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Weltraumpartisanen 05: Vorstoss Zum Uranus

Weltraumpartisanen 05: Vorstoss Zum Uranus

Titel: Weltraumpartisanen 05: Vorstoss Zum Uranus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Brandis
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so rasch, wie er mir gekommen war: Der Bordcomputer war mir zuvorgekommen und hatte das Kommando über das Schiff an sich gerissen. Kein noch so erfahrener Pilot wäre imstande gewesen, eine solche Vielzahl von Manövern in so kurzer, kaum messbarer Zeit durchzuführen. Der Bordcomputer hingegen wog im Handumdrehen tausendundein mögliche Ausweichprogramme gegeneinander ab und traf dann mit unfehlbarer Sicherheit die Entscheidung, die das geringste Risiko in sich barg. In diesem Fall errechnete er wohl, dass sich infolge der Ausdehnung des Meteoritenschwarmes ein Zusammentreffen nicht mehr völlig vermeiden ließ und deshalb legte er die Hermes nun auf einen Kurs, der sie durch die schüttere Randzone des heranstiebenden Schwarmes führte.
    Fünf Sekunden hatten wir, nachdem die Alarmglocken erklungen waren, zum Einnehmen unserer Positionen gebraucht, und noch einmal fünf Sekunden später war alles überstanden: Als das Schiff plötzlich aufdröhnte wie ein Stahlblech unter einem Schmiedehammer, war die Gefahr bereits gebannt. Der Hermes war der Durchbruch gelungen und der Bordcomputer führte sie nun auf den ursprünglichen Uranus-Kurs zurück.
    Diese Kollision mit einem Meteoritenschwarm war nicht meine erste, aber keine der vorhergehenden war von einer solchen Heftigkeit gewesen, denn keines jener anderen Schiffe hatte auch nur annähernd eine Geschwindigkeit wie die Hermes erreicht, auch nicht meine legendäre Delta VII , die noch vor rund einem Jahr das schnellste Schiff im Raum gewesen war.
    »Danke, RC.« Nun, da alles vorbei war, fand ich endlich Muße, die Meldung aus dem Radar-Center zu bestätigen. »Wie steht es mit weiteren Kontakten?«
    »Keine Kontakte mehr, Sir.«
    »Bleiben Sie auf Ihrer Station und melden Sie sofort, falls sich etwas zeigt.«
    »Aye, aye, Sir.«
    Die Alarmglocken waren verstummt und nirgendwo flackerte ein verräterisches Lämpchen, was dafür sprach, dass wir noch einmal davongekommen waren, ohne dass das Schiff Schaden genommen hatte. Dennoch konnte ich mich einer leisen Besorgnis nicht erwehren. Meteoritenschlag gehörte zu den hinterhältigsten Gefahren im Raum und so manches verschollene Schiff mochte auf sein Konto gehen. Nicht immer zeigten sich die Schäden, die er anrichtete, sofort; oft taten sie das erst nach mehreren Wochen, wenn dies niemand mehr erwartete.
    »Lieutenant Xuma!«
    »Sir!«
    »Ich hätte gern, dass Sie sich das Schiff einmal von außen ansehen.«
    »Aye, aye, Sir.«
    »Nehmen Sie das Dingi und betrachten Sie die Hermes von allen Seiten. Es wäre dann gewissermaßen ein Tauglichkeitstest auch für das Dingi selbst.«
    »Aye, aye, Sir.«
    Das Dingi, ein selbstständiger Flugkörper, der zwei Personen befördern konnte, war für die Hermes etwa das, was für die großen Seeschiffe des vorigen Jahrhunderts die mitgeführte Motorbarkasse gewesen sein mochte: ein unentbehrliches Vehikel für den Zubringerdienst und für gelegentliche Abstecher. Wenn es nicht gebraucht wurde, haftete es, von starken Elektromagneten gehalten, am Schiffsrumpf; der Vergleich mit einem einen Hai begleitenden Pilotenfisch drängte sich auf. Eine besondere Lukenverbindung erlaubte das Überwechseln von Bord zu Bord ohne Zuhilfenahme eines Raumanzugs.
    »Brücke an FK: Rufen Sie VEGA-Center und geben Sie bekannt, was sich hier abgespielt hat. Sagen Sie auch, dass wir das Dingi aussetzen, um das Schiff auf eventuelle Beschädigungen der Außenhaut zu untersuchen.«
    »Durchsage an VEGA-Center!«, bestätigte Lieutenant Mercier. »Aye, aye, Sir.«
    »Brücke an TÜ: Lieutenant Koskinen, Sie übernehmen bis zu Lieutenant Xumas Rückkehr dessen Aufgaben mit.«
    »Aye, aye, Sir«, bestätigte auch Lieutenant Koskinen. »Ich übernehme vertretungsweise die Aufgaben des Ingenieurs.«
    Lieutenant Xuma meldete sich: »Dingi an Hermes . Ich bin klar zum Start, Sir.«
    Ich wusste aus Erfahrung, wie es zu diesem Zeitpunkt im Dingi aussah: Lieutenant Xuma, in der Enge des Raumes nahezu zur Unbeweglichkeit verurteilt, überprüfte ein letztes Mal die Instrumente. Wahrscheinlich rann ihm bereits der Schweiß über das dunkle Gesicht: Im Dingi war es stets um einige Grad zu heiß, ohne dass sich etwas dagegen unternehmen ließ.
    » Hermes an Dingi«, bestätigte ich. »Ich habe verstanden: Sie sind klar zum Start. Ich klinke aus.«
    Sekunden später hatte sich das Dingi von der Hermes gelöst und umschwirrte das Schiff nun mit der Munterkeit eines Insektes.
    Es folgten die üblichen Durchsagen: vom

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