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Weltraumpartisanen 05: Vorstoss Zum Uranus

Weltraumpartisanen 05: Vorstoss Zum Uranus

Titel: Weltraumpartisanen 05: Vorstoss Zum Uranus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Brandis
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Eindruck. Feine Schweißperlen glänzten auf seiner kahlen Stirn.
    »Würden Sie sich vielleicht etwas konkreter ausdrükken, Doktor!«, ermunterte ich ihn vielleicht ein bisschen spitz.
    Doktor Rüdiger zuckte ein wenig zusammen und warf mir einen beleidigten Blick zu. »Sir, es geht um diesen Captain van Kerk!«
    »Dann lassen Sie mich endlich wissen, was mit ihm ist!«
    »Wir brauchen nicht länger nach ihm zu suchen. Man hat ihn gefunden.«
    »Dann ist er jetzt hier?«
    »Eben nicht, Sir!«, sagte Doktor Rüdiger unglücklich. »Das ist es ja. Er ist nicht hier und kann auch nicht kommen.«
    »Warum?«
    »Weil er auf dem Mond im Gefängnis sitzt, Sir.«
    »In einem lunaren Gefängnis? Das müssen Sie mir schon näher erklären, Doktor!«
    »Gewiss, Sir.« Doktor Rüdiger suchte nach Worten. »Also, es scheint, er hat da kurz vor seiner Abreise jemand kennen gelernt – ein Mädchen …«
    »Ja«, sagte ich. »Aber was hat das mit dem Umstand zu tun, dass er nun als Mann im Mond hinter schwedischen Gardinen sitzt?«
    »… mit dem hat er dann noch rasch ein Wochenende in Las Lunas verbringen wollen …«
    »Weiter!«, sagte ich ungeduldig.
    »… und dort ist es dann passiert, in einem dieser teuren Nightclubs, als irgendjemand van Kerks Mädchen zum Tanzen aufforderte …«
    »Was ist passiert?«
    »Nun, Sir«, sagte Doktor Rüdiger und geriet dabei aufs Neue ins Schwitzen, »er hat ihn … wie sagt man doch … zusammengeschlagen!«
    »Diesen irgendjemand? «, fragte ich.
    »Ihn«, sagte Doktor Rüdiger seufzend, »die drei Kellner des Lokals und schließlich auch noch einen der Polizisten, die den Streit zu schlichten versuchten. Er liegt nun mit einem gebrochenen Arm im Krankenhaus.«
    »Van Kerk?«
    »Der Polizist.«
    »Und van Kerk sitzt im Gefängnis?«
    »So ist es, Sir.«
    Allmählich kam Klarheit in die Angelegenheit. Captain van Kerk hatte sich eines Mädchens wegen in eine Schlägerei eingelassen und saß nun auf Nummer sicher.
    »Nun gut«, sagte ich, »in diesem Fall verständigen Sie jetzt den Minister Nekrassow. Ein Captain van Kerk in einem lunaren Gefängnis nützt mir ganz und gar nichts. Ich brauche ihn an Bord der Hermes !«
    Doktor Rüdiger schüttelte verzweifelt den Kopf. »Der Minister ist machtlos, Sir. Der Polizeidirektor von Las Lunas weigert sich kategorisch, ein Auge zuzudrücken. Wenn man einem seiner Männer den Arm bricht, sagt er, wär’s mit seinem Sinn für Humor vorbei. Dafür würde er selbst einen General oder Minister einbuchten.«
    Stroganow, mein Navigator, der sich bisher stumm im Hintergrund gehalten hatte, räusperte sich. »Ein Vorschlag, Sir. Wie wär’s, wenn wir diesen Captain van Kerk für geistesgestört erklären ließen? Mit einem entsprechenden Attest –«
    Doktor Rüdiger hob abwehrend beide Hände. »Glauben Sie nicht, Lieutenant, dass ich nicht selbst bereits daran gedacht hätte. Aber diese lunaren Polizisten sind uns um einen Schritt voraus. Sie haben Captain van Kerk bereits untersuchen lassen.«
    »Und?«, fragte ich ungeduldig.
    »Captain van Kerk ist nicht verrückt«, sagte Doktor Rüdiger. »Mit anderen Worten: Er kommt um den Prozess nicht herum. Das sind nun mal die Nachteile eines Rechtsstaates.« Er tupfte sich bereits wieder mit seinem Tuch im Gesicht herum. »Direktor Harris lässt Ihnen, Commander, ausrichten, dass er einen geeigneten Ersatzpiloten nicht vor morgen zur Verfügung haben wird.«
    Es hing in gewisser Weise mit Lars Danielson zusammen, dass ich nicht darauf einging. Nun, da van Kerks Aufenthaltsort bekannt war, war ich entschlossen, alles daran zu setzen, um den ursprünglichen Zeitplan einzuhalten.
    »Sagen Sie Direktor Harris«, antwortete ich darum, »dass ich heute zum festgesetzten Termin starten werde – mit Captain van Kerk an Bord!«
    Doktor Rüdiger starrte mich fassungslos an. Ich nickte ihm noch einmal zu und wandte mich an Lieutenant Stroganow. Mehr als einmal hatte sich der grauhaarige Sibiriak bereits als ein solider Fels in der Brandung erwiesen.
    »Lieutenant!«
    »Sir!«
    »Sorgen Sie dafür, dass in einer Viertelstunde eines dieser Sportschiffe für uns bereitsteht.«
    »Aya, aye, Sir. Und was darf ich als Flugziel angeben?«
    »Las Lunas!«, sagte ich
    Las Lunas war eine ins Gigantische gesteigerte Neuauflage von Las Vegas, dieses berühmt-berüchtigten amerikanischen Spielerparadieses im vergangenen Jahrhundert, und seitdem es bestand, war es allen unseren Behörden ein Dorn im Auge, ohne dass sich

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