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WELTENTOR 2013 - Fantasy (German Edition)

WELTENTOR 2013 - Fantasy (German Edition)

Titel: WELTENTOR 2013 - Fantasy (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown
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besiegt und ihr Blut auf der Erde vergossen hatte. Aus den Blutstropfen waren sie ent-standen, die Elfen, die Menschen und die Tiere. Und Blut mussten ihr ihre Diener darbieten, um ihrer Göttin die Ehrerbietung zu zeigen. Denn die Prophezeiung sagte, dass Xorgolgorchara in fünfhundert Wintern auf die Erde kommen und alle Kreaturen verschlingen würde. Wenn ihre Diener ihr heute schon Fleisch- und Blutopfer brachten, konnten sie dem Untergang vielleicht entgehen und würden Geister in der neuen Zeit werden. Xorxoril sang: „Todesmutter, die alles gebiert und alles verschlingt, nimm dieses Opfer in deinen Bauch zurück.“
    Der Mörder beendete sein Gebet, dann ging er aufrecht die Straße zum Baumhausdorf der Waldelfen entlang und erreichte die Siedlung ohne Zwischenfälle.
    Die Silberhunde, die Wachhunde der Waldelfen, knurrten kurz und sprangen dann zu ihm, wollten ihm über das Gesicht lecken. Die Hunde kannten zum Glück die Vorurteile seiner Verwandten nicht, sahen in ihm einen Elfen, keinen Bastard.
    Er hielt kurz inne und fühlte sich in die Zeit zurück, als er hier mit Myrilia, seiner Waldschwester, Wildkatzen zur Jagd abgerichtet hatte, vor achtzehn Wintern. „Keine Zeit zu träumen“, murmelte der Rück-kehrer und nutzte die Schatten, um zur Trauerweide am Nordufer des Rosensees zu kommen. „Das ist immer noch so schön wie damals“, flüsterte der Elf, während er die spiegelnden Sternbilder im Wasser bewunderte und das wie eine Mistel in die Weidenkrone geflochtene Haus seiner Mutter betrachtete.
    „Hätte ich nur hier bleiben können“, nuschelte er und eine Träne floss sein durch Zauber verformtes Gesicht hinab. Dann erhob sich seine Stimme wie das Zirpen von Grillen, wie die Töne der Nachtigall; in der Sprache der Waldelfen sang er das Lied von den beiden Libellen, auf denen zwei Elfenkinder in den Himmel ritten. So rein, so klar summte er, dass kein Buchenwandler ihn für jemand aus der Unterwelt hätte halten können; und sein Gesang mischte sich mit dem Buhen der E ulen, die durch die Nacht flogen, den Brunftschreien der Hirsche und dem Schnattern der Wildenten, die sich auf dem See zum Schlafen eingefunden hatten.
    Dann öffnete sich eine Luke da oben, ein Mensch hätte wohl nur einen Schatten wahrgenommen, und ein Gesicht erschien, wie das Gesicht einer Frau, aber diese herzförmigen Konturen, diese Mandelaugen in Smaragdgrün, diese Haare wie Saiten einer Harfe, so schön konnte keine Menschenfrau sein und auch die meisten Elfinnen nicht.
    „Sisiolili, Morgentau, mein Sohn, bist du es?“ Vor seiner Mutter konnte er sich nicht verkleiden, ob mit oder ohne Zauber, aber dieser alte Name, das war nicht mehr er: „Ja Mutter, ich bin aus dem schwarzen Bauch der Erde zu dir zurückgekommen.“
    Die Stimme seiner Mutter klang überrascht: „Ich hatte nicht gehofft, dass wir uns noch einmal wiedersehen. Der Buchenrat hat mir ver-boten, Kontakt aufzunehmen. Sie bewerten dich als Todeselfen, nicht als einen der ihren.“
    „ Ich komme von den Todeselfen zu dir, Mutter.“
     
    Iliolin antwortete, ohne zu zögern: „Ja, aber du bist mein Kind, und ich fürchte mich nicht vor meinem eigenen Blut. Das Böse, das du dort gelernt hast, kann gegen die Kraft einer Mutter gegenüber ihrem Sohn nicht ankommen. Ich werde dich heilen, mein Morgentau.“
    „ Darf ich hereinkommen?“, fragte Xorxoril.
    „ Mein Sohn, mein Haus ist dein Haus, es ist das Haus deiner Familie, deine Schwester hat hier gelebt und dein Bruder Biolgilol Schilfflöte“, empfing ihn seine Mutter.
    „Sie sind nicht mehr hier?“, fragte Xorxoril erleichtert.
    „Nein, mein Morgentau, Myrilia ist als Musikantin an den Hof von König Niogolfin in die geheimen Gärten gezogen und Biolgilol, nun ...“
    „ Was ist mit ihm?“
    „ Dein Bruder ist tot. Er starb im Krieg gegen die dunkeln Verwandten, bei denen du die letzten Jahre verbracht hast. Sie ketteten ihn an einen Felsen und ließen ihn von den Bestien der Tiefe zerfleischen.“
    Xorxoril lächelte. „Krieg ist die normale Beziehung zwischen den Kindern des Waldes und den Kindern Xorgolgorcharas aus dem Bauch der Erde. Ich hoffe, er ist gestorben, ohne herumzujammern“, zischte der Sohn.
    Xorxoril dachte an die alten Jahre: Heute vor achtunddreißig Wintern hatten die Todestänzer, wie die dunklen Elfen sich selbst nannten, ihre oberirdischen Gattungsverwandten überfallen und einige von ihnen gemartert. Die Folter war jedoch nicht das Ziel gewesen, der Raubzug diente

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