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Weltraumpartisanen 08: Raumsonde Epsilon

Weltraumpartisanen 08: Raumsonde Epsilon

Titel: Weltraumpartisanen 08: Raumsonde Epsilon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Brandis
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und wohlauf.“
    Nach kurzem Nachdenken diktierte ich weiter:
    „Aufbringung der Hermes und unsere Internierung stehen in direktem Zusammenhang mit dem mir erteilten Auftrag: Bergung und Einschleppung der Epsilon-Bootes-Sonde. Es muß befürchtet werden, daß die VOR uns zuvorzukommen trachten.“
    Diesen Bericht ließ ich in der festgesetzten Reihenfolge von den Mitgliedern meiner Besatzung bestätigen. Siebenmal erklang ein: „Gehört und für richtig befunden!“ - gefolgt von Namen und Dienstrang.
    Major Young bemerkte:
    „Meine Stellungnahme zu diesem Bericht wird getrennt erfolgen.“ Ich verwahrte das Registriergerät wieder in meinem Heim - in der Hoffnung, daß es dort nicht so leicht gefunden werden würde.
    Am anderen Morgen trat ein, was ich insgeheim befürchtet hatte: Oberst Khan unternahm mit der Hermes einen Probeflug.
    Ich ließ Hauptmann Saadi kommen, um ihm meinen Protest auszusprechen.
    Auch Major Young protestierte. Er sprach von einer widerrechtlichen Kaperung eines unter Militärrecht stehenden Schiffes der EAAU.
    Der Hauptmann ließ uns ausreden, um dann zu sagen: „Nun gut, Sie haben Ihren Protest vorgebracht, und ich habe ihn zur Kenntnis genommen. Das ist alles, was in meiner Macht steht.“
    Nach drei oder vier Stunden kehrte die Hermes zurück. Wenngleich sie bei der Landung etwas hart aufkam, ließ es sich nicht leugnen, daß die neue Besatzung aus hervorragenden Spezialisten bestand. Sie manövrierten das ungewohnte Schiff geschickt und mit erstaunlicher Sicherheit.
    Als ich Hauptmann Saadi mein Verwundern aussprach, erwiderte er:
    „Oberst Khan ist ein hervorragender Pilot, einer der besten, die wir haben.“
    Am Nachmittag startete die Hermes erneut - und diesmal kehrte sie nicht mehr zurück.
    Hauptmann Saadi übernahm das Kommando über das Lager. Unter seinem Befehl standen zweiundzwanzig Soldaten der VOR: genug, um uns von dem Sender fernzuhalten. Dies war die einzige Form der Bewachung, der wir unterworfen waren. Wohin sollten wir uns auch wenden? Außerhalb der gelben Markierung begann eine feindliche Welt, bestehend aus schwarzen Bergketten und endlosen Staubsümpfen. Der Uranus selbst war unser zuverlässigster Wächter.

12.
    Gegen das Schicksal sich aufzulehnen ist die Handlungsweise eines Narren. Wir waren in die Auseinandersetzung der beiden weltbeherrschenden Machtblöcke hineingeraten und hatten uns mit der Lage abzufinden. Doch auch stumpfe Resignation war nicht angebracht. Ohne etwas zu überstürzen, mußte erwogen werden, was zu tun war, um eine Veränderung der Lage zu unseren Gunsten herbeizuführen. Vor allem galt es, zu verhindern, daß Major Young Einfluß nahm auf meine Männer. Inzwischen hatte ich ihn besser kennengelernt und durchschaute seinen Hang zu unbedachter Forschheit: typisches Merkmal für einen Offizier, der noch nie in seinem Leben - wie man früher zu sagen pflegte - Pulver gerochen hatte.
    Ein Handstreich, der uns - auch nur vorübergehend - in den Besitz des Senders brachte, wollte sorgfältig vorbereitet sein.
    Nach und nach, auf unseren Spaziergängen, weihte ich die Männer -mit Ausnahme des Majors - in meine Pläne ein.
    „Mit der Entführung der Hermes “, sagte ich, „müssen wir uns wohl oder übel abfinden. Aber falls es uns gelingt, Metropolis von dem Vorgefallenen zu verständigen, mag es sein, daß man noch Mittel und Wege findet, um den VOR die Sonde wieder abzujagen.“
    Um diese Sonde kreisten alle meine Gedanken.
    Mehrere Tage lang studierten wir das Lager und die Gepflogenheiten der Soldaten. Diese hinderten uns nicht am Umherstreifen. Auch das war wichtig: daß sie sich an unseren Anblick gewöhnten und nicht jedesmal Alarm schlugen, wenn wir uns dem Sender näherten.
    Die Ausflüge fanden völlig unregelmäßig statt. Öfter als uns lieb sein konnte, stieg am Mast das rote Signal auf und zwang uns in den Schutz unseres Iglus.
    Das Schauspiel, das die Sonnenstürme boten, war von beängstigender Schönheit. Der Himmel verwandelte sich in ein einziges Flammenmeer. Berge und Wüsten nahmen eine rötliche Färbung an: der ganze Planet schien zu glühen. Es war wie ein Vorspiel zum Weltuntergang. Zur Zeit der Stürme wirkte das Lager verlassen und aufgegeben; auch die VOR-Mannschaften suchten ihre Unterkünfte auf. In jenem Iglu, in dem der Sender installiert war, blieben dann meist nur die beiden Wachen vom Dienst zurück: Zwei Soldaten auf einsamem Posten, abgeschnitten von ihren Kameraden - die, wenngleich keine

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