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Weltraumpartisanen 05: Vorstoss Zum Uranus

Weltraumpartisanen 05: Vorstoss Zum Uranus

Titel: Weltraumpartisanen 05: Vorstoss Zum Uranus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Brandis
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marschieren, bis sie einen Punkt erreichen, von dem aus sich eine Funkverbindung zur VEGA herstellen lässt. Sollte ein solcher Punkt binnen einer Woche nicht erreicht worden sein, dann kehren die beiden Lieutenants wieder hierher zurück, um mit uns gemeinsam die weitere Entwicklung abzuwarten. Das bedeutet, dass sie – ob sie nun Erfolg haben oder nicht – in spätestens vierzehn mal vierundzwanzig Stunden zurück sein müssen. Das ist die maximale Frist, die ihnen durch die Notwendigkeit gesetzt wird, Sauerstoff, Wasser und Verpflegung mitzuführen.«
    Es war ein Befehl ohne Beispiel in der Geschichte der Astronautik – aber schließlich hatte alles in der Geschichte sein Erstes Mal.
    »Und wann, Sir«, erkundigte sich Lieutenant Bill Madox, der Bordingenieur, »sollen wir aufbrechen?«
    »Sobald Sie Ihre Vorbereitungen getroffen haben.« Commander Scott warf einen Blick auf die Uhr. »Ich nehme an, in einer halben Stunde könnten Sie so weit sein.«
    »Aye, aye, Sir. Nur …«
    »Was noch, Lieutenant?«
    »Ich meine, Sir«, sagte Lieutenant Madox, »dass es nun, so wie die Dinge stehen, auf ein paar Minuten mehr oder weniger nicht mehr ankommt. Ich erwähne das, weil ich, bevor ich diesen Marsch antrete, gern noch ein paar Zeilen an meine Familie geschrieben hätte.«
    »Melden Sie sich, wenn Sie so weit sind!« Scott nickte. »Ich wollte, ich könnte Ihnen diesen Marsch ersparen.«
     
    11.17 Uhr MZ: McIntosh und Madox gehen von Bord. Nur diesen einen Satz trug Commander Scott in das Bordbuch ein, als es schließlich so weit war.
    Da die Schleuse im Handbetrieb auf- und zugekurbelt werden musste, vollzog sich das Aussteigen nicht ohne Hindernisse. Die beiden Lieutenants trugen Raumanzüge, Atemgeräte und Rucksäcke mit Verpflegung; McIntosh hatte sich zusätzlich noch das transportable Funkgerät auf die Schultern geladen.
    Auf dem schwarzen Grund, der wie pulverisierte Kohle wirkte, blieben sie stehen und grüßten, bevor sie den Weg ins Ungewisse antraten, zum Cockpit hinauf.
    Scott, Captain Gottwald und Lieutenant Sini, der Navigator, blickten ihnen nach, während sie sich langsam in nördlicher Richtung entfernten, wobei sie sich mit großer Vorsicht einen Weg zwischen den tückischen Kratern mit Mahlstaub suchten, von denen das Gelände, so weit das Auge reichte, übersät war.
    Einer davon befand sich in unmittelbarer Nähe des Schiffes und nur ein Zufall hatte Captain Gottwald davor bewahrt, dort zu landen. Die Stelle sah völlig eben aus, aber ein darauf geworfener Schraubenschlüssel versank wie ein Stein im Wasser. Der Krater war groß genug, um zehn Schiffe von der Größe von Delta IX zu verschlingen, und einem von ihrer Besatzung, dem Radar-Controller Pierre Rollin, war er bereits zum Schicksal geworden. Der Vorfall hatte sich bald nach der Bruchlandung ereignet, beim ersten Von-Bord-gehen. Vor den Augen seiner entsetzten Kameraden war Rollin im schwarzen Staub versunken.
    Seitdem wussten Commander Scott und seine Männer, dass man die ebenen Stellen zu meiden hatte. Für die Lieutenants McIntosh und Madox bedeutete dies auf ihrem Marsch nach Norden meilenweite, zeitraubende Umwege und kein Mensch konnte sagen, ob dies die einzigen Gefahren waren, die ihrer harrten.
    McIntosh ging voraus, Madox folgte. Im schrägen Licht der bleichen Sonne funkelten ihre Helme und dann und wann leuchteten die gelben Markierungen ihrer Anzüge auf. Fast eine volle Stunde dauerte es, bis sie sich so weit entfernt hatten, dass sie vom Schiff aus nicht mehr zu erkennen waren.
    »Ich weiß, Sir«, sagte Captain Gottwald, wobei er vom Cockpit-Fenster zurücktrat, »das ist unsere letzte Chance, aber ich frage mich, ob wir, die Zurückbleibenden, nicht doch das bessere Los gezogen haben. Wenigstens haben wir die Gewissheit, dass wir irgendwann einmal gefunden werden.«
    »Hören Sie schon auf, Captain!«, erwiderte Commander Scott. »Ich weiß selbst, dass ich die beiden nicht gerade auf einen Spaziergang geschickt habe.«
    Am Abend dieses Tages bekam Domenico Sini, der Navigator, seinen ersten Anfall. Er äußerte sich in Weinkrämpfen, die nach einer Weile in sinnlose Tobsucht übergingen. Scott und Gottwald waren genötigt, Sini gewaltsam zur Ruhe zu zwingen.
    »Haben Sie eine Erklärung für sein Verhalten?«, fragte der Commander, als Sini bereits schweißnass, mit gefesselten Händen, in seiner Koje lag. »Bisher habe ich den Lieutenant für einen ausgeglichenen Menschen gehalten.«
    »Der eine verzweifelt

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