellstem Sonnenlicht?
    Felim drehte sich um und schlug gegen das harte Türholz, aber er hätte einen Eisenstecken gebraucht, um jemanden auf der anderen Seite zu erreichen. Erschöpft hielt er inne und wischte sich den Schweiß von der Stirn, der nicht nur von der Morgensonne herrührte.
    Was wusste er von der Hexe? Was hatte ihm der Großvater erzählt? Nicht viel, denn über die Hexe wurde nicht gesprochen. Sie soll früher einmal eine Bürgerin der Stadt gewesen sein. Und nun lebte sie im E rlenhölzchen, einer feuchten Stelle am Fuß der Feldwand. Wo genau das war, wusste niemand, denn niemand wagte es, dorthin zu gehen. Auch Felim war nicht dumm genug, um das zu versuchen. Zumal er dem Rat nicht traute. Er würde sich verkriechen. Abwarten, bis alles vorüber war. Sicher würde er Hunger leiden. Aber mit etwas Glück würde die Natur ihn ernähren. Also, bloß weg vom Erlenhölzchen.
    Felim marschierte los, querte das verbuschte Allmendland der Stadt und wandte sich in Richtung einer sanften Hügelkette mit Birken, H aselnuss- und Wacholderbüschen. Dort würde ihn niemand suchen. Und hinter den Hügeln lagen lichte Wälder mit Eiche, Ahorn, Eberesche und Birke. Er würde sich eine Schleuder machen. Um den einen oder anderen Vogel zu erbeuten, musste das reichen. Und Kaninchen fing man mit Schlingen.
    Felim war noch nicht viel länger als einen halben Tag unterwegs, als er zwischen hochgewachsenen Büschen eine Hütte sah. Froh darüber, in dieser Einöde jemanden zu finden, ging er schnurstracks darauf zu. „Holla-hallo! Ist jemand hier? Ein durstiger Wanderer wäre dankbar für einen Trunk und etwas, womit er seine Zähne beschäftigen könnte.“
    Die Stimme, die ihm antwortete, kam von einem Ort hinter ihm. Merkwürdig, denn er hatte niemanden gesehen. „Komm hierher und lass dich ansehen. Dann werde ich entscheiden, ob du meine Gast-freundschaft verdienst.“
    Felim fuhr herum. Die Stimme war dunkel, voller Kraft

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