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WELTENTOR 2013 - Fantasy (German Edition)

WELTENTOR 2013 - Fantasy (German Edition)

Titel: WELTENTOR 2013 - Fantasy (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown
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Tochter von Carmen und Etzel. Sie war keine Schönheit, aber auf dem Rücken eines Pferdes bewegte sie sich mit der Grazie einer Elfe. Er spürte sein Herz schneller schl agen. Warum eigentlich nicht? Die ehrbarere Welt hätte ihn fast in ihrem Dreck ertränkt. Sie konnte ihm gestohlen bleiben. Lieber ein glücklicher Gaukler als ein geknechteter Hanswurst.
    „Dein Gesicht sagt ja “, schmunzelte Etzel.
    „Ich hab das Gefühl, hier gehöre ich hin“, sagte Emil schlicht.
    Und genau so fühlte sich das an.
    „Du brauchst einen Künstlernamen“, grinste Claudius.
    „Den hab ich doch schon.“ Ein fast wildes Lächeln zog über Emils Gesicht. „Bönhase“, sprach er das Wort aus, das ihn solange schon verfolgte und das er gehasst hatte, wie kein anderes. „Ich bin der Bönhase!“
     
    Der Muttersohn
     
    Dr. Utz Anhalt
     
    Xorxoril trat aus der Höhle hinaus. Er hatte Xorgolchoron, die Stadt der Todeselfen, hinter sich gelassen, war durch Tunnel gekrochen und durch unterirdische Flüsse geschwommen, hatte den Grottenspinnen Gift abgezapft und sich vor den Steinsalamandern versteckt.
    Der volle Mond beschien das Tal mit Zwielicht und ließ die Elfen -siedlung im Wald wie aus Silber gegossen erscheinen, aber das Halbblut konnte diesen Nachtfrieden nicht genießen. Dort unten lebte seine leibliche Mutter Iliolin, eine Elfe des Buchenwaldes, die er seit zwölf Wintern nicht mehr gesehen hatte. Seine Zeugung hatte ihn zum Außenseiterdasein verdammt. Die im Tal unten hielten seine elefanten-farbene Haut für verräterisch; die Schwarzelfen, die Geliebten des Todes, misstrauten ihm ebenfalls, egal, was er tat. Xorxoril hatte Men-schen und Zwerge gefangen und sie seiner Schöpferin, der Todes-mutter geopfert und doch blieb er für die Kinder der Todesmutter der Murdulul, der Mischling.
    Xorxoril prüfte seinen Obsidiandolch und schlich durch das Unterholz. Seine graue Haut tarnte ihn perfekt und das Hemd aus Menschenhaut hatte er ebenfalls in den Farben des Mondes gefärbt. Aber auch die Verwandten, die Buchenwandler, wie sie sich nannten, waren Elfen und hatten scharfe Sinne wie er.
    So beobachtete er jeden Baum, jeden Farn, jeden Weißdornbusch drei Mal und verkleidete sich. Er schlüpfte in eine Robe aus geflochtenen Birkenzweigen und zog die bleiche Haut eines erbeuteten Menschen über das Gesicht. Seine Ohren bestäubte er mit Kalk. Das war nicht genug, er schloss die Augen und murmelte einen Zauberspruch, fühlte, wie sich die rosige Haut über seine eigene legte, seine Haarwurzeln eins mit der Hülle seines Opfers wurden.
    Dann aktivierte er sein Quartzamulett, das Auge der Todesmutter. Jetzt konnte er sich wie eine Viper zwischen dem Krokus und dem Bärlauch hindurch winden. Er legte einen Tarnzauber auf seine schwarze Rüs -tung und seine Waffen, die jetzt den Anschein von Laub und Farn-gestrüpp erweckten.
    Wenn die Elfenwachen auf das Rascheln aufmerksam würden, hörten sie zugleich das Schnaufen und Schmatzen eines Igels. Er hatte keine mächtigen Zauber angewandt, die Wachen waren zwar Elfen wie er, aber der Krieg hatte längst geendet und Xorxoril hoffte auf ihre U nachtsamkeit. Er würde seine Energie später noch brauchen.
    Sie standen am Rosensee, drei Buchenwandler, so hießen sie, die Wal delfen, zu denen er einst gehört hatte, mit Langbögen und Jagd-schwertern. Die Elfen zuckten tatsächlich, als er sich vorbeischlängelte, beruhigten sich aber binnen eines Augenblicks. Die Waldverwandten schienen sich in Sicherheit zu wiegen, sonst hätten sie einen Magier postiert und dann hätten sie ihn vielleicht gefangen.
    Binnen eines weiteren Augenblicks steckten Obsidianpfeile in den He rzen der ersten beiden Waldelfen. Der dritte sprang geschwind hinter einen Holunderbusch, genau in Xorxorils Obsidianklinge, den Ritualdolch, den Fangzahn der Todesmutter, die er der Wache durch das Zwerchfell in die Brust bohrte. Die Größe des Ermordeten entsprach ungefähr der Größe des Eindringlings. Xorxoril zog den Umhang der Leiche über und zog deren Helm in Form einer Tulpenblüte über den Kopf, denn der Zauber würde nicht lange anhalten. Die anderen zog er hinter den Holunderbusch, nachdem er ihre Herzen aus den Körpern entfernt hatte.
    Er biss in die Herzen hinein und verschlang von jedem ein Stück roh, dann begrub er sie in der feuchten Erde und betete zu seiner Göttin. Seiner Religion zufolge waren alle Kreaturen entstanden, als Xorgolgor -chara, die Eine, die Dämonen der Zeit vor der Zeit

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