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WELTENTOR 2013 - Fantasy (German Edition)

WELTENTOR 2013 - Fantasy (German Edition)

Titel: WELTENTOR 2013 - Fantasy (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown
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eine Kleinigkeit essen?“
    Noch bevor die Jungen antworten konnten, standen plötzlich wie aus dem Nichts zwei Holzbretter mit Braten vor ihnen, sowie zwei tönerne Becher mit süßlichem, duftendem Met. Sie konnten nicht anders.
    Ausgehungert und entkräftet stürzten sich Helgin und Wulf auf die Speise n und schlangen sie gierig hinunter. Wulf kam es so vor, als hätte er nie zuvor etwas so Gutes gegessen.
    Noch während sie die letzten Bissen aßen und der letzte heiße Tropfen ihre Kehlen herunterrann, sprach der Fuchs sie wieder an. „Wie ich sehe, hat es euch geschmeckt. Nun verratet mir doch, wohin zwei Jungs bei diesem Wetter und in dieser unfreundlichen Gegend unterwegs sind?“
    Helgin wischte sich den Bratensaft vom Mund und nahm sein Kurz -schwert wieder in die Hand, doch Wulf hielt ihn zurück. „Komm schon, Helgin. Das sind wir ihm schuldig.“
    Helgin ließ die Waffe sinken, umklammerte sie jedoch so fest, dass er sie jederzeit wieder benutzen konnte.
    „Danke dir, Schneefuchs. Mit wem haben wir die Ehre?“, sagte Wulf höflich.
    „Soweit sind wir noch nicht, mein Junge, obwohl ich eure Namen schon kenne. Du bist Wulf und dein Gefährte ist Helgin, der Forsche. Was treibt euch also hierhin?“
    „Ein Wettstreit. Wer bis ans Ende der Welt gelangt und einen Ast vom dortigen Baum mitbringt, dessen Familie wird den künftigen Anführer bestimmen.“
    „Ein weiter Weg. Und warum fechten eure Väter den Kampf nicht aus?“
    „Unser Dorf hat in den letzten Monaten zu viele Männer durch Krank-heit verloren. Deshalb sind wir dazu bestimmt worden, für die Ehre unserer Väter zu kämpfen. Alle anderen Entscheidungen haben zu einem Unentschieden geführt.“
    „Ihr seid mutig. Wenngleich der Weg der blanke Irrsinn ist. Aber nun habt ihr ja mich gefunden.“
    „Kennst du den Weg?“, fragte Helgin.
    „Du machst deinem Namen alle Ehre, Helgin. Ohne Umschweife auf den Punkt kommen. Du wärst ein guter Anführer, sobald dein Vater an Odins Tafel weilt.“
    „Sag schon! Weißt du, wo der Baum ist?“
    Helgins Stimme überschlug sich vor Aufregung. „Natürlich. Es gibt wohl kaum eine Fleckchen Erde, auf das ich nicht meine Pfote gesetzt hätte.“
    „Dann wirst du uns führen!“, befahl Helgin und richtete sein Schwert bedrohlich auf den Schneefuchs.
    Wulf hielt ihn zurück, aber Helgin schüttelte ihn ab.
    „Aber natürlich, mein Freund“, antwortete der Fuchs, richtete seinen buschigen Schwanz auf und schlich ohne Furcht um Helgins und Wulfs Beine.
    Auch wenn Wulf von dem Tier fasziniert war, so war es ihm nicht ge-heuer. Bislang wussten sie weder seinen Namen, noch wer er wirklich war. Es war ihm, als würde etwas hinter den Augen des Tieres aufblit-zen, was ihm nicht gefiel. Die großen, treuen Augen mochten vielleicht Ähnlichkeit mit denen eines Hundes haben und genauso vertrauens-würdig scheinen, aber da war mehr. Viel mehr, dachte Wulf. „Es gibt niemals etwas umsonst. Schon gar nicht hier draußen“, sagte er.
    „Aber, aber, mein junger Freund. Vertraut mir. Seid ihr bereit?“
    Obwohl es Wulf nicht ganz geheuer war, nickte er. Helgin war allein durch das Versprechen endlich zu dem Baum zu gelangen überzeugt worden. Wulf kannte Helgin schon lange genug, um zu wissen, was in ihm vor sich ging. Helgin regelte mehr mit den Fäusten, als mit seinem Kopf. Schon als kleiner Junge hatten sie sich heftige Auseinander-setzungen geliefert und ein ums andere Mal hatte Helgin mit einem kräftigen Schlag gewonnen. Nur in letzter Zeit war es Wulf mehrmals gelungen, Helgin außer Gefecht zu setzen. Das hatte er seinem Vater zu verdanken, der ihn zur Ruhe gemahnt hatte.
    „Benutz deinen Kopf“, hatte sein Vater ihm gesagt. „Auch ein größerer und stärkerer Gegner hat eine Schwachstelle. Such sie. Beobachte dein Gegenüber, lies in ihm, wie in den Runen. Und wenn du ihn gelesen hast, dann weißt du auch, wie du ihm am Besten begegnest.“
    Die Worte hallten in Wulfs Kopf. Wieder und wieder hörte er sie, als er sich mit Helgin aufmachte, dem Fuchs zu folgen. Wer war das Tier bloß? Und welche Absichten hatte es? Kaum jemand handelte aus Nächstenliebe. Stattdessen gab es meist einen Hintergedanken.
    Wulf hoffte, dass sie die Mahlzeit nicht noch teuer zu stehen kommen würde. Wie durch ein Wunder klarte das Wetter auf. Der Himmel riss auf und die Sonne beschien den Weg durch Eis und Schnee.
    Ob der Schneefuchs wieder seine Finger im Spiel hatte, fragte sich Wulf. Er und Helgin hatten alle Mühe

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