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Weltraumpartisanen 06: Die Vollstrecker

Weltraumpartisanen 06: Die Vollstrecker

Titel: Weltraumpartisanen 06: Die Vollstrecker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Brandis
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hier zu interessieren hat, ist aber einzig und allein der Beweis.«
    Diesmal war ich zu weit gegangen. Bisher hatte Monnier so ziemlich alles eingesteckt; nun jedoch begehrte er auf. Niemand im Saal außer mir, der mit Monnier geflogen war, begriff, welchen ungeheuren Vorwurf seine Worte enthielten. Er war aufgesprungen, hatte den Arm erhoben, der Finger zielte auf meine Brust.
    »Beweis, Sir? Sie wissen selbst, dass es keinen Beweis mehr gibt!«
    Es war totenstill im Saal. Die Dramatik des Augenblicks tat ihre Wirkung.
    Colonel Burnett unterbrach die Sitzung, um mich zu ermahnen, keinerlei Fragen an den Angeklagten zu stellen, die ihn zu unbedachten Antworten verleiten könnten. Alles, was im Zusammenhang stehe mit der Vernichtung von
RS 781,
müsse aus dem Verfahren herausgehalten werden.
    Nachdem ich Monnier aus dem Zeugenstand entlassen hatte, präsentierte ich dem Gericht meine Belastungszeugen: die drei Beamten, die an dem fraglichen Tag im Tower Dienst getan hatten, sowie den Polizeioffizier, dem Iris ihre Befreiung aus der Gewalt der Vollstrecker verdankte. Als ich mit ihrer Befragung schließlich fertig war, stand es schlechter denn je um Robert Monnier, zugleich aber neigte sich der Verhandlungstag seinem Ende. Colonel Burnett entließ uns in die uns zugewiesenen Quartiere.
    »Nun«, sagte John Harris leichthin, »damit dürften Sie endlich Ihr Pulver verschossen haben, Commander. Ein paar Ihrer Breitseiten waren ganz beachtlich.«
    Wie so oft, wurde ich auch diesmal aus dem VEGA-Chef nicht klug. Er hatte mich gedrängt, Ankläger meines Freundes zu werden, und jetzt behandelte er das alles wie ein Spiel. Bitter entgegnete ich:
    »Da wir schon von Breitseiten reden, Sir - ich kann mich nicht erinnern, dass Sie Ihrem Mandanten auch nur ein einziges Mal Feuerschutz gewährt hätten.«
    Harris’ Miene blieb undurchdringlich.
    »Nirgendwo, Commander, steht es geschrieben, dass man seine Waffen gleich am ersten Tag einsetzen muss.«
    »Ihre Waffe, Sir«, sagte ich aufgebracht, »bestand in einem Tonband an Bord von
RS 781.
Was wollen Sie tun, um es morgen dem Gericht auf den Tisch zu legen?«
    Harris’ Augen blickten missbilligend.
    »Warum, Commander, warten Sie es nicht einfach ab?«
    Damit nickte er mir noch einmal zu und ließ mich stehen. Obwohl er angedeutet hatte, dass er die Schlacht um Robert Mon-niers Ehrenhaftigkeit noch nicht verloren gab, hielt meine Niedergeschlagenheit an. Die Pflicht, die ich an diesem Tag erfüllt hatte, war widerwärtig gewesen.
    Als ich mein Appartement betrat, zerfiel meine Hoffnung auf ein paar Stunden der Erholung.
    »Mark, entschuldige -«
    Und indem ich Antwort gab, verstieß ich gegen das Gesetz der Klausur, dem ich bis zum Abschluss des Verfahrens unterworfen blieb.
    »Ruth! Ruth, was soll das?«
    Heute, da ich darüber berichte, sehe ich ihr Verhalten in einem anderen Licht. Ihr ausgeprägter Sinn für Gerechtigkeit ließ ihr gar keine andere Wahl, als gegen mich Partei zu ergreifen, selbst auf die Gefahr hin, mich damit in Schwierigkeiten zu bringen.
    »Ich glaube«, erwiderte sie, »du weißt sehr gut, was das soll, Mark!«
    Ich wollte sie nicht verletzen, aber andererseits konnte ich nicht einfach zulassen, dass sie sich über die Regeln hinwegsetzte, die mich banden.
    »Ruth, wir können nicht miteinander reden. Du beschwörst eine unmögliche Situation herauf.«
    Sie schüttelte den Kopf.
    »Pflicht!«, sagte sie. »Etwas anderes hast du wohl nicht mehr im Sinn. Hast du vergessen, dass es auch so etwas wie ein Gesetz der Menschlichkeit gibt? Und deine großartige gerechte Wahrheitsfindung vor Gericht, wie viel gilt sie denn? Ich habe es heute miterlebt, wie man ihm das Wort abgeschnitten hat. Mark, befand sich an Bord von
RS 781
etwas, was Robert hätte entlasten können?«
    Ich schwieg.
    »Wenn du nicht antwortest«, stellte Ruth fest, »gibst du es zu. Ich werde morgen in diesem Sinne die Presse unterrichten.«
    Ich war entsetzt. Sie war härter und unerbitterlicher, als ich befürchtet hatte.
    »Ruth! Ruth,
RS 781
... die ganze Affäre ... ist ein Staatsgeheimnis. Du weißt darüber ohnehin schon mehr, als du eigentlich wissen darfst. Die Folgen einer Veröffentlichung wären unabsehbar.«
    Ruth O’Hara brauste auf und wider Willen musste ich ihr Bewunderung zollen.
    »Kein Staatsgeheimnis kann so viel wert sein, dass es mit der Vernichtung eines Menschen bezahlt werden muss. Aber ich will dir entgegenkommen. Du selbst wirst morgen bekannt geben, was es mit

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