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Weltraumpartisanen 05: Vorstoss Zum Uranus

Weltraumpartisanen 05: Vorstoss Zum Uranus

Titel: Weltraumpartisanen 05: Vorstoss Zum Uranus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Brandis
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Dingi die Meldung über den erfolgten Start und vom Radar-Center die Bekanntgabe, dass sich Hermes -Dingi nunmehr im Ortungsbereich der Bordradare befand. Dann und wann tauchte es vor einem der Cockpitfenster auf: ein silbrig glänzender Kegel, der mühelos in der Schwärze des Raumes manövrierte. Die Sprechverbindung war tadellos.
    »Können Sie mich hören, Sir?«
    »Ich höre Sie gut, Lieutenant. Was können Sie da draußen feststellen?«
    »Bis jetzt nichts, Sir. Keine Schäden, Sir – jedenfalls keine sichtbaren Schäden.«
    »Lassen Sie sich nur Zeit, Lieutenant.«
    »Ich berichtige, Sir. Das Unterschiff sieht aus wie eine Mondlandschaft.«
    »Schlimm?«
    »Bis jetzt sehe ich nur Beulen, keine Löcher, auch keine Risse. Und – natürlich – der Anstrich ist versengt.«
    »Melden Sie weiter, Lieutenant!«
    »Aye, aye, Sir.«
    Der Silberkegel zog vor dem Cockpit vorbei und setzte sich über uns.
    An dieser Stelle mag man mir entgegenhalten, dass es im Raum weder ein Oben noch Unten, weder ein Rechts noch Links gibt: ein Einwand, der gewiss zu Recht besteht, nur nicht in diesem Zusammenhang. Denn solange Schiffe durch die unendlichen Weiten des Raumes ziehen, werden alle diese Begriffe mit auf die Reise gehen; bereits mit der Einführung künstlicher Magnetfelder in den für weite Fahrten bestimmten Schiffen hat der Mensch dem maßlosen Raum gewissermaßen sein irdisches Maß aufgezwungen: die drei Dimensionen seines Denkens.
    »Es sieht aus, Sir, als hätte ein guter Engel noch mal die Hand über uns gehalten: Die Radaranlagen sind völlig unbeschädigt.«
    »Antennenanlagen?«
    »In Ordnung, Sir.«
    »Übrige Elektronik?«
    »Keine Schäden, Sir.«
    »Schwenkdüsen?«
    »Nicht ein Kratzer, Sir. Wir sind tatsächlich mit dem Bauch einfach darüber weggeschliddert. Wenn ich zurückkomme, gebe ich dem Computer einen aus. Er ist ein verdammt guter Junge, Sir, wenn ich mir diese Bemerkung erlauben darf.«
    Lieutenant Xuma redete ein bisschen zu viel, fand ich, aber ich beschloss, darüber hinwegzusehen. Jeder Mensch hat seine eigene Art, auf eine soeben überstandene gefährliche Situation zu reagieren, und dies, die geschwätzige, mochte die seine sein.
    »Und wie, Lieutenant, bewerten Sie unser Dingi?«
    »Ein Volltreffer, Sir, geradezu ein himmlischer Feuerstuhl. Sie sollten ihn mal probieren.«
    »Es genügt, dass Sie damit zufrieden sind, Lieutenant. Drehen Sie jetzt noch ein paar Runden, bis Sie meinen nichts übersehen zu haben und kehren Sie dann zurück!«
    »Aye, aye, Sir.«
    Der Silberkegel kam erneut in Sicht und entfernte sich dann gedankenschnell in die der Sonne abgewandten Richtung. Lieutenant Xuma manövrierte ihn mit unnachahmlicher Eleganz. »Ich besehe mir die Hermes noch mal von achtern, Sir.«
    »Sehr gut, Lieutenant.«
    »Sie glauben gar nicht, Sir, was für ein irrsinniges Gefühl das ist, auf diesem Feuerstuhl durch den Raum zu reiten! Achtung, ich –«
    »Ich höre, Lieutenant!«
    Lieutenant Xuma meldete sich nicht mehr, denn in dieser Sekunde schlug das Unheil zum zweiten Mal zu. Aus dem Kartenhaus erreichte mich Lieutenant Stroganows entsetzter Aufschrei: »NC an Brücke: Totalausfall!«
    Und da war er dann wieder: der Albtraum des ersten Testflugs. Alles, was mich damals so entsetzt hatte, wiederholte sich. Wieder war ich jener unerklärlichen Kraft ausgeliefert, die mir rote Nebel vor die schmerzenden Augen trieb, hinter denen das schwarze Nichts begann. Ein Abgrund tat sich auf, in den hinein ich stürzte, bis sogar der grauenvolle Schmerz erlosch.
    Auch diesmal dauerte der Albtraum nur wenige Augenblicke. Ich kam wieder zu mir und stellte fest, dass ich, unverändert angeschnallt, auf meinem Sitz saß, während die Hermes , als sei nie etwas geschehen, ruhig ihre Bahn zog. Niemand war verletzt, denn da ich den Alarmzustand nicht aufgehoben hatte, war ein jeder auf seinem Platz gewesen: im sicheren Schutz der Gurte.
    Meine erste Sorge galt dem Schiff. Ich rief die Stationen und bat um die Klar-Schiff-Meldungen. Sie kamen in der gewohnten Reihenfolge.
    »NC an Brücke: Die navigatorischen Systeme arbeiten wieder einwandfrei. Im Augenblick errechnet der Computer gerade die erforderliche Kurskorrektur. Es scheint, dass wir ziemlich aus dem Gleis gekommen sind, Sir.«
    »Danke, NC.«
    »TÜ an Brücke.« Lieutenant Koskinen sprach. »Keine Beanstandungen, Sir.«
    »Danke, TÜ.«
    »RC an Brücke: Keine Beanstandungen, keine Kontakte.«
    »Danke, RC.«
    »FK an Brücke

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