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Weltraumpartisanen 01: Bordbuch Delta VII

Titel: Weltraumpartisanen 01: Bordbuch Delta VII Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Brandis
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geheimen Mobilmachung beantwortet. Das gibt uns einen gewissen Rückhalt. Einen Zweifrontenkrieg wird der General sich vorerst nicht leisten können." Repins feingliedrige Finger spielten mit einem Bleistift. „Der General ist, was die Mobilmachung angeht, im Bilde. Ich selbst habe ihm die Informationen zugespielt - für den Fall, daß sie ihm noch nicht bekannt waren." „Gut." Der Gouverneur nickte. „Das ist sehr gut. Einstweilen wird ihn das bremsen. Aber damit ist die Frage noch nicht beantwortet: Wie steht es um unsere Verteidigungsbereitschaft? Sind wir in der Lage, eine militärische Aktion des Generals abzuwehren?" „Das kommt darauf an, Sir. Wenn der General aus Rücksicht auf die Mobilmachung in den VOR nur einen Teil seiner Streitkräfte gegen uns einsetzt und wenn weiterhin Colonel Larriand auch in Zukunft treu und ergeben bleibt, dann ist unsere Raumflotte ein ernstzunehmender Faktor. Andernfalls . .." Was Repin mit andernfalls sagen wollte, demonstrierte er, indem er den Bleistift zerbrach. „Nun", sagte der Gouverneur, „das ist deutlich genug, und es bestärkt mich in meiner Ansicht, daß wir uns auf militärische Stärke allein nicht verlassen können. Ich will damit sagen: Wenn wir uns auf die Dauer gegen den General behaupten wollen, müssen wir ein politisches Gegengewicht schaffen."
    „Indem wir unsere Unabhängigkeit erklären, Sir?" „Das allein", sagte der Gouverneur, „wäre nicht genug. Was wir brauchen, ist ein Symbol, eine Gegenregierung, um die sich nach und nach alle Menschen sammeln können, die mit dem System des Generals nicht einverstanden sind. Nur so dürfte es uns möglich sein, jene geistige Unruhe im Machtbereich des Generals hervorzurufen, die ihm letzten Endes die Hände binden wird. Ich selbst - Sie brauchen mir nicht zu widersprechen, mein lieber Repin, für Komplimente ist jetzt keine Zeit - bin dafür nicht der geeignete Mann." „Und an wen, Sir, haben Sie gedacht?" „An eben jenen Mann", sagte der Gouverneur, „der auch für den General von so unschätzbarem Wert ist, weil er für alle Menschen gleich glaubwürdig und überzeugend ist: ich meine Präsident Hirschmann." Alexander Repin schüttelte zweifelnd den Kopf. „Hirschmann, Sir, hat sich unglaubwürdig gemacht." „Er wird seine Rede widerrufen. Er wird schildern, mit welchen Mitteln man ihn dazu gebracht hat. Er wird, selbst ein Opfer, die Unmenschlichkeit des Systems bloßstellen." Der Gouverneur nahm seinen Rundgang wieder auf. „Übrigens, von wem stammt diese Anoden-Theorie? Ich habe Sie um den Vorgang gebeten."
    „Wir haben alle Unterlagen, Sir." Alexander Repin schlug die Akte auf. „Der Name des Mannes ist Mark Brandis. Er ist einer von den VEGA-Testpiloten, die mit Delta VII zu uns geflüchtet sind." „Hat er Beweise dafür?"
    „Nicht direkt, Sir. Er geht vom Fall des Fernsehmoderators Tom Collins' aus. Daß Collins manipuliert war, hat Brandis uns mit Fotos belegt. Die Anode im Hinterkopf des Toten ist auf diesen Fotos deutlich zu sehen." Der Gouverneur blieb stehen.
    „Haben Sie diese Theorie von unseren Medizinern überprüfen lassen?" „Das ist geschehen, Sir." „Mit welchem Ergebnis?"
    „Die Theorie wurde bestätigt, Sir. Eine Willensumpo-lung des Menschen durch entsprechende Funksignale ist durchaus möglich. Wenn Sie sich erinnern, Sir: Man hat vor einiger Zeit mit Tieren ähnlich gelagerte Versuche angestellt, bis Präsident Hirschmann die Weiterführung der Experimente verbot." Der Gouverneur setzte sich.
    „Wir brauchen ihn, Repin. Wir brauchen ihn schon allein aus dem Grund, weil er, wenn diese Theorie zutrifft, in der Hand dieses wahnsinnigen Generals ein ungeheures moralisches Kapital darstellt. Weiß man, wo er gefangengehalten wird?"
    „Wir haben ein paar Anhaltspunkte, Sir. Agentenberichte. Daraus geht hervor, daß der General in der Sahara ein Lager für prominente Häftlinge errichten ließ. Wir verfügen über ein Satelliten-Foto dieses Lagers." Repin legte das Foto auf den Tisch. „Die Einzelheiten ersehen Sie selbst daraus, Sir."
    Der Gouverneur warf einen kurzen Blick auf das Foto und sah wieder auf.
    „Ich bin auf diesem Gebiet kein Fachmann, Repin. Wie beurteilen Sie die Chancen, ihn da  'rauszuholen?" „Gleich null", sagte Repin. „Das Gelände ist hermetisch abgeriegelt, wird von  diversen Radar- und Laserstationen dauernd überwacht und ist zudem von einer zehntausend Mann starken Sondereinheit der Dritten Abteilung umgeben - die eigentliche

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