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WELTENTOR 2013 - Fantasy (German Edition)

WELTENTOR 2013 - Fantasy (German Edition)

Titel: WELTENTOR 2013 - Fantasy (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown
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vor ihnen liegenden Weg zu konzentrieren. Helgin schritt unbeirrt voran, folgte dem Tunnel tiefer und tiefer hinein und hatte keine Augen für die Schönheit des weit verzweigten Netzes. Anders als Wulf erwartet hatte, war die Luft nicht stickig oder modrig. Stattdessen roch es nach Früh -ling, frischem Gras und neuem Leben.
    Mittlerweile mussten sie dem nach unten führenden Tunnel schon eine Stunde, wenn nicht sogar noch viel länger gefolgt sein, doch von den Perlen war weit und breit keine Spur.
    „Lass uns einen Moment Rast machen“, bat Wulf und hielt an.
    Er sattelte seinen Rucksack ab und holte einen Beutel mit Wasser he rvor, den er Helgin reichte. Ohne ein Wort des Dankes nahm dieser ihn an und trank in großen Schlucken.
    „Was meinst du, wie weit es noch ist?“, fragte Wulf und seine Stimme wurde hundertfach von den Wänden zurückgeworfen.
    „Keine Ahnung. Der Fuchs hat doch gesagt, dass wir die Perlen auf alle Fälle finden werden. Komm! Wir haben schon genug Zeit verloren.“
    Helgin warf Wulf die Flasche entgegen und marschierte weiter. Wulf beeilte sich etwas zu trinken, warf sich seinen Rucksack über und folgte Helgin.
    Zunächst veränderte sich nichts. Der Tunnel führte unaufhörlich und ohne eine Abzweigung weiter hinab, doch dann tat sich eine Höhle vor den Jungen auf, die so groß war, dass sie kaum das andere Ende sehen konnten. Wulf fiel sofort der fremdartige und widerwärtige Geruch auf. Noch vor wenigen Augenblicken hatte er die angenehme Frische in der Nase gehabt und nun roch es nach Verwesung, verfaulendem Obst und Tod. Nur mühsam konnte Wulf ein Würgen unterdrücken und hielt sich einen Arm vor die Nase, damit der Gestank ein klein wenig ge-lindert wurde. Er legte die Fackel beiseite, denn die Höhle war über und über mit Fackeln ausgekleidet und dennoch konnten sie kaum deren Ausmaße erkennen.
    „Und wohin jetzt?“, fragte Wulf.
    „Was weiß denn ich? Du bist wie ein Mädchen. Stellst immer nur Fragen, anstatt einmal selbst zu handeln.“
    Wulf entgegnete nichts. Dies war nicht der richtige Moment zum Stre iten. Sollte Helgin denken und sagen was er wollte. Wulf schaute sich um. In der Höhle war es nicht nur heller als in dem Tunnel, durch den sie gekommen waren, sondern auch viel wärmer. So warm, dass er unter seinem Mantel schwitzte. Wulf zog ihn aus und packte ihn in seinen Rucksack. Helgin tat es ihm gleich. Aufmerksam beobachtete Wulf die Umgebung. Soweit er sehen konnte, unterschieden sich die Wände der Höhle nicht von denen des Tunnels. Auch hier war überall das Wurzelgeflecht zu sehen und doch fühlte er sich nicht so wohl, wie vorhin. Etwas war anders. Er strich über die Wurzeln und merkte, dass es nicht in allen pulsierte. Einige bebten kaum spürbar unter seinen Fingerspitzen, während andere ganz tot waren, kein Lebenshauch strömte durch sie. Wulf griff zu seinem Schwert und zog es aus der Scheide. Eine Stimme in seinem Inneren sagte ihm, dass es wohl besser wäre, sich zu bewaffnen. Helgin achtete nicht auf ihn und machte sich daran, die Höhle zu durchqueren.
    Noch bevor Wulf wusste wieso, stürmte Helgin mit einem Mal vor.
    „Wo willst du hin?“, rief Wulf ihm nach, doch Helgin scherte sich nicht darum und lief unbeirrt weiter.
    Wulf versuchte ihm zu folgen, aber Helgin hatte einen so großen Vor -sprung, dass Wulf nichts anderes übrig blieb, als hinterherzulaufen.
    Sie liefen auf die Mitte der Höhle zu, soweit Wulf dies beurteilen kon nte und er sah, wie Helgin mit einem Mal stehen blieb.
    „Ich habe sie!“, schrie Helgin und reckte triumphierend die Hände in die Höhe.
    Wulf sah, wie sein Mitstreiter vor einem steinernen Tisch stand, der über und über mit schlangenförmigen Symbolen verziert war. In der einen Hand hielt Helgin sein Schwert, während er mit siegessicherem Grinsen Wulf die andere Hand entgegenhielt. Sieben strahlend weiße Perlen lagen dort, die so hell schienen, dass sie Wulf blendeten.
    „Ich wusste, dass ich es schaffe. Meiner Familie wird endlich die Ehre zuteil, die sie verdient hat.“
    Helgins ganze Aufmerksamkeit war auf die Perlen gerichtet. Ihm fiel nicht auf, wie sich hinter ihm der Tisch lautlos zur Seite schob und sich ein grünes Etwas aus dem entstandenen Loch schob.
    „Pass auf, Helgin. Hinter dir!“, schrie Wulf.
    „Auf den Trick falle ich nicht herein, Wulf. Knie vor deinem zukünfti-gen König nieder“, befahl Helgin.
    Doch Wulf scherte sich nicht um die Worte. Er warf Helgin von den Beinen, der

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